Famose Wormatia II biegt 0:2-Rückstand noch in 3:2-Sieg um / Ein Novum – Wormatia „erzielt“ alle fünf Tore / Drei Wormatia-Tore in den letzten 20 Minuten

Am 1. Rückrunden-Spieltag musste die 2. Mannschaft des VfR Wormatia Worms beim TuS Altleiningen antreten. Die Schützlinge von WII-Trainer Volker Kühr konnten das Spiel mit 3:2 für sich entscheiden und revanchierten sich für die 1:2-Saisonauftaktniederlage. Wormatia II erzielte dabei alle fünf Tore – das ist ein Novum.
Bis 20 Minuten vor Schluss sah der TuS Altleiningen schon wie der sichere Sieger, doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Wormatias Fabio Silviera erzielte in der 70. Minute den Anschlusstreffer, dem Tobias Klotz (84.) das 2:2 und Ekrem Emirosmanglu (86.) das 2:3 folgen ließen. In die turbulente Schlussphase hinein kam noch der Platzverweis von Daniel Mergler (85.).
Dem Gastgeber gelang mit dem ersten Vorstoß in den VfR-Strafraum die 1:0-Führung (6.); Sascha Gerhardts Abschluss wurde noch abgeblockt, doch Michael Wolters Nachschuss aus 11 Metern landete mit tatkräftiger Unterschützung von Niels Magin letztlich im eigenen Netz – bitter es war ein Eigentor von N. Magin. In der 19. Minute folgte ein Eckball mal ganz anders; flach von der rechten Seite hereingetreten, es folgte ein Übersteiger eines TuS-Akteurs und ein 17-Meter-Schuss von Ex-FCK-Profi Silvio Adzig, doch VfR-Keeper Christian Steiner war unten und konnte den Ball festhalten. Gegen Ende der ersten Halbzeit waren die Wormaten an Drücker; zunächst scheiterte F. Silveira mit seinem Abschluss an der großartigen Fußabwehr von Sven Mannweiler, auch den Nachschuss von Florian Kaiser meisterte S. Mannweiler in hervorragender Manier (36.). „Wahnsinn – schon wieder ein solcher Teufelskerl im gegnerischen Kasten!!! Was soll man da machen?“, ereiferte sich „Mecke“ Schneider. Kaum ausgesprochen, war Keeper Mannweiler erneut im Blickpunkt des Geschehens; er meisterte einen von Tobias Klotz super getretenen 22-Meter-Freistoß – der Freistoß passte genau, aber der Teufelskerl war im bedrohten Eck. Wormatia II lag trotz optischer Überlegenheit wieder einmal zur Halbzeit mit 0:1 hinten.
Die Halbzeitansprache von Volker Kühr blieb dieses Mal ganz kurz – wenn es denn eine gab! Der enttäuschte VfR-Coach war einfach bedient und wollte sich dieses Mal seinen Mund nicht verbrennen; seine Ansprache und seine Appelle vor dem Spiel scheinen bei seinen Spielern offensichtlich auf taube Ohren gestoßen zu sein. Sonst hätten die das alles umgesetzt, was der Trainer vor dem Spiel von seinen Spielern gefordert hatte. Nichts von dem was man sich vorgenommen hatte, wurde bis auf wenige Ausnahmen in die Tat umgesetzt. Es kam noch schlimmer; fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff fiel gar noch das 2:0 für den Gastgeber und wieder mit tatkräftiger Hilfe eines Wormatia-Akteurs; Ivan Jukic hatte mit seinem schwächeren linken Fuß aus 14 Metern den Pfosten getroffen, den ins Feld zurückspringenden Ball beförderte Michel Milenkovic unglücklich ins eigene Gehäuse. Trotz des 2:0-Rückstandes entwickelte sich danach eine sehr unterhaltsame und spannende Landesliga-Partie. Sieben Minuten nach dem 2:0 scheiterte der eingewechselte Ekrem Emirosmanoglu mit einem 22-Meter-Distanzschuss nur ganz knapp. Was dann folgte, war ein einziger Sturmlauf der Wormaten.
70. Minute: F. Kaiser erkämpfte sich in des Gegners Hälfte das Spielgerät; der Ball gelangte zu F. Silveira, dessen Abschluss aus 11 Metern bedeutete den 2:1-Anschlusstreffer für den VfR. – ein Hoffnungsschimmer oder ein Muntermacher!!!
73. Minute: TuS-Keeper S. Mannweiler musste eine verunglückte Rechtsflanke des eingewechselten Jens Blüm parieren.
76. Minute: E. Emirosmanoglu trifft bei seinem Abschluss auch noch den Pfosten – für den Nachschuss ist leider keiner da. Jetzt gesellte sich bei den Wormaten auch noch Pech hinzu!
79. Minute: Es geht weiter im Drei-Minuten-Takt; F. Silveira kommt nach einer verunglückten flachen Hereingabe von F. Kaiser an den Ball, doch sein Abschluss geht drüber.
83. Minute: Wieder geht dicke Silveira-Chance am Tor vorbei.
84. Minute: T. Klotz schlenzt nach einem Eckball die Kugel aus 17 Metern halblinke Position ins rechte obere Eck zum hochverdienten 2:2-Ausgleich.
85. Minute: Altleiningens Daniel Mergler wird nach einer Tätlichkeit an Marco Streker von Schiedsrichter Christopher Dispot des Feldes (rote Karte) verwiesen. Hätte der Schiedsrichter das zuvor begangene Foulspiel von M. Streker geahndet, wäre es erst gar nicht zu dieser roten Karte gekommen; doch er hat die Vorteilsregel angewandt, weil die Gastgeber in Ballbesitz blieben.
86. Minute: Nach einer Rechtsflanke drückt E. Emirosmanoglu mit der Hacke den Ball zum 3:2 ins TuS-Tor. Bemerkenswert – diese Rechtsflanke war echt schwer zu nehmen! Wormatia II hatte einen 0:2-Rückstand in eine 3:2-Führung gedreht. Das war echt der Wahnsinn!
88. Minute: Es läuft ein Wormatia-Konter und F. Kaiser ist auf dem besten Weg das 4:2 und die Entscheidung zu erzielen; NEIN!!! Was macht der denn da? Er vergeigt diese Riesenchance; die Kugel geht am Tor vorbei. Stattdessen wäre den Gastgeber nach einem Eckball und einem Kopfball von Florian Pfeifer beinahe noch das 3:3 geglückt. Der Kopfball ging knapp am Wormatia-Gehäuse vorbei (89.). Bei Wormatia II sehnte man sich den Schlusspfiff herbei; dieser ertönte dann auch nach 93 Minuten. Allen Wormaten fielen nach dem Schlusspfiff ob des nervenaufreibenden und am Ende grandiosen Auftritts Tausende schwere Steine von den Schultern ab. Dieses Mal hatte sich der enorme Aufwand, den die Mannschaft wieder einmal betrieb, gelohnt und das war zuletzt leider nicht immer so. Mit diesem Sieg haben sich die Kühr-Schützlinge wieder etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen können und sind auf den 12. Tabellenplatz vorgeprescht. Nun gilt es diese Form mitzunehmen in das kommende Heimspiel gegen den ASV Fußgönheim. Wenn den Wormaten in den letzten beiden Spielen bis zur Winterpause sechs Punkte gelingen würden, dann könnte man auf Wormatia-Seite etwas beruhigter Weihnachten feiern.