Zu Gast im Wormatia-Stadion: Der SSV Ulm 1846 im Portrait

Der SSV Ulm 1846 entstand erst 1970 durch eine Fusion von TSG Ulm 1846 und 1.SSV Ulm 1928. 1998 schaffte der Verein als Meister der Regionalliga Süd den direkten Durchmarsch in die Bundesliga, stieg am Ende der Saison 1999/2000 jedoch gleich wieder ab. Es folgte ein erneuter Durchmarsch, allerdings dramatisch bis in die Verbandsliga. 2001 erhielt Ulm als Zweitligaabsteiger keine keine Lizenz für die Regionalliga und musste zu allem Überfluss auch noch Insolvenz anmelden – so ging es lediglich in der Verbandsliga weiter. Es gelang der direkte Aufstieg in die Oberliga, in der Ulm vier Mal Vizemeister wurde und sich so 2008 für die neue Regionalliga qualifizierte. In der Premierensaison landete man auf Platz 7 und verbesserte sich ein Jahr später auf Platz 6, nun als SSV Ulm Fußball abgespaltet vom Hauptverein. Durch die negativen Auswirkungen der Involvierung dreier Ulmer Spieler in den Wettskandal 2009 sowie verfehlte Zuschauerzahlen musste der mit mehr als einer halben Million verschuldete Verein Ende November erneut Insolvenz anmelden. Im Januar wurde das Insolvenzverfahren eröffnet, sodass Ulm als Absteiger feststeht und alle Spiele aus der Wertung genommen werden.

Darunter auch die ärgerliche 1:2-Niederlage Wormatias im Hinspiel nach Rudi Hübners 1:0-Führung, bei der zu allem Überfluss auch noch Kevin Knödler wegen Handspiels außerhalb des Strafraums die Rote Karte sah. Von der Ulmer Startelf aus dem Hinspiel ist lediglich Burak Tastan übrig geblieben, allen anderen wurde die Freigabe erteilt. Nicht alle haben bisher einen neuen Verein gefunden, Torjäger Michael Schürg jedoch soll nun Darmstadt 98 noch zum Aufstieg verhelfen, Antonio Pangallo konnte im Probetraining bei der Reserve von Bayern München überzeugen und Christian Sauter kann sich ebenfalls eine Liga höher beim 1.FC Heidenheim empfehlen. In den Mittelpunkt rücken nun die Spieler aus der seitherigen zweiten Reihe, die Lücken wurden durch Talente aus der eigenen U23 gefüllt. Das erste „Pflichtfreundschaftsspiel“ im neuen Jahr verlor die junge Truppe zuhause gegen den FSV Frankfurt II mit 0:1, immerhin 600 Zuschauer unterstützten die Spatzen dabei. Nächstes Jahr soll es in der Oberliga weitergehen, deshalb hat sich Ulm auch nicht wie beispielsweise Weiden komplett zurückgezogen – sonst müsste der Verein in der Kreisklasse einen Neubeginn starten.