Umstrittener Handelfmeter kostete Wormatia U23 zwei Zähler / Am Ende doch leistungsgerechtes 3:3-Unentschieden

Endlich, der erste Punkt ist da…, dass es letztlich keinen Dreier gab, der auch möglich gewesen wäre, hätte der Schiedsrichter diesen fragwürdigen Handelfmeter nicht gepfiffen, der dann letztendlich auch vom Kandeler Elfmeterschützen zum 3:3 verwandelt wurde. Wormatia U23 und die Schiedsrichter? Die Geschichte setzt sich fort. Die Punktverluste am Schiedsrichter festzumachen, ist aber auch nicht richtig. Der Unparteiische hatte bis auf den einen Pfiff in der ominösen 85. Spielminute die Partie ganz gut gepfiffen. Fasst man die gesamten 90 Minuten zusammen, geht das 3:3-Unentschieden letztendlich auch in Ordnung und entsprach dem Spielverlauf.
Die Partie war noch keine sechs Minuten alt, da lag das Spielgerät hüben wie drüben einmal im Netz. Jens Blüm (2.) wie auch Cristian Cenusa (6.) wurde das Tore schießen zunächst sehr leicht gemacht; beide standen da, wo die Stürmer stehen müssen und erzielten per Abstauber den 1:1-Zwischenstand. In der 27. Spielminute ging der Gast aus Kandel mit 1:2 in Führung; erneut war C. Cenusa der Torschütze als er wie schon beim 1:1-Ausgleich von der guten Vorarbeit seines Mannschaftskameraden Patrick Tolbert profitierte. Hier funktionierte die Wormser Abseitsfalle nicht, so konnte P. Tolbert den tödlichen Pass zu C. Cenusa spielen. Zehn Minuten später kamen die Heidenmann-Schützlinge zum 2:2-Ausgleich; J. Blüm hatte sich über die rechte Seite durchgetankt und Damian Kaminski mit einer flachen Hereingabe bedient; D. Kaminski fackelte nicht lange und schloss zum 2:2-Halbzeitstand ab.
Nach dem Seitenwechsel hätte es mit dem ersten Vorstoß der Kandeler beinahe wieder eingeschlagen; die gesamte Wormatia-Elf war in dieser Situation offensichtlich mit den Gedanken noch in der Kabine; jedenfalls durfte der Gäste-Stürmer unbeirrt durch den Wormser Strafraum spazieren und als die Szene schon bereinigt war, ertönte ein Pfiff von Christopher Dispot. Was war geschehen? Wormatia-Keeper Nicolay Rühm hatte in dem unübersichtlichen Gewühl ein Zuspiel eines Mitspielers mit den Händen aufgenommen; der Schiedsrichter pfiff einen indirekten Freistoß aus 10, 11 Metern, den die Kandeler über den Kasten jagten. Das war ein so etwas wie ein „Hallo-Wach-Effekt“ für die junge Wormatia-Elf, die nun fortan stärker agierte und sich einige gute Torgelegenheiten erarbeitete. So tauchte A. Aslan vor Kandels Torhüter Daniel Kiebist auf und zwang diesen zur Fußabwehr – schade, da war mehr drin gewesen (50.). Unmittelbar danach flog ein von Florian Kaiser getretener Freistoß in den Gäste-Strafraum, wo Marco Streker mit seiner Direktabnahme Pech hatte, das das Spielgerät über den Kasten ging (52.). A. Aslan brachte seine Farben nach ca. einer Stunde mit 3:2 in Front; nach einem Kaiser-Eckball hatte J. Blüm bei seinem Lattenkopfball noch Pech, aber A. Aslan versenkte die Nachschuss aus 14 Meter in die Maschen zur 3:2-Führung. Nach einem Einwurf war urplötzlich Kandels Marco Ehrhart im Wormatia-Strafraum frei und wohl zu sehr überrascht, dass er den Ball neben den Kasten setzte (78.). Dann kam die ominöse 85. Minute, die in einem Handelfmeter-Pfiff endete; C. Cenusa nahm das Geschenk dankend an und kam somit zu seinem dritten Treffer an diesem Tage. Der Elfmeter ist deshalb so umstritten, da die Hand nicht zum Ball ging und ist im Nachhinein als Konzessionsentscheidung für eine Szene zuvor, die vom Schiedsrichter nicht geahndet wurde; hier machten die Gäste schon mächtig und lautstark „Radau“ beim Unparteiischen. Was wäre gewesen, wenn die Pfälzer einen völlig unnötigen Ballverlust von F. Kaiser zum 3:4 genutzt hätten, dann hätten die Wormaten ohne Punkt da gestanden. In dieser Hinsicht muss man mit dem einen Punkt letztendlich zufrieden sein. F. Kaiser ist ein guter Fußballer, allerdings bringen seine „Tänzjer“ und „Mätzjer“ die Wormatia-Verantwortlichen schon mächtig auf die Palme. Hierüber wird sich der Trainer mit seinem Schützling einmal ernsthaft unterhalten müssen.
Hurra, der erste Punkt ist unter Dach und Fach. Mit diesem einen Zähler gaben die Wormaten nicht nur die Rote Laterne ab, nein, sie machten einen Satz auf den 13. Tabellenplatz. Somit fährt die Wormatia U23 mit breiter Brust zum „Auswärtsspiel“ am kommenden Freitag, 04.09.2011, nach Horchheim. Das Lokalderby entpuppt sich nun als „Kellerderby“; immerhin empfängt dann der Tabellenletzte den Tabellendreizehnten. Die Steigerung auf das 3:3-Unentschieden könnte eigentlich nur ein Sieg sein und wenn der in Horchheim gelingen würde? …man hätte auf Wormatia-Seite nix dagegen!!!