Dortmund, Teil 2

Es ist zum Haareraufen. Wieder eine ordentliche Vorstellung, wieder keine Punkte. Zwei 100%ige ließ der VfR liegen, am Ende stand er abermals mit leeren Händen da.
Schalke war ohne Profis angereist, dafür sorgte der alte Haudegen Willi Landgraf für Ordnung in der Mannschaft. Und das war bitter nötig, denn die blau-weißen Perspektivspieler machten größtenteils nicht den Eindruck einer gefestigten Mannschaft. Einen 30-Meter-Freistoß musste Müller entschärfen, ansonsten kamen nur harmlose unplatzierte Fernschüsse auf sein Gehäuse. Auf der anderen Seite kam zwingenderes heraus. Mario Cuc hatte die erste Chance, als Helmlinger sich durchkämpfte und ihm den Ball in die Gasse spielte. Hätte Cuc den Ball richtig getroffen, hätte es wohl 1:0 gestanden – so rollte der Ball am langen Pfosten vorbei. Der Ohnmacht nahe waren die Fans dann kurz vor der Halbzeit: Der sich heute völlig verausgabende Bolm hatte den Ball geklaut und sich rechts durchgetankt. Den harten Querpass konnte Wooten noch irgendwie nach links spitzeln, doch dann kam Bopp dem einschussbereiten Cuc in die Quere – das ganze 5 Meter vor dem Tor. Mit dem 0:0 gings in die Halbzeit. Wormatia hatte ordentliche 45 Minuten absolviert, wirkte entschlossen, selbstsicher und schien mit den Schalkern keine Probleme zu haben. Die machten es den Gastgebern aber auch leicht und schienen sich mit einem 0:0 auch gut anfreunden zu können, beachtet man die gemütliche Ausführung der zahlreichen Freistöße.
Nach dem Pausentee folgte die beste Wormser Phase. Etwa 20 Minuten lang dominierte man Schalke klar, ohne sich klare Torchancen zu erarbeiten. Sven Bopp hatte die beste Möglichkeit, als ihm Wooten den Ball klasse mit der Hacke in den Lauf verlängerte. Doch sein Schuss kam etwas überhastet und stellte den Torwart vor keine Probleme. Ansonsten gab es ein paar mehr oder wenige knappe Fernschüsse. In der 69. Minute wurde Wormatia dann unerbittlich bestraft: Im Mittelfeld verlor Bolm den Ball (Foul?), Ruckzuck war der Ball dann auch schon auf dem rechten Flügel und der eingewechselte Traufetter netzte die Hereingabe eiskalt ein. So grausam kann Fußball sein. Es war die erste Torchance der Schalker, zuvor lag der Ball aber schon einmal im Netz (Abseits, 55.). Der VfR steckte nicht auf und stemmte sich verzweifelt gegen die Niederlage, doch nach vorne agierte man ideenlos. Die hohen Bälle durch die Mitte fanden selten einen Abnehmer, ab der 80. Minute kam man nicht mal mehr in den Strafraum, Kraft und Glaube sanken von Minute zu Minute. Für klare Verhältnisse sorgte Traufetter zwei Minuten vor Schluss, als er recht ungestört seine Gegenspieler umkurvte und Müller keine Chance ließ.