Zweites 5:1-Sieg für die kleine Wormatia binnen einer Woche / „Kleiner“ Berg erzielt einen Kopfballtreffer / „Tag der Eigentore“

Wormatia II revanchierte sich am vergangenen Sonntag eindrucksvoll für die 3:5-Niederlage in der Hinrunde gegen FC Fortuna Mombach. Die Klotz-Schützlinge fertigten die Fortunen mit 5:1 ab und pirschten sich mit dem 10. Saisonsieg auf den dritten Tabellenplatz vor.

Matthias Gutzler besaß nach einer Viertelstunde eine gute Gelegenheit sein Team mit 1:0 in Führung zu bringen, als er freistehend in Mittelstürmerposition befindlich vor dem Mombacher Keeper Jose Portela auftauchte, jedoch ihn quasi beim Abschluss anschoss an den Ball ins Tor zu befördern. Zwei Minuten später feuerte Tobias Klotz einen Schuss aus 17 Meter am linken Pfosten vorbei. In der 21. Minuten zielte M. Gutzler besser, als er den Ball mit einem 14-Meter-Nachschuss nach einer zu kurz abgewehrten Ecke zur 1:0-Führung in die Maschen beförderte. Die Gäste aus dem Mainzer Vorort sahen in manchen Phasen gar nicht einmal so schlecht aus als es ihr derzeitiger Tabellenplatz aussagt. Ihre erste gute Chance resultierte eher aus einer Verzweiflungstat, als es Mario Parlov mit einem Schuss aus 25 Metern gen Wormatia-Tor abfeuerte, der weit am Gehäuse vorbei ging (38.). Mit einer fast schon fahrlässig ausgelassenen Doppelchance zogen die Wormaten dann in die Halbzeit; zunächst war es Sven Oswald, der glänzend freigespielt wurde und es schaffte aus acht Metern den Ball nicht ins Tor zum 2:0 zu befördern und an Mombachs Bestem Keeper J. Portela scheiterte; den abgewehrten Ball zimmerte Denis Jardumdzi aus ca. 11 Metern in den Himmel (43.) – von diesen beiden vergebenen Torchancen traumatisiert werden die beiden Wormatia-Offensivkräfte diese Woche nachts wohl kein Auge zudrücken können. Es hätte eigentlich das wichtige 2:0 sein können ja müssen. „Hoffentlich rächt sich das nicht in der 2. Halbzeit“, waren die ersten verzweifelten Worte von Betreuer Karl-Heinz „Mecke“ Schneider. In der Halbzeit bebte es in der Kabine der Gäste; Interimstrainer Johann Grabowski war mit der Leistung seiner Jungs absolut nicht einverstanden. „Das sei ein Unterschied wie Tag und Nacht gewesen; seine Jungs seien im Gegensatz zum Pfeddersheimer Spiel nicht wieder zu erkennen gewesen“, verschaffte sich der Coach Luft.

Nach dem Wechsel ging es Schlag auf Schlag – drei Tore in nicht einmal sechs Minuten. Doch alles der Reihe nach; zunächst setzte sich T. Klotz auf der linken Seite durch und schlug eine butterweiche Linksflanke auf den zweiten Pfosten, wo dann der „kleine“ Mittelfeld-Stratege Volker Berg im Anflug zu einem seiner seltenen Kopfbälle ansetzte und auch noch traf – sah aus wie ein „Flugkopfball im Stehen“(51.). Für V. Berg war es bereits der 7. Saisontreffer. D. Jardumdzi hatte mit einem guten 18-Meter-Schuss die Vorentscheidung auf dem Fuß, doch D. Jardumdzi vergab die gute Schusschance (52.). Statt einer 2 oder 3:0-Führung stand es urplötzlich 2:1; nach einem Eckball von der linken Seite war der Ball im Zick-Zack-Kurs auf einmal im Wormatia-Gehäuse; keiner hat es gesehen! Aber auf Nachfragen wurde die unübersichtliche Situation endlich aufgeklärt; von Wormatias Kay Strippels rechter Schulter – ein Eigentor also – ging der Ball in Richtung Tor, wo WII-Abwehrspieler Maximilian Beck und WII-Keeper Chr. Steiner vergeblich versuchten den Ball von der Linie zu schlagen; alle Bemühungen waren vergebens. Drin war das Ding. Dem stand Mombachs Daniel Kittl im Nichts nach; er beförderte bei einem Abwehrversuch das runde Ding sehr unglücklich und zudem irgendwie abgefälscht zur 3:1-Wormatia-Führung ins eigene Netz; irgendwie senkte sich der Ball ins Mombacher Tor. Der Gast stemmte sich zwar gegen die Niederlage, sah sich aber vielen Konterspielen der Gastgeber gegenüber. In der 68. Minute ging ein Kopfball der Gäste nach einem Eckball knapp drüber – das war eine gute Gelegenheit zum erneuten Anschluss. Im Gegenzug zielte Sven Oswald von der rechten Strafraumeck knapp am linken Toreck vorbei (69.). M. Gutzler hätte mit seinen beiden Kontervorstößen endgültig für Ruhe sorgen können, hätte er doch nur getroffen bzw. den Ball am Fortunen-Torwart vorbeigebracht bzw. hätte ihn überlupft, was wohl nicht seine Stärke am heutigen Tage gewesen war. Nun könnte man dies mit seiner fehlenden Spielpraxis nach seiner Sperre von drei Spielen und die damit verbundene fehlende Kaltschnäuzigkeit entschuldigen. Nun stand er beim 4:1 aber zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort, als eine verunglückte Rechtsflanke des eingewechselten Tobias Scheuermann auf die Latte sprang und von dort vor M. Gutzler aufkam, so dass Gutzler den Ball nur noch über die Linie zum 4:1 abstauben musste (81.). T. Scheuermann machte über die rechte Seite immer wieder mächtig Dampf, versäumte es zunächst auf 5:1 zu erhöhen, als auch er bei einem neuerlichen Vorstoß den Mombacher Keeper Portela nicht überwinden konnte (85.). Das holte er fast mit dem Schlusspfiff nach; erneut wurde er bei einem Konterspiel über rechts auf die Reise geschickt, doch dieses Mal machte er es besser und stellte den 5:1-Endstand für den VfR her. Der sehr souverän leitende Schiedsrichter pfiff nach dem Tor die sehr faire Partie (nur zwei gelbe Karten) erst gar nicht mehr an.

Seit der 0:2-Niederlage bei der TSG Pfeddersheim gab es für die kleine Wormatia – wie sie liebevoll genannt wird – drei Siege (9 Punkte) und eine imponierende Torausbeute von 14:3-Toren!!! Was kann man von dieser Mannschaft noch erwarten? Diese Frage ist durchaus berechtigt, aber beantworten kann und wird sie keiner, weil man beim VfR genau weiß, wie schnelllebig das Fußballgeschäft sein kann. Dennoch sorgt man als Aufsteiger weiterhin für Furore und das ist doch echt toll. Nach dem 5:1-Sieg nehmen die Wormaten nun den 3. Tabellenplatz ein.

Nun gilt es für die Klotz-Schützlinge im letzten Spiel des Jahres 2008 am 14.12.2008 um 14:30 Uhr im Rheinhessen-Derby gegen den SV Guntersblum nicht nur nachzulegen sondern auch die zuletzt ansprechenden Leistungen zu bestätigen. Die Jungs des VfR Wormatia Worms II hoffen nun auf eine imposante Zuschauerkulisse rund um den Kunstrasenplatz.