Lustadt macht aus der Wormatia II „Dampfnudeln“ / Desolate Wormatia II-Elf kommt beim Aufsteiger Lustadt unter die Räder / 2:5-Niederlage für die Zweite

Beim VfR Wormatia Worms erlebte man ein rabenschwarzes Wochenende. Der 0:3-Niederlage des Regioalliga-Teams gegen den SV Waldhof-Mannheim folgte am Sonntag ein 2:5-Desaster der Landesliga-Mannschaft beim Aufsteiger FC Lustadt. Auch die Verbandsliga-A-Jugend um Trainer Holger Heidenmann kehrte ohne Punkte im Gepäck von ihrer Reise aus Blaubach-Diedelkopf zurück. Sie unterlag dort mit 0:1. Wenn man das alles im Vorfeld gewusst hätte, dass ein rabenschwarzes Wochenende bevorstand, dann hätte man mit Sicherheit beim Verband ein spielfreies Wochenende beantragt.

Zurück zum Auswärtsspiel der zweiten Mannschaft des VfR Wormatia Worms; fünf Gegentore? Wann gab es das zuletzt? Wann hat man mal eine Mannschaft erlebt, die mehr Torchancen hatte als die eigene? Lange lange ist es her… Lustadt machte aus der Wormatia II im wahrsten Sinne „Dampfnudeln", in Anspielung auf das im Vereinlokal angekündigte „Dampfnudel-Essen" am 5. November! Die gastgebenden Lustädter begangen verheißungsvoll und zeigten der Wormatia II gleich, wer hier Herr im Haus ist. So tauchte Marius Chirieac bereits in der 1. Minute vor dem Wormatia-Tor auf und zielte mit einem Außenristschuss knapp am Tor vorbei. Lustadt Johannes Hellmann nahm Wormatias Youngster Nico Augustin in der Wormatia-Hälfte den Ball ab und lief auf der rechten Seite mutterseelenallein aufs VfR-Gehäuse zu und anstatt selbst den Abschluss zu suchen, entschloss er sich zu einer Hereingabe zu zwei mitgelaufenen, einschussbereiten aber im Abseits befindlichen Mitspielern – zwei Hochkaräter und dass nach nicht einmal zwei Minutenumdrehungen. Quasi mit dem ersten Vorstoß ging der Gast aus Worms mit 1:0 in Führung; Marc Heidenmann sprintete auf der rechten Seite in eine missglückte Rückgabe eines Lustädters und schickte Andy Schröder auf die Reise, der keine Mühe hatte zum 1:0 abzuschließen (9.). Die Gastgeber zunächst geschockt kamen in der 21. Minute zum verdienten 1:1-Ausgleich; J. Hellmann narrte die komplette linke VfR-Defensivabteilung und flankte an den zweiten Pfosten, wo sein Mannschaftskollege M. Chirieac völlig unbedrängt einnicken konnte. Dieses 1:1 hatte nur zwei Minuten Bestand; mit dem zweiten gut vorgetragenen Angriff gingen die Schützlinge von Trainer Jürgen Klotz erneut in Führung; Alexander Völkl verwertete auf Heidenmann-Vorlage – Lupfer über die FC-Abwehr – zur 2:1-Führung für die Wormatia II. Wormatia II machte aus zwei Torchancen zwei Tore – eine effektive Chancenverwertung eben! Wer gedacht hatte, dass nun der Bann gebrochen schien, der sah sich getäuscht; was dann folgte, beschreiben die nun folgenden Stichworte; „zu viele Zweikämpfe gehen verloren, zu viele Ballverluste im Wormatia-Spiel, zu weit weg von den Gegenspielern, viele unnötige Fouls, kein Mumm und kein Wille erkennbar„– so sah das Spiel der Wormatia II über weite Strecken aus. Zudem fand Wormatia II kein probates Mittel um die Abseitsfalle der Einheimischen zu überwinden. Heute hätte man von der Numero 1 bis 11 allesamt auswechseln können. Anders dagegen die Gastgeber, die mit geschickten Forchecking den Spielaufbau der Wormaten störten. M. Chirieac hätte beinahe für den 2:2-Ausgleich gesorgt, als er völlig alleingelassen den Ball am rechten Pfosten vorbeizirkelte; glücklicherweise hat er diesen nicht gemacht, da er sich im Abseits befand, was das gute Schiedsrichtergespann um den guten Schiri Martin Mansel nicht gesehen hatte (35.). Mit der dritten Torchance hätten der Gast beinahe das 1:3 gemacht; zunächst war M. Heidenmann auf der linken Seite durch und schlenzte den Ball am rechten Pfosten vorbei; den immer noch im Spiel befindlichen Ball schnappte sich A. Schröder, der die Kugel für den heraneilenden Jens Blüm auflegte; was herauskam war eher ein Schüsschen aus 13 Metern, den der FCL-Torwart Claudius Kuntz erst im Nachfassen festhalten konnte (37.). „Wer war denn für den Dreizehner zuständig?"; diese Frage ist wirklich berechtigt; eben jener 13er war es auch der in der 40. Minute erneut für Torgefahr vor dem WII-Gehäuse sorgte, allerdings glücklicherweise am Tor vorbeizielte. Nach den vielen Fehlern seine Vorderleute „genehmigte" sich Wormatias Keeper Christian Steiner auch einen, als er einen Heidenmann-Rückpass wegschlagen wollte und dabei den Ball direkt in den Fuß des vor ihm auftauchenden Edin Pita spielte, dieser jedoch den Ball aus zirka 11 Metern an den Pfosten zirkelte (42.). Auch da hatten die Wormser verdammt viel Glück und gingen mit eben jener knappen und glücklichen 2:1-Führung in die Halbzeit.

Die zweite Halbzeit begann wie die erste anfing mit einem Angriff der Gastgeber, jedoch mit dem Unterschied, dass der erste Vorstoß mit einem Torerfolg für die Einheimischen endete (46.); was war passiert? Lustadts Chr. Schmitt blockte das Ballwegschlagen in der Wormatia-Hälfte des in der ersten Halbzeit für Maximilian Beck eingewechselten Christopher Schmitz erfolgreich und setzte sich über die linke Seite durch, wo er dann quer zum mitgelaufenen M. Chirieac passte und dieser das 2:2 markieren konnte. Was dann folgte, war schon eine Offenbarung der Wormatia-Mannschaft; Wormatia II stürzte von einer Verlegenheit nach die andere. In der 48. Minute klärte A. Völkl nach Schüssen von M Chirieac und E. Pita gleich zweimal nacheinander für seinen geschlagenen Torwart Chr. Steiner auf der Linie. Die erstmalige und vielumjubelte Führung der Gastgeber besorgte der agile Chr. Schmitt nachdem sich Andreas Feller und Torwart Chr. Steiner behinderten, war der kleine Wirbelwind Schmitt per Abstauber zur Stelle und erzielte die 3:2-Führung (60.). Eine Minute zuvor prüfte A. Völkl Keeper Kuntz, der den Ball nur nach vorne abklatschen konnte, allerdings war keiner für den Nachschuss da (59.). A. Völkl war es auch der als einziger noch für Entlastung sorgte, jedoch blieben seine Schüsse ohne Gefahr für den FC Lustadt (69.). Nach einem Pass über rechts in die Tiefe und einer flachen Hereingabe kam M. Chirieac auf der Gegenseite zu seinem 3. Treffer; er stolperte das Leder irgendwie rein. Da war es geschehen um die Wormatia-Mannschaft. Was folgte, war kein Aufbäumen und Resignation in der Wormatia-Elf und einige weitere Hochkaräter der Einheimischen; so hätte jener M. Chirieac beinahe noch sein 4. Tor erzielen dürfen, fand allerdings in Keeper Chr. Steiner seinen Meister, dieser klärte mit einer Fußabwehr (80.); eine Minute später war Simon Seelinger auf Freistoß von der rechten Seite per Kopf zur Stelle, auch hier war Chr. Steiner erneut zur Stelle. Nach einer flachen Eckballauflage von der linken Seite kam Dumitru Balea aus 16 Metern zum Schuss, der zu kurz abgewehrt wurde; den Abpraller verwertete der eingewechselte und im Strafraum befindliche Damir Volarevic zum 5:2-Endstand (85.). Zu diesem Zeitpunkt waren die Wormaten dezimiert; Mannschaftskaptiän Marcus Eisenbarth hatte in der 83. Minute völlig zu Recht die gelb-rote Karte vom guten Schiedsrichter M. Mansel gesehen.

„So schlecht habe ich unsere Mannschaft schon lange nicht mehr gesehen; der Sieg des FC Lustadt ging auch in dieser Höhe vollauf in Ordnung; mit den fünf Gegentoren waren wir noch gut bedient; erstmals musste ich mit ansehen, wie der Gegner mehr Torchancen erarbeitete als die eigene Mannschaft; die Mannschaft hat die Tugenden, die sie auf den 3. Tabellenplatz gehievt hat hier in Lustadt schmerzlich vermissen lassen; da war ja keine Leidenschaft drin; die Mannschaft hat heute im Kollektiv versagt", so in etwa die Aussagen von Betreuer „Mecke" Schneider. „Lieber jetzt einen Keulenschlag mit fünf Toren als fünfmal 0:1 verlieren; der Niederlage, so ärgerlich sie auch war, kann man auch was gutes abgewinnen! So abschlachten lässt sich die Mannschaft kein zweites Mal! Die Spieler wissen was sie so alles falsch gemacht haben und werden aus ihren Fehlern lernen! Das gehört auch zum Lernprozess einer jungen Mannschaft", so „Mecke" Schneider weiter. Im Altleiningen-Spiel wird die Mannschaft hoffentlich wie „ausgewechselt und nicht wieder zu erkennen gegenüber dem Lustädter Spiel" – das heißt stark verbessert – auflaufen.