Saison endet auf Platz 16 / Abstiegsfrage dank Eschborner Aufstiegsverzicht um eine Woche verschoben

Gegen Relegationsteilnehmer Mainz 05 II setzte es nach schwacher Vorstellung eine 1:3-Niederlage. Trotzdem darf der VfR Wormatia weiter auf den Klassenerhalt hoffen.

Eine durch Verletzungen (Wölk, Steil) und Sperren (Abele, Himmel) stark ausgedünnte Defensive zwang Sascha Eller zum Improvisieren. Ziemlich überraschend stand daher Marcel Kunstmann neben Patrick Wolf in der Innenverteidigung. Der staksige Stürmer wirkte allerdings recht unsicher in seiner unter der Woche im Training eingeübten Rolle, insbesondere im Bodenduell gegen seine schnellen und wendigen Gegenspieler.

Die Offensive der Nullfünfer zeigte sich aufstiegswürdig, auch wenn sie nicht immer Vollgas gab. Im direkten Vergleich mit dem letztjährigen Gegner Elversberg, damals ebenfalls bereits fest in der Relegation, dennoch ein Unterschied wie Tag und Nacht. So dominierten die Gäste auch von Anfang an, die Wormaten wirkten nervös und wenig selbstsicher. Nachdem Menz erstmals rettend eingreifen musste (7.), häuften sich die gefährlichen Szenen nach zwanzig Minuten. Parker verzog und zielte über das Tor (23.), Bouziane traf unter (un)tätiger Mithilfe des Linienrichters aus klarer Abseitsposition den Pfosten (25.). Nach einer halben Stunde die erste Chance des VfR, Oppermann hämmerte nach Vorarbeit von Jabiri über die Latte. Fünf Minuten später ging Mainz in Führung: Weil verwertete eine Flanke von rechts, diesmal standen allerdings gleich zwei Mann im Abseits (36.). Mit dieser dennoch natürlich verdienten Gästeführung ging es auch in die Pause.

Die Marschroute für die zweite Hälfte war nach nicht einmal zwei Minuten schon wieder hinfällig. Kunstmann blieb beim Versuch eines Konters im Mittelfeld hängen, Parker zog gegen Wolf auf und davon und schob locker zum vorentscheidenden 0:2 ein (47.). Der VfR antwortete mit einem gefährlichen Celik-Kopfball fünf Minuten später und einem Schuss von El-Hammouchi (57.). In der Folge war es jedoch äußerst deprimierend mitanzusehen, wie die Wormaten zwar alles nach vorne warfen, sich aber großteils nur halbherzig gegen die Niederlage stemmten und im Spiel nach vorne kaum etwas zustande brachten. Mainz ließ zwei Großchancen liegen (62., 64.), erst im dritten Anlauf erzielte Franzin das 0:3 (69.). Adam Jabiri gelang per Kopf nach Bauer-Flanke kurz vor Schluss noch der Ehrentreffer (86.).

Ein Sieg hätte den VfR Wormatia dank der Ulmer Niederlage in Baunatal auf Platz 15 gehievt. Ist Wormatia jetzt endgültig abgestiegen? Nein, denn der einzige Bewerber aus der Oberliga Hessen, der 1.FC Eschborn, hat auf den Aufstieg in die Regionalliga verzichtet. Bedeutet, aus den Oberligen kommen nur drei statt vier Aufsteiger – und aus der Regionalliga steigt ein Verein weniger ab. Wormatias Situation ist nun also die gleiche, wie sie zuvor auf Platz 15 gewesen wäre: Schaffen Großaspach und Mainz den Aufstieg in die Dritte Liga, bleibt Wormatia Regionalligist. Es heißt also „Daumen drücken“ am 28. Mai und 1. Juni, Mainz trifft auf Nordostmeister TSG Neustrelitz, Großaspach auf Nordmeister VfL Wolfsburg II. Am Tag zuvor allerdings steht die endgültige Vergabe der Lizenzen in der Dritten Liga an, und mehr als ein halbes Dutzend Vereine hat noch mehr oder weniger große Hausaufgaben zu erledigen. Sollte es einen dieser Vereine erwischen, darf Elversberg den Klassenerhalt feiern – wovon auch der VfR Wormatia wieder profitiert. Und was mit den insolventen Ulmern geschieht, ist eine weitere nicht unbedeutende Frage. Kurz gesagt: Ob Wormatia Worms nächstes Jahr Oberliga oder doch Regionalliga spielt, wissen wir erst nächsten Sonntag.

Tore: 0:1 Weil (36.), 0:2 Parker (47.), 0:3 Franzin (69.), 1:3 Jabiri (85.)
Gelb:
E. Celik (2.), Oppermann (67.), Jabiri (90.+1) / –
Zuschauer: 900   Schiedsrichter: Patrick Alt (Heusweiler)

Wormatia Worms
Menz – El-Hammouchi, P. Wolf, Kunstmann, Stulin – Celik (72. Loechelt), Gopko – B. Weisenborn (46. Hiemeleers), Oppermann, T. Bauer – Jabiri.

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