Auch für mühsame Siege gibt’s drei Punkte

„Nicht toll gespielt“, aber dank eines Treffers von Marco Metzger trotzdem gewonnen. Auch das zeichnet eine Spitzenmannschaft aus. Nur noch ein Punkt trennt Wormatia von Platz drei.

Sieben Siege in Serie. Ronny Borchers wies in der Pressekonferenz extra noch einmal darauf hin. Für diejenigen, die mit den vorangegangenen neunzig Minuten unzufrieden waren. Es war sicherlich nicht der überzeugendste Sieg der Serie, mit wenig Torchancen, einigen Fehlpässen und hundertprozentigen Torchancen des Gegners zum Ausgleich. Weil die Wormaten aber engagiert zur Sache gingen, unaufhörlich marschierten und am Ende siegreich blieben, hatte Ronny Borchers ein „brutal geiles Spiel“ gesehen. Die passende Floskel dazu wäre „wer solche Spiele gewinnt, wird Meister“. Es müssten halt nur die Stuttgarter Kickers endlich einmal Punkte liegen lassen…

Es war ein hartes Stück Arbeit, dieser Sieg gegen die Gäste aus Memmingen. Diese standen gut in der Defensive, attackierten früh und energisch und störten durch zahlreiche kleine Fouls (es dürften am Ende an die 30 gewesen sein) erfolgreich den Spielaufbau. Wormatia tat sich schwer und Fehlpässe schlichen sich ein, trotzdem ergaben sich nach zwanzig Minuten zwei gefährliche Offensivszenen. Oppermann hatte zu Dressler durchgesteckt, der den aufspringenden Ball nicht gefährlich auf das Tor bringen konnte (21.). Die gleichen Probleme mit dem aufspringenden Ball hatte Martin Röser kurz darauf, sein Gegenspieler Bader semmelte gar beim versuchten Befreiungsschlag derart unter dem Spielgerät hindurch, dass dieses mit ordentlich Drall fast im eigenen Tor gelandet wäre (25.). Bedanken durfte Wormatia sich für den entscheidenden Eckball des Spiels, den Berchtold nach einer zu weit gezogenen Freistoßflanke unnötig verursachte. Lucas Oppermann schlug die Ecke in den Strafraum, Marco Metzger hielt die Innenseite hin und erzielte so das Tor des Tages (39.). Eine weitere Ecke verlängerte Martin Gollasch per Kopf und zwang damit Torwart Kirchenmaier zu einem Reflex, danach war Halbzeit.

Im zweiten Durchgang hoffte der VfR bei nun offensiveren Memmingern auf Konterchancen und nachlassende Kräfte beim Gegner. Dressler wäre bei guten Platzverhältnissen fünf Minuten nach Wiederbeginn frei durch gewesen, so kämpfte er mit Ball und Platz vergebens. Danach verloren die Wormaten langsam aber sicher den Zugriff auf das Spiel, ließen dem Gegner zu viel Platz und Torchancen zu. Das wäre fast sogleich bestraft worden, Heikenwälder bekam frei vor dem Tor einen wunderbaren Pass zugespielt und lupfte drüber (55.). Wormatia versuchte, zurück ins Spiel zu finden, kam aber nur noch zu einer Torchance: Martin Gollasch hämmerte nach langem Pass den Ball fast von der Torauslinie an den Pfosten (66.). Auf der Gegenseite prüfte Böck Kevin Knödler mit einem Flachschuss (79.) und in der Nachspielzeit zeigte sich, warum beide Teams in der Tabelle dort stehen, wo sie stehen. Dem eingewechselten Morina fiel der Ball im Strafraum vor die Füße und aus Wormatia-Sicht hätte das vor zwei Jahren noch definitiv den Ausgleich bedeutet, gestern Abend ging der Schuss jedoch kläglich neben das Tor. Das Glück einer Spitzenmannschaft – es blieb beim 1:0.

Für die letzten sieben Siege in Serie muss man noch etwas weiter zurückgehen. 1985/86 war das, als Wormatia Südwestmeister wurde und an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga teilgenommen hätte, wäre da nicht das Debakel mit der Lizenz gewesen… Weiter ausgebaut werden kann die Serie am nächsten Samstag bei Hessen Kassel, zuvor geht es am Mittwoch nach Ludwigshafen zum Südwestpokal-Viertelfinale.

Tor: 1:0 Metzger (39.)
Gelb: Abele (5.) – Heikenwälder, Böck, Berchtold, Holzapfel
Zuschauer: 1.512   Schiedsrichterin: Baitinger (Friesenheim)

Wormatia Worms
Knödler – Böcher (46. Wittke), Rösner, Metzger, Bauer – Abele – Röser, Toch, Gollasch (82. Krettek) – Dressler, Oppermann (66. N. Müller).

Initiates file downloadPressekonferenz (MP3)

Interviews nach dem Spiel (WormatiaTV)