Jaaaa! Wormatia triumphiert im Südwestpokalfinale

Mit einem 5:1 gegen den FSV Lu-Oggersheim sichert sich Wormatia Worms vor 3.300 Zuschauern den fünften Südwestpokalsieg. Nach dem erkämpften 3:1 durch Liesenfeld drehte Wormatia auf und baute das Ergebnis durch Sahin und Bolm aus. Zuvor hatten Probst per Kopf und Anicic per Freistoß getroffen.
Für beide Mannschaften ging es um sehr viel in diesem Spiel. Gerade die 100.000 Euro Antrittsgeld im DFB-Pokal können beide Vereine gut gebrauchen. Dementsprechend waren die ersten 25 Minuten die Zeit des Abtastens, Torschüsse oder gar Chancen gab es nicht zu sehen. Vielleicht hatte der FSV leicht die Nase vorn, weil er in der 26. Minute zum ersten mal aufs Tor schoss, es zwei Minuten später eine brenzlige Situation unter Beteiligung von Thorsten Müller gab und sich Monetta mal durchtanken konnte (35.). In Führung gingen allerdings die Wormaten, Dennis Probst köpfte am kurzen Pfosten eine Anicic-Ecke ein (38.), da sah auch Torwart Knödler nicht gut aus. Der Jubel währte nur drei Minuten, dann erzielte Monetta mit unhaltbarem Freistoß den Ausgleich (41.). Endlich bekam das Spiel Finalcharakter! Die letzte Aktion vor dem Halbzeitpfiff war wiederum ein Freistoß, Michael Anicic war gelegt worden und trat aus guter Position selbst zur Ausführung an. Oggersheim wollte unbedingt mit dem Unentschieden in die Kabine gehen und sicherte das Tor gleich dreifach ab: Torwart Knödler stand links am Pfosten, ein Abwehrspieler nebst Fabian Liesenfeld mittig im Fünfmeterraum und ein weiterer Abwehrspieler am rechten Pfosten. Und genau in den schmalen Raum zwischen Latte und Abwehrspieler zirkelte Anicic den Ball auch rein – das 2:1 mit dem Halbzeitpfiff! Zwei Chancen, zwei Tore. Eine optimale Ausbeute für den VfR.
Nach Wiederbeginn hatte Anicic die erste Chance, schoss aus dem Lauf aber drüber (48.). Es war weiterhin ein Spiel zweier absolut gleichwertiger Mannschaften, Oggersheim hatte technische Vorteile, Wormatia setzte dem Kampfkraft entgegen. Der FSV bekam nun allerdings etwas Oberwasser, weil die Wormaten sich zurückzogen, tief standen und den Gegner kommen ließen. Dadurch wurde es auch ein paar Mal brenzlig vor dem Tor. Ein Schuss von Monetta hoppelte Milimeter am linken Pfosten vorbei (52.), zwei Minuten später verpasste dos Santos eine Hereingabe und hatte dann eine Kopfballchance (59.). Dann hatte Thorsten Müller mit einem Monetta-Schuss ein paar Schwierigkeiten und hätte sich den Ball fast selbst ins Nest gelegt (61.), der FSV war dem Ausgleich näher als der VfR dem 3:1. Und daher fiel das nächste Tor auch aus heiterem Himmel: In guter Position hatte der eingewechselte Marcel Gebhardt den Ball rechts zu Fabian Liesenfeld gespitzelt, Hajri diesen aber abgelaufen und die Situation schien geklärt. Doch Liesenfeld grätschte Hajri im richtigen Moment den Ball vom Fuß Richtung Tor – und der völlig verdutzte Knödler sah diesen zum 3:1 ins Netz rollen (68.). Das war ein regelrechter Genickschlag für die Oggersheimer, die nun völlig den Faden verloren während sich die Wormaten in einen kleinen Rausch spielten. Vier Minuten später war nach einer Überzahlsituation auch schon alles entschieden, Christian Bolm war auf dem rechten Flügel davongezogen und hatte den Ball zurückgelegt, wo Liesenfeld zunächst verpasste aber Mahir Sahin eiskalt einlochte – 4:1 (72.). Die ersten Besucher, sofern Fans des FSV, begannen die Tribüne zu verlassen während die Wormser Ersatzbank sich schonmal geistig auf die Siegerehrung vorbereitete. Nachdem Sven Bopp noch eine Chance vergeben hatte (80.) belohnte sich Christian Bolm für seine engagierte Leistung und erzielte nach Liesenfeld-Pass das 5:1 (81.). Es kam jetzt knüppeldick, die Oggersheimer hatten sich längst aufgegeben und hätten sich nicht beschweren dürfen, wenn Wormatia das halbe Dutzend voll gemacht hätte. Chancen dazu hatten Christian Bolm (85.) und vor allem Thomas Süß (87.), der sich ein Tor redlich verdient hätte. So blieb es beim 5:1 und Wormatia holte sich nach 1976, 1988, 1992 und 2007 zum fünften Mal den Südwestpokal. Man darf sich nun auf einen attraktiven Gegner im DFB-Pokal und 100.000 Euro Antrittsgeld freuen.
Es dauerte seine Zeit bis sich die feiernden Spieler vom gut gefüllten Gästeblock losreißen konnten und zum offiziellen Prozedere übergingen. Eine besondere Ehrung erfuhr Fabian Liesenfeld, er wurde von den anwesenden Journalisten zum „Man of the Match“ gewählt. Er und seine Teamkollegen bekamen danach Siegermedaillen umgehängt bevor Marcel Gebhardt unter großem Jubel der etwa 2.000 mitgereisten Fans, rot-weißem Konfettibeschuss und Feuerwerk (allerdings vom Tonband) den neuen Bitburger-Verbandspokal in den Himmel reckte. Jetzt heißt es erstmal feiern, bevor es am Samstag zum Punktspiel nach Dortmund geht.

FSV Lu-Oggersheim
Knödler – Krettek (69. Kassem-Saad), Hajri, Vidakovic, Detloff – Dalibor Gataric, Leithmann, Lapidakis, Danjiel Gataric – Monetta, dos Santos.

Wormatia Worms
Müller – Süß, Lang, Magin, Roesner – Probst, Bopp (81. Jones) – Liesenfeld, Anicic (64. Gebhardt), Sahin (75. Cuc) – Bolm.