Erfolgreicher Neustart ganz in Weiß

Im verregneten Homburg siegte Wormatia am Freitag Abend mit 2:1, Tim Bauer per Elfmeter und Jacob Ammann brachten die Mannschaft auf die Siegerstraße. Nachwuchskraft Kevin Feucht feierte sein Startelfdebüt.

Nach der ernüchternden Heimniederlage gegen die Mainzer Reserve wurde an der Alzeyer Straße fürs Erste der Abstiegskampf ausgerufen, auch wenn Ronny Borchers dieses Wort nicht über die Lippen kam. Der Trainer spricht lieber von einer „komplett anderen Situation“, die jetzt herrscht, welche Kampf, Kratzen und Beißen erfordert. Und um das zu verdeutlichen, lief die Mannschaft am Freitag Abend in einem neuen Dress auf – ganz in Weiß. Doch nicht nur optische Änderungen gab es, auch die Startelf hatte sich gewandelt. Beide Außenpositionen in der Viererkette wurden neu besetzt, links verteidigte wie letzte Saison Tim Bauer, rechts Nassim Banouas. Benjamin Himmel bildete dafür mit Marcel Abele die Doppelsechs, Artur Krettek musste auf die Bank. Erstmals nahm Scipon Bektasi die für ihn eigentlich zugedachte Position im linken Mittelfeld ein und ganz vorne gab es eine komplett neue Besetzung zu sehen: Neben Adam Jabiri gab der A-Jugendliche Kevin Feucht sein Startelfdebüt. Bereits nach zwei Minuten griff sich Jabiri jedoch schon an den Oberschenkel, sodass das neue Sturmduo keine Viertelstunde bestand hatte. Fortan durfte sich Jacob Ammann versuchen.

Trotz dieser frühen Verletzung sah es ganz gut aus für die Wormaten. Auf dem rutschigen Rasen (es regnete das ganze Spiel über) wurden die Zweikämpfe angenommen, es wurde früh gestört und defensiv nichts zugelassen. Homburg dagegen zeigte sich etwas zurückhaltender und defensiv anfälliger. Erste Gefahr hatte ein Kopfball von Jabiri gebracht (7.), dann hechtete Feucht knapp an einer Flanke vorbei (15.). Acht Minuten später gingen Feucht und der Homburger Vogtland mit hohem Bein zum Ball und rasselten im Strafraum zusammen. Schiri Gasteier wertete dies als elfmeterwürdiges Foul und zeigte auf den Punkt, woran auch die Homburger Proteste nichts änderten. Tim Bauer verwandelte einmal mehr sicher und Wormatia führte (23.). Es kam noch besser. Abstoß Knödler, drei durch den Gastgeber lasch geführte Zweikämpfe im Mittelfeld, Martin Röser mit einem zielgenauen Steilpass und Ammann lupfte zum 2:0 ein (26.). Wäre Ammann kurz vor der Halbzeit nicht noch entscheidend gestört worden, hätte es gar mit einem 3:0 in die Pause gehen können – an Torwart Steigerwald war Ammann schon vorbei (41.).

Im zweiten Durchgang zogen sich die Wormaten zurück und lauerten auf Konter, Homburg ging entschlossener zu Werke und machte Druck. Sandro Rösner schlug einen Kopfball aus spitzem Winkel des eingewechselten Gerlinger noch von der Linie (51.), zwei Minuten später fand ein Kopfball Gerlingers den Weg ins Tor – Abseits. Es reichte aber nicht, um Wormatias Abwehr zu verunsichern. Etwas Glück war dabei, dass Kakokos scharfe Flanke an Gerlingers Schienbein prallte und der Ball so am Tor vorbei rollte. Andernfalls hätte dieser im dritten Versuch den Anschlusstreffer erzielt (72.). Zwei Minuten später war Knödler zur Stelle, Iwakis Schuss hätte sich aber wohl auch am Tor vorbeigedreht. Von Wormatias Offensive war bis dahin nichts mehr zu sehen, zu überhastet wurden die Konter gespielt. In der Schlussviertelstunde ergab sich dann aber doch zwei Mal die große Chance zur Entscheidung. Nach einem Konter über links landete die Flanke beim freistehenden Ammann, die unsaubere Ballannahme machte diese Gelegenheit zunichte (76.). Zwei Minuten später wieder ein Konter, nach Steilpass aus der eigenen Hälfte verrutschte Bektasi sein Schuss jedoch. Stattdessen wurde es noch einmal spannend. Himmels Grätsche soll Gerlinger regelwidrig beim Abschluss gestört haben, auch hier entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter. Knödler ahnte die Ecke, aber Lutz’ Schuss war zu platziert (84.). In den Schlussminuten stellte sich Wormatia hinten rein und haute jeden Ball konsequent in die gegenerische Hälfte, lediglich ein harmloser Kopfball von Dündar zwang Knödler noch einmal zum Eingreifen.

Dieses 2:1 war ein großer Schritt in die richtige Richtung, von den völlig durchnässten mitgereisten Fans in der Kurve auch zurecht beklatscht. Zudem endeten zwei Serien an diesem Abend. Wormatia konnte nach sieben sieglosen Spielen wieder ein Auswärtsspiel gewinnen und beendete damit gleichzeit die Homburger Serie von 21 Heimspielen ohne Niederlagen. Jetzt heißt es, die gezeigte Leistung auch vor eigenem Publikum zu bestätigen, wofür bereits am Dienstag Gelegenheit ist. Im Nachholspiel des 3. Spieltages ist Vorjahresvizemeister Großaspach zu Gast in Worms, der einen ebenfalls suboptimalen Saisonstart hinter sich hat.

Tore: 0:1 T. Bauer (23./Foulelfmeter), 0:2 Ammann (26.), 1:2 Lutz (84./Foulelfmeter)
Gelb: Vogtland (24.) – T. Bauer (24.), Bektasi (50.)
Zuschauer: 2.055   Schiedsrichter: Gasteier (Weisel)

Wormatia Worms
Knödler – Banouas, Rösner, Steil, T. Bauer – Röser, Abele, Himmel, Bektasi (79. Krettek) – Feucht (65. Wittke), Jabiri (13. Ammann).

Spielbericht

Pressekonferenz