Wormatia II dank „Joker“ Scheuermann weiter obenauf / 3:2-Sieg gegen TSV Gau-Odernheim

An einem sonnigen Aprilnachmittag (26.04.09) hatte die 2. Mannschaft des VfR Wormatia Worms den TSV Gau-Odernheim auf dem heimischen Kunstrasenplatz zu Gast. Den Schützlingen von Wormatia-Trainer Jürgen Klotz gelang hierbei ein knapper 3:2-Sieg. Damit wahrten die Wormaten ihre Minimalchance auf den Relegationsplatz.

Wormatia II war vor den Gau-Odernheimern gewarnt, waren die es ja die nacheinander dem ATSV Wattenheim und der TSG Pfeddersheim jeweils einen Dreier abluchsten und sich dadurch wieder im Abstiegskampf eindrucksvoll zurückmeldeten. Der Gast aus Gau-Odernheim machte offensichtlich da weiter, wo sie in den letzten beiden Spiele aufgehört hatten. Wormatia II hatte sodann auch erhebliche Mühe mit dem Gast als ihnen lieb war: Der TSV hatte auch einige gute Torchancen zu verzeichnen, so beispielsweise in der 21. und 28. Minute. Ein von der rechten Seite in den Wormatia-Strafraum getretener Freistoß sorgte für Verwirrung in der Hintermannschaft der Gastgeber; von einem verunglückten Kopfball-Querschläger eines Wormatia-Spielers kam das Leder zum völlig verduzten und im Fünfmeterraum völlig freistehenden Patrick Zimmermann, der den Ball am Kasten vorbeijagte, anstatt ihn ins Tor zu befördern (21.). Derselbe Spieler war dann auch, der sieben Minuten später mit einer feinen Einzelleistung zunächst drei desorientierte Wormatia-Spieler vernaschte und aus 16 Meter völlig unbedrängt abschloss und dabei den einheimischen Keeper Christian Steiner zu einer Glanzparade zwang. Die Gästeführung lag also förmlich in der Luft und die fiel dann auch in der 33. Minute; Jonas Schittenhelm bediente nach einer feinen Einzelleistung, bei dem er gleich drei, vier Wormatia-Abwehrspieler auf sich zog und mit einem geschickten Zuspiel den völlig freistehenden Marcel Porth bediente, so dass M. Porth letztendlich den Ball ins lange Eck zum 0:1 für den Gast einschießen konnte. Die Schäfer-Schützlinge hatten sich diese 1:0-Führung redlich verdient, weil sie nicht nur die klareren Torchancen hatten sondern auch gut mitspielten. Wo waren die Torchancen der Einheimischen? In der 19. Minute kam Alexander Völkl den berühmten einen Schritt zu spät, als er nicht mehr an den wunderbaren Klotz-Pass in den Strafraum rankam. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte Marc Heidenmann mit seinem 20-Meter-Schuss ans Lattenkreuz Pech. Schade!!! Die 1:0-Gästeführung war auch der Halbzeitstand.

Nach dem Wechsel wollten die Klotz-Schützlinge mit aller Macht den Ausgleich. Mit der Hereinnahme von Tobias Scheuermann kam die Wende. T. Scheuermann war keine zwei Minuten auf dem Platz, da erzielte er auch schon den 1:1-Ausgleich (57.); von Volker Berg mustergültig in die Gasse angespielt, versenkte er dessen Zuspiel zum 1:1 in die Maschen. Drei Minuten später erzielte der Passgeber des 1:1 V. Berg mit einem herrlichen 22-Meter-Flachschuss gar die 2:1-Führung für seine Farben; dabei hatte er Glück, dass die Kugel vom rechten Innenpfosten ins Tor ging. Eine weitere Minute später brachte „Joker" T. Scheuermann von rechts eine scharfe Hereingabe in den Fünfmeterraum, wo dann Frederic Bott den Ball unhaltbar für seinen Keeper Michael Funk unglücklich ins eigene Netz beförderte. Was danach folgte, waren weitere gute Torgelegenheiten für die Gastgeber. T. Scheuermann sorgte nicht nur für die Wende, sondern sorgte mit seinen vielen Hereingaben von der rechten Seite für zusätzliche Gefahr; auf erneute Flanke von ihm war Christian George per Kopf zur Stelle, doch der Kopfball ging an den Außenpfosten (68.); zwei Minuten später hätte T. Klotz eigentlich für die Entscheidung sorgen können ja müssen, als er nach einer flachen Hereingabe – von wem schon? natürlich von T. Scheuermann – im „Gäste-Fünfer" völlig freistehend den Ball annehmen konnte und dann auch noch am linken Pfosten vorbeischoss. „Von dieser klaren Torchance wird er heute nacht noch träumen", meinte Karl-Heinz „Mecke" Schneider. Statt einer klaren 4 oder 5:1-Führung fiel dann zehn Minuten vor dem Ende urplötzlich auf der Gegenseite der 3:2-Anschlusstreffer durch P. Zimmermann; in dieser Szene schnappte Wormatias Abseitsfalle nicht zu und Zimmermann war durch und überwand Torwart Chr. Steiner zum 3:2. Der Gast widerte noch einmal Morgenluft und warf alles nach vorne, allerdings waren die Vorstöße etwas überhastet vorgetragen, so dass die Wormatia-Hintermannschaft stets Herr der Lage war. Aber auch die Konterspiele der Wormaten waren bis auf eine Szene nicht der Rede wert. Der überragende Scheuermann hatte sich erneut über rechts durchgesetzt und war in den Strafraum eingedrungen, als er plötzlich einen Fußballstiefel eines Gästespieler an seinem Kinn verspürte und hinfiel – ein klarer Foulelfmeter für die Gastgeber; leider haben weder Schieds- noch Linienrichter etwas gesehen, so dass das Spiel mit einem Gegenstoß der Gäste fortgesetzt wurde (90.). Danach zitterte sich die Heimmannschaft zum 3:2-Sieg und war letztlich froh, als der Schlusspfiff ertönte. Aufgrund der Leistungssteigerung in Halbzeit zwei und dank eines überragenden „Joker" T. Scheuermann geht der knappe 3:2-Sieg Wormatias in Ordnung. Nur hätte man sich diese turbulente Schlussphase ersparen können, hätte man das 4. und das 5. Tor nachgelegt.

Mit dem 16. Saisonsieg wahrte Wormatia II die Minimalchance auf Platz zwei. Jetzt geht es am kommenden Wochenende zum „Basler-Club" ATSV Wattenheim, die am vergangenen Samstag im Spitzenspiel bei der TSG Pfeddersheim mit 0:5 gehörig unter die Räder gerieten. Es sieht so aus, als würde einer der drei Aufsteiger die Relegationsspiele um den Verbandsligaaufstieg beschreiten dürfen. Schaut man auf das Restprogramm der drei Relegationsspielkandidaten, spricht alles gegen Wormatia II. Die Wormaten haben dabei mit den Spielen Wattenheim (A), TSG Pfeddersheim (H) und FSV Offenbach (A) das schwierigste Restprogramm und können es aus eigener Kraft nicht mehr schaffen, sondern sind auf Ausrutscher des ATSV Wattenheim und des DJK SV Phönix Schifferstadt angewiesen. Ob die den Wormaten den Gefallen tun werden? Im Fußball ist vieles möglich, um damit dieses Kapitel für heute abzuschließen. Beim VfR ist man jedenfalls gewillt, die letzten drei Spiele nach Möglichkeit mit der optimalen Punktezahl zu beenden.