„Wormatia III“ schlägt Wormatia II / TSG Pfeddersheim siegt mit 2:0-Toren

Die zweite Mannschaft des VfR Wormatia Worms verlor am vergangenen Sonntag (16.11.08) das Lokalderby bei der TSG Pfeddersheim mit 0:2-Toren. Die TSG festigte ihre Spitzenposition und Wormatias junge Mannschaft hält sich trotz des Abrutschens auf den 7. Tabellenplatz nach wie vor in der oberen Hälfte auf.

Die erste Halbzeit des Spiels ist schnell erzählt; sie war von der Taktik geprägt und wenig ansehendlich. Es war ein Spiel, dass sich speziell für Trainerschulungen eignete. Beobachter, die den Hurra-Fußball mögen, waren hier leider fehl am Platz. Die TSG war zwar häufiger am Ball, konnte zunächst kein Kapital draus schlagen. Die Wormaten agierten mit langen hohen Bällen auf die schnelle Spitzen, die leider viel zu selten ankamen und immer wieder Beute der sicheren TSG-Abwehr wurde. In der 25. Minute klingelte es im Wormatia-Kasten; Holger Blasius wurde just im richtigen Moment von Steve Kaiser glänzend in Szene gesetzt – Andreas Feller hob das Abseits auf, weil er hinten drin stehen blieb – der Ex-Wormate behielt den Überblick und zielte ins lange rechte Toreck, wo sein Flachschuss auch einschlug; VfR-Keeper Christian Steiner konnte sich noch so lang machen, an diesen platziert geschossenen Schuss kam er nicht mehr ran. Die TSG führte 1:0. Im Gegenzug wäre beinahe der Ausgleich gefallen; nach einer Linksflanke hätte der Torschütze beinahe ein Eigentor fabriziert, hatte aber viel Glück, dass sein verunglückter Kopfball knapp am linken Pfosten vorbeiging; der anschließend von Tobias Klotz getretene Eckball von der linken Seite ging genau auf den Kopf von Marcus Eisenbarth, doch auch dieser Ball ging ganz knapp am rechten Pfosten vorbei; hier hatten die Wormaten viel Pech. Es blieb beim 1:0 in einem wenig unterhaltsamen weil von Taktik geprägten Spiel – ein Spiel ganz nach dem Geschmack der Taktiker also ein Spiel mit wenig Torchancen. Die Zuschauer hofften auf die zweiten 45 Minuten.

Attraktiver wurde die Partie in der zweiten Halbzeit auf jeden Fall. Es gab mehr Torraumszenen. In der 52. Minute brachte Alexander Völkl einen Freistoß von der rechten Seite herein; der Ball wurde immer länger und so musste TSG-Torhüter Martin Caspers eingreifen und den Ball zum Eckball abwehren. Die anschließende Wormatia-Ecke führte zu einem Konter der Gastgeber; in dessen Ende der eingewechselte Oliver Breth zum Abschluss kam und in WII-Torhüter Chr. Steiners Fußabwehr fand (53.). Nach einer flachen Hereingabe von Dennis Seyfert von der rechten Seite kam der heranrauschende S. Kaiser zum Schuss, doch dieser wurde im letzten Moment von einem Wormatia-Spieler abgeblockt (76.). Nur ein Minute später war O. Breth über die rechts durch und kam zum Abschluss, auch dieser wurde zunächst abgewehrt; für den Nachschuss war kein Einheimischer da. Die junge Wormatia-Mannschaft war in der 2. Halbzeit bemüht, doch konnte man die gut stehende TSG-Abwehr nie richtig überwinden. Die TSG hat nicht umsonst die beste Abwehr der Landesliga! Kurz vor dem Ende hatten die Wormaten noch eine gute Ausgleichschance; nach einer Hereingabe tauchte O. Schmitt vor dem TSG-Kasten auf und rasselte mit dem Pfeddersheimer Torwart zusammen; wenn in dieser Szene der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt zeigt, dürfen sich die Pfeddersheimer nicht beschweren. Der Herr in Gelb tat dies nicht – Glück für die TSG. Im Gegenzug fiel dann die Entscheidung als VfR-Torhüter Chr. Steiner weit aus seinem Kasten musste um den Ball per Kopf abzuwehren, dessen Kopfball bekam der vor ihm auftauchende S. Kaiser angeschossen, so dass er dann ungehindert und fast mit dem Schlusspfiff das erlösende 2:0 für die Gastgeber erzielen und somit Wormatias Niederlage besiegelte.

Beim VfR Wormatia Worms II tut man alles, um bei der Schiedsrichtergilde gut auszusehen; auch im Spiel gegen die TSG gab es keine einzige gelbe Karte für den VfR. Mit dem Spruch „über die Saison gesehen gleicht sich alles aus“, kann man sich bei der Wormatia II bald nicht mehr anfreunden. Das haben die letzten Spiele gezeigt. Immer und immer wieder wird der Aufsteiger benachteiligt bzw. hat kein Glück mit den Schiedsrichtern. Da kann man etliche Beispiele aufzählen. So hätte ein anderer Schiedsrichter in diesem Spiel beispielsweise den Elfmeter gegeben oder hätte in der ersten Halbzeit statt einer gelben Karte eine Notbremse geahndet. Wer weiß? Nun er hat es nicht getan und hat anders entschieden, also müssen die Wormaten damit leben. Man soll nicht alles auf die pfeifende Zunft abwälzen, man sollte sich auch mal an die eigene Nase fassen, warum man das Spiel verloren hat. Zudem darf man nicht vergessen, dass die junge Wormatia-Mannschaft gegen den haushohen Meisterschaftsfavoriten, den man auch als „Wormatia III“ titulieren könnte, in Anspielung, dass ein Großteil der TSG-ler mal das Wormatia-Trikot trug, am Ende nur knapp mit 2:0 verloren hat.

„Schnell das Spiel abhaken und sich auf das letzte Spiel der Hinrunde gegen den FSV Offenbach vorbereiten bzw. konzentrieren“, sollte die Devise bei der Wormatia II lauten. Gegen den FSV sollte wieder einmal ein Heimsieg her. Insgesamt gesehen war es ein faires Lokalderby und am Ende hat die TSG knapp und doch verdient gewonnen.