„Wir wollen den Sieg nicht zu hoch hängen. Es geht darum, den zahlreichen Fans etwas zu vermitteln“

 Das spricht der Nibelungen Kurier:

„Joker“ Christian Grujicic machte die Hinspiel-Klatsche vergessen

Es war die 84. Spielminute im großen Sinsheimer Dietmar-Hopp-Stadion, als der eine Minute zuvor eingewechselte Christin Grujicic sich das runde Spielgerät schnappte und unter dem Jubel der 250 mitgereisten Wormser Fans zur 2:1-Führung und am Ende auch geglückten Sieg  einschoss. Als endlich der Schlusspfiff von  Schiedsrichter Foltyn (Mainz-Kastell) die Partie abpfiff, war die Freude auf Seiten der Spieler, Trainer Ronny Borchers und den Fans  riesengroß und der besonders gefeierte Held war natürlich der Siegtorschütze Christian Grujicic. Doch letztlich war es ein Sieg der gesamten Mannschaft, die mit einer  sehr großen kämpferischen Leistung aufwartete und die drei Punkte absolut verdient mit nach Hause nahm. Damit auch ihr Vorhaben positiv umsetzten,  die 1:5-Heimspiel-Klatsche  gegen die TSG Hoffenheim II wett zu machen. Denn "echte" Fußballer, die immer gewinnen und schlechte Spiele vergessen machen wollen, verlieren ja sehr ungern zweimal gegen den gleichen Gegner in einer Saison und dazu noch so deutlich.   Dabei fing es gar nicht gut für Kapitän Sandro Rösner und seine Mitspieler an. Konnten sie sich noch bei ihrem Torhüter Kevin Knödler bedanken, der beim ersten Hoffenheimer Angriff nach gut 60 Sekunden,  seinem einstigen Waldhöfer Mitspieler Kai Herdling so geschickt den Winkel verkürzen konnte, dass der Schuss des Hoffenheimer Kapitäns knapp vorbei ging. Doch nur sechs Minuten später war es passiert, als sich der gleiche  Hoffenheimer Spieler gegen Sandro Rösner durchsetzen konnte und Kevin Knödler diesmal keiner Abwehrchance ließ. Das fing ja gut an und Erinnerungen an das Heimspiel-Debakel  vom 12. August kamen  hierbei unweigerlich auf. Doch die jetzige von Trainer Ronny Borchers immer besser geformte Wormatia-Elf, zeigte fortan ihre mittlerweile besseren Tugenden.
Was folgte schilderte man aus Hoffenheimer Seite so, das sich die Gastgeber zurückzogen und einen Gang zurück schalteten. Aber andererseits waren es die Wormaten, die  nun richtig wach geworden und in ihrem Ehrgeiz geweckt,  aggressiver agierten, das Kommando im Mittelfeld übernahmen und die Gastgeber in den Zweikämpfen immer schlechter aussehen ließen. Die Agitatoren auf dem Platz waren nun deutlich die Schützlinge von Trainer Ronny Borchers, der sich einmal mehr  sehr erfreut, über die Unterstützung der mitgereisten Fans zeigte. Das war Leidenschaft pur was die Wormaten zeigten und wie sie buchstäblich um den letzten Grashalm kämpften,  den es noch umzupflügen gab. Hoffenheim fand kein Erfolgsrezept mehr und in der 32. Minute wurden die Wormaten auch belohnt. Der wie stets lauffreudige Martin Gollasch war es, der einen Hübner-Pass zum 1:1 in das TSG-Tor verlängern konnte.
Nach dem Seitenwechsel  gestaltete sich die sehr kampfbetonte Partie etwas offener, beide Seiten waren auf den Siegtreffer aus, doch Chancen dazu konnten nicht genutzt werden und die Uhr  lief immer weiter bis zur  84. Minute. Eine Minute zuvor hatte Ronny Borchers den Christian Grujicic für den enorm lauffreudigen  Martin Gollasch eingewechselt und bewies damit ein goldenes Händchen. Denn der "Joker"  stach nur eine Minute später mit dem alles entscheidenden Tor zum 2:1-Auswärtssieg und die verdiente  Revanche für die Heimspiel-Klatsche war gelungen.  und die  mitgereisten Wormatia-Fans durften einen verdienten Sieg ihrer Mannschaft zum 1. Advent feiern. Dies absolut verdient, was auch der Hoffenheimer Trainer  Markus Gisdol aufgrund der größeren kämpferischen Qualitäten und Stärke der Wormaten in den Zweikämpfen  anerkannte. Aber auch der immer besser werdenden spielerischen Qualitäten und dem gewachsenen  Selbstvertrauen von Kapitän Sandro Rösner und seinen Mitspielern.  Zuerst kommt der Kampf will man einen vermeintlich stärkeren Gegner in die Knie zwingen. Dann kommt auch das nötige Quäntchen Glück dazu, das wie Ronny Borchers stets sagt, auch etwas mit Qualität zu tun hat. Dies ist den Wormaten im Dietmar-Hopp-Stadion bestens gelungen.. Auch wenn es dafür nur drei Punkte gibt und der Kampf um den Klassenerhalt weiter ganz vorne auf der Tagesordnung steht. Es sind noch 16 schwere Spiele zu bestreiten und das nächste Spiel ist bekanntlich meist das Schwerste. So auch an kommenden Samstag um 14 Uhr, wenn die Wormaten die zweite Mannschaft des Bundesligisten 1. FC Nürnberg zu Gast haben.

Das spricht die Wormser Zeitung :

"Auswärtscoup" der Wormatia – Wormser drehen Spiel in Hoffenheim

Kurz vor Spielende hielt es keinen der knapp 250 mitgereisten Anhänger des VfR Wormatia Worms mehr auf den Sitzen. „VfR“-Sprechchöre hallten durchs weite Rund des Dietmar-Hopp-Stadions. Heimspielatmosphäre und Gänsehaut pur dürften die Spieler mit dem grünen Drachen im Wappen dabei verspürt haben – eine großartige Unterstützung.

Was soeben passiert war, kann gut und gerne als „Auswärtscoup“ bezeichnet werden. Der Außenseiter aus der Nibelungenstadt besiegte am ersten Rückrundenspieltag der Regionalliga Süd die favorisierte TSG 1899 Hoffenheim II mit 2:1. Ein Vergleich zum 5:1-Kantersieg der Kraichgauer im Hinspiel verbietet sich von selbst. Völlig verändert, mit viel mehr Vertrauen in die eigene Stärke und erhöhter Aggressivität traten die Schützlinge des ehemaligen deutschen Nationalspieler Ronald „Ronny“ Borchers auf.

Der unerwartete Dreier war verdient. „Heute war ein reines Kampfspiel, das wir in der Gesamtheit verdient gewonnen haben“, resümierte Borchers nach der Begegnung zufrieden, „mit unserer Situation im Abstiegskampf sind wir zufrieden, obwohl Wehen-Wiesbaden auch gewonnen hat. Das kann bis zum letzten Spieltag gehen.“

Wormatia nutzt Passivität der Gäste

Von Beginn an versuchten die Gastgeber, ihre „Sieglosserie“ von zuvor drei Partien mit allen Mitteln zu beenden. Engagiert ging die Elf von Markus Gisdol zu Werke und wäre dafür beinahe ganz genau wie im Hinspiel schon in den ersten sechzig Sekunden belohnt worden: Ein kluger Pass von Christoph Hemlein in die „Gasse“ schickte Kapitän Kai Herdling auf und davon. Doch im Duell der Ex-Waldhöfer verkürzte Torhüter Kevin Knödler geschickt den Winkel, sodass der Ball am linken Pfosten vorbeistrich (1.). Glück für die Wormaten, die sich auch in den folgenden Minuten nicht voll auf der Höhe des Geschehens befanden: Nach einer genauen Flanke von Dominik Kaiser setzte sich Herdling an der Strafraumgrenzen gegen Sandro Rösner durch und ließ Knödler keine Chance – 1:0 (7.). Zwei exzellente Möglichkeiten innerhalb der Anfangsphase schienen zu belegen, dass sich „Hoffe zwo“ im Aufwind befindet.

Doch anstatt weiter nach vorne zu spielen, schalteten die Gastgeber einen Gang zurück und ließen die „Roten“ gewähren. Zu passiv und zögerlich waren die Aktionen. Die Rasenspieler übernahmen das Kommando, pflügten leidenschaftlich das grüne Geläuf um und rannten um ihr Leben. Hoffenheim reagierte nur noch, sodass sich Herdling nach einer knappen halben Stunde dazu genötigt sah, eine kurze Unterhaltung mit Gisdol zu führen, um die taktische Ausrichtung zu besprechen. Was der Kapitän da sah, gefiel ihm ganz und gar nicht.

"Joker" Grujicic dreht das Spiel

Bevor jedoch umwälzende Korrekturen vorgenommen werden konnten, kassierte 1899 den verdienten Dämpfer. Der starke, stets agile Martin Gollasch beförderte einen Hübner-Pass zum Ausgleich in die Maschen (32.). Spätestens jetzt war allen Beteiligten klar, wie die Gäste am vergangenen Wochenende die Stuttgarter Kickers mit 3:0 nach Hause schicken konnten. „Man sieht, was Ronny bewirkt hat. Die kämpferisch bessere Mannschaft war Worms. Wir sind den engen Zweikämpfen aus dem Weg gegangen“, zollte auch Markus Gisdol den Gästen Respekt.

Nach dem Wechsel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit großen Chancen auf beiden Seiten. Als alles schon auf eine Punkteteilung hindeutete, stach Borchers’ eine Minute zuvor eingewechselter „Joker“ Christian Grujicic und traf „Hoffe“ mit dem 2:1 bis ins Mark (84.). „Wir wollen den Sieg nicht zu hoch hängen. Es geht darum, den zahlreichen Fans etwas zu vermitteln“, bedankte sich Borchers erst bei den mitgereisten Schlachtenbummlern, um dann die nächste Aufgabe anzugehen, „das Wormser Umfeld nach vorne zu treiben.“