Erfolgreicher Kampf gegen Rasen und Gegner

Nach verschossenem Handelfmeter und Rückstand erkämpft Wormatia auf holprigem Platz vor 1.020 Zuschauern noch ein 1:1 gegen den 1. FC Köln II.

Wormatia begann da, wo sie gegen Leverkusen aufgehört hatte: Mit Kampf und Engagement – aber leider auch mit vergebenen Chancen. So lief Manuel Rasp einmal mehr alleine auf’s Tor zu, legte aber deutlich vorbei (7.). Weil Torwart Roland Müller aber noch mit den Fingerspitzen dran war, gab es Eckball, der für den Knackpunkt des Spiels sorgte. Zouhair Bouadoud köpfte aufs Tor, Mahmut Temur klärte mit den Händen auf der Linie und Schiri Reichel pfiff Handelfmeter. Temur musste mit Rot vom Platz und die Wormaten durften 82 Minuten in Überzahl agieren. Eine frühe Führung wäre da optimal gewesen, doch Marcel Gebhardt scheiterte mit seinem eher schwach getretenen Elfer an Müller. Namensvetter Thorsten Müller musste danach auf der anderen Seite zweimal eingreifen, lenkte zuerst einen an Freund und Feind vorbeisegelnden Freistoß reflexartig zur Ecke (11.) und danach einen Eckball an die Latte (13.). Einen Ballverlust im Mittelfeld nutzten die Gäste eiskalt aus und Kialka brachte Köln in Führung (22.). Jetzt wurde die Überzahl zum Nachteil, denn mit der Führung im Rücken verlagerten sich die Kölner komplett auf Konter und ließen den VfR das Spiel machen. Da auch nach den zwei Siegen die Wormaten nicht urplötzlich zu Brasilianern mutiert sind, fiel ihnen das nach wie vor sehr schwer. Der größte Gegner war fortan jedoch das holprige Geläuf im Wormatia-Stadion. Während dem technisch hervorragend ausgebildeten Kölner Bundesliganachwuchs nichts anzumerken war, stellte der Rasen die Wormaten vor arge Probleme. Vor allem Martin Gollasch und dem mit zunehmender Spielzeit immer bedauernswerteren Philipp Stiller versprang der Ball mehrmals im ungünstigsten Moment. Die Mannschaft der Hinrunde hätte sich dadurch wohl bald entmutigen lassen, die Mannschaft der Rückrunde ließ die Köpfe jedoch nicht hängen und kämpfte weiter trotzig gegen den Rückstand. Den holprigen Rasen versuchte man mit weiten Bällen in die Spitze zu umgehen, hatte dort aber mit den kopfballstarken Kölnern ein weiteres Problem. Und die hätten gar auf 0:2 erhöhen können, glücklicherweise versprang auch diesen mal der Ball – Kialka verzog (28.).

In der zweiten Hälfte machten nun auch die Kölner vermehrt Fehler, sodass die Begegnung von beiden Seiten nichts für Genießer war. Die Wormaten versuchten mit Kampf zum Erfolg zu kommen, was in Minute 70 schließlich gelang. Marcel Gebhardt spielte einen Pass von links in den Strafraum, der zu Manuel Rasp abgewehrt wurde und dieser netzte aus 15 Metern links unten ein (70.). Der Ausgleich und die Einwechslung von Niels Magin gaben nun kräftig Auftrieb und die Hausherren drängten die schwächelnden Gäste mit Leidenschaft in deren Hälfte, was Gästetrainer Schäfer später als „Abwehrschlacht“ bezeichnete. Und sogar die Chance zum Siegtreffer ergab sich noch: Jean-Claude Mpassy-Nzoumba hatte sich im Strafraum durchgesetzt und flankte auf den kurz zuvor eingewechselten Imad Kassem-Saad – dessen Kopfball sich auf die Latte senkte (90.). So blieb es beim letztlich gerechten 1:1, die nächsten drei Punkte gibt es am Freitag gegen Trier zu holen.

Wormatia Worms
T. Müller – Stiller, Rösner, Lang, Krettek – Schröer – Gollasch (73. Magin), Gebhardt, Mpassy-Nzoumba – Rasp (89. Kassem-Saad), Bouadoud.