Jahreshauptversammlung: Marc Geyer folgt auf Thomas Wittwer / Jürgen von Massow und Jan Donner im Amt bestätigt

Neben der Ehrung langjähriger Mitglieder und den Berichten aus den Abteilungen standen bei der Jahreshauptversammlung des VfR Wormatia am Dienstagabend auch Vorstandswahlen auf der Tagesordnung.

Während Jürgen von Massow als 1. Vorsitzender und Jan Donner als Stellvertreter erneut kandidierten, wurde die Position des zweiten Stellvertreters vakant. Der bisherige Amtsinhaber, Thomas Wittwer, der für den Bereich Sponsoring und Marketing verantwortlich zeichnete, stand aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. An seine Stelle tritt der 38-jährige Betriebswirt und langjährige Betreuer der 2. Mannschaft, Marc Geyer, der bei lediglich einer Enthaltung die breite Zustimmung der 99 stimmberechtigten Mitglieder fand.

Obwohl das Flaggschiff erste Mannschaft derzeit am Tabellenende schlingert, herrschte im Wormatia-Clubhaus optimistische Stimmung. Verantwortlich dafür ist die überaus positive Entwicklung im Gesamtverein. Sowohl Helen Milkau, Leiterin der Frauenmannschaft als auch Andreas Hahn, Jugendleiter, verwiesen auf das bisher erfolgreiche Abschneiden der aktiven Mannschaften, die allesamt mit dem Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse liebäugeln.

Finanziell zwar nicht auf Rosen gebettet, aber aufgrund der nachhaltigen Vereinspolitik in einem soliden Zustand, lautete das Fazit von Jürgen von Massow. Der Vorsitzende zeigte sich mit Blick auf die Regionalligaelf zwar enttäuscht über den sportlichen Werdegang, verwies aber darauf, dass man aufgrund der im Winter eingeleiteten enormen Sparmaßnahmen in der Lage sei, alle Gehälter zu bezahlen und sämtliche Rechnungen zu begleichen sowie beim DFB den geforderten wirtschaftlichen Leistungsnachweis für die Regionalliga zu erbringen. Von Massow lobte das Engagement des scheidenden Hauptsponsors EWR, der nach über 8-jähriger Unterstützung den Schwerpunkt auf den Jugendbereich verlagern werde und in Person von Helmut Antz ein wesentliches Stück Wormatia-Geschichte mitgeprägt habe. Erfreulich sei es, dass mit dem Logistikunternehmen TST und weiteren Co-Sponsoren (wir berichteten) zukunftsfähige Planungen für den Verbleib in der Viertklassigkeit wie in der Oberliga möglich seien.

Wormatia verfügt über eine gute Infrastruktur und Menschen, die mit Leib und Seele dabei sind, betonte von Massow, dass die Grundlagen vorhanden seien, um sich in einer tieferen Klasse neu zu formieren und sportlich wieder Akzente zu setzen. Dem Gewinn des Südwestpokals und einem damit verbundenen Einzug in die lukrative DFB-Pokalhauptrunde räumte der Vorsitzende Priorität ein. Tore und Punkte zählen, zog Vorstandmitglied Jan Donner eine ernüchternde Bilanz der Regionalliga. "Wir planen zweigleisig", unterstrich Donner, dass man der Leistung der aktuellen Mannschaft samt Trainerteam Respekt zollen müsse. Nur nach einer Strukturreform der Liga habe Wormatia eine Zukunft, wünscht sich Jan Donner ein Kräftemessen mit Mannschaften auf Augenhöhe statt dem ungleichen Wettbewerb gegen die zweite Garnitur der Proficlubs. Kontinuität, mehr Zusammenhalt und vor allem Vertrauen in das Trainergespann um Jürgen Klotz, Volker Kühr und Volker Berg, lautete der Appell von Fritz Bergemann-Gorski, der als scheidender sportlicher Leiter von den Wormatia-Mitgliedern und Fans die Geduld einfordert, in sportlich weniger erfolgreichen Zeiten Ruhe zu bewahren.

Mit der Marke Wormatia Geld verdienen, lautete das Credo von Thomas Wittwer, der hofft, dass von der Bereitschaft der neuen Sponsorengruppe eine Initialzündung ausgeht und weitere Unternehmen dem sportlichen Aushängeschild der Stadt finanziell den Rücken stärken. Es sei ein zweites oder drittes EWR nötig, um einen großen Sprung nach vorne zu wagen, erklärte Wittwer. Gerne werde er dem Vorstand sowie künftig Sven Jenner und Malte Kromm im Bereich Marketing weiterhin zu arbeiten. Nicht zuletzt auch um das zarte Pflänzchen Business-Club mit Leben zu füllen.

Im Anschluss an den Kassenbericht durch Patrice Feierabend folgte die Entlastung des alten Vorstandes. Interimsvorstand Karl-Heinz Hesch und der Wahlausschuss um Klaus Busch, Gerd Schwind und Rainer Sprinz moderierten die Vorstandswahlen. Abschließend folgten die Mitglieder mit großer Mehrheit einem Antrag, wonach das traditionelle Vereinswappen mit Schildform sukzessive die jüngere Kreation des Drachen im Kreis ablösen soll. Das Wappen hat entscheidenden Anteil an der Wahrnehmung des Vereines, freute sich Antragssteller Marc Kühn, dass eine Lücke in der Satzung geschlossen werde und in der Außendarstellung ein Stück Tradition Einzug hält.

Autor: Steffen Heumann