Wildwest im „Hüpfpark Rüdesheim“

Ein Abend in einer Hüpfburg in irgendeiner Kidsworld Anlage kam dem gestrigen Spiel unserer Frauen in Rüdesheim sehr nahe.Ständig mussten die Gäste aus Worms irgendwelchen Grätschen oder Trittattacken ausweichen um nicht böse getroffen oder gar verletzt zu werden.Der total überforderte (weil lustlose) Schiedsrichter tat sein Übriges dazu. Sein lapidarer und unfassbarer Kommentar dazu:“ In unterklassigen Spielen ist das halt mal so!“Das Spiel verlief anfangs wie erwartet. Rüdesheim auf dem holprigen und kleinen Rasen sehr defensiv und nur verteidigend und die Wormatia um geordneten Spielaufbau bemüht. Schon kurz nach dem Anpfiff wurde klar, was unsere Mädels in den neunzig Minuten erwarten würde. Fast in jedem Zweikampf wurde die“ Jürgen Kohler Gedächtnisgrätsche“ ausgepackt und es gab mächtig was auf die Knochen.

Doch wer dachte, dass dies vom Schiedsrichter sofort unterbunden wurde, sah sich getäuscht. Da es sich, nach seiner Aussage während der Passkontrolle, um ein unterklassiges Frauenspiel handelte, und man gewisse Dinge nicht zu eng sehen sollte, war er auch nicht gewillt, seine Pfeife in Aktion zu bringen. Selbst als Siham Rettig in Kniehöhe an der Außenlinie gefällt wurde, blieb sie stumm. Trotz all dieser Aktionen erzielte Tina Ruh in der 18. und 34.Minute die 2:0 Pausenführung. Was danach in der zweiten Halbzeit folgte war an Dreistigkeit und Unfairness nicht mehr zu überbieten. Rüdesheimer „Fans“ beleidigten unsere Mädels aufs übelste…getreten wurde weiter…und der Unparteiische hatte nichts besseres zu tun, als den Wormser Trainer hinter die Bande mit den Worten: „ Laber net so dumm und halt mal deinen Sabbel, das Spiel ist doch eh schon entschieden“ zu verweisen! Vorausgegangen war das gefühlte 200te Foul einer Rüdesheimerin gegen Tina Ruh, das wieder einmal nicht, bzw. nur mit einer Ermahnung geahndet, sowie ein Torabstoß der in der Mitte des 16m Raums ausgeführt wurde. Zu Recht hat man dann mal den Kollegen darauf hingewiesen, dass diese Umstände schon langsam nicht mehr normal sind. Danach war der Unparteiische ständig mit Dialogen Richtung Trainer beschäftigt. Fußball wurde leider nur von einer Seite gespielt. Vorgetragene Spielzüge wurden zum Hürden und Spießrutenlauf für die sehr besonnenen Wormserinnen. Tina Ruh hatte irgendwann mal genug von den ständigen Attacken und setzte wütend zum persönlichen Rachefeldzug an. Unterbrochen vom zwischenzeitlichen 3:0 durch einen sehenswerten Fernschuss von Michelle Magin in der 46. und einem Freistoßtor der Rüdesheimer in der 50.Minute, traf sie sage und schreibe 5mal zwischen der 59. und 87.Minute,was zugleich auch der 50(!) Treffer für sie in dieser Spielzeit bedeutete. Das war die sportliche Antwort auf einen, im sportlichen Sinne gesehen, beschämenden Abend.

Der Verein VfL Rüdesheim sollte sich überlegen, ob er sich mit solchen Personen identifiziert, die Spielerinnen, Betreuer und Trainer des Gegners, beschimpfen, diffamieren  und beleidigen.

Unterm Strich…Pflichtaufgabe erfüllt, drei Punkte eingefahren, das Torverhältnis auf128:3 geschraubt und die Möglichkeit bewahrt, am Freitag den 1.Mai um 18 Uhr im Heimspiel gegen FSV Oppenheim die Meisterschaft endgültig nach Worms zu holen.