Zu Gast in der EWR-Arena: FC Memmingen

Es ist das zweite Regionalligajahr für die Memminger, deren Stammelf sich im letzten Jahr noch zu einem Großteil aus Spielern zusammensetzte, die bereits seit fünf oder mehr Jahren das Memminger Trikot übergestreift hatten. Doch die Regionalliga stellt andere Ansprüche, sowohl sportlich als auch was den Zeitaufwand betrifft, und so kam es vor der Saison zu einigen personellen Veränderungen. Mit Johannes Rehm und Stefan Pfohmann gingen zwei Stammspieler und Urgesteine, für Rehm war es im Alter von 30 Jahren gar der erste Vereinswechsel überhaupt. Maximilian Knuth und Andreas Maier zog es ebenfalls zu anderen Vereinen, sodass gleich vier Stammspieler ersetzt werden mussten. Von den durchweg jungen Neuzugängen hatte lediglich der Ex-Ulmer Mario Schmidt schon einmal Regionalligaerfahrung gesammelt. Die Lücken in der Abwehr wurden mit Benjamin Sturm (Heidenheim II) und Dominik Bobinger gefüllt, wobei Bobinger letzte Saison noch Bezirksliga gespielt hat.

Nach Platz 13 im Premierenjahr wurde diese Saison ein einstelliger Tabellenplatz angepeilt (Trainer Kahric: „Das wäre ein riesiger Erfolg“), das dürfte bei sieben Punkten Rücktand auf Platz neun allerdings knapp werden. Torwart Kirchenmaiers Wunsch, bei der Defensive zu den Top 5 zu gehören, ist noch im Bereich des Möglichen und Stürmer Andreas Hindelang hat für sein persönliches Ziel „15 Saisontore“ immerhin schon 7 angesammelt. Bessere Chancen hätte er sicher bei den Stuttgarter Kickers gehabt, die den Top-Torschützen im Winter verpflichten wollten. Es scheiterte an der ausgerufenen Ablösesumme, sodass sich die Degerlocher für den Alzenauer Peter Sprung enschieden.

Die sprichwörtliche Sparsamkeit der Schwaben scheint auch für die oberschwäbischen Memminger zu gelten, zumindest muss dort finanziell nicht ganz so gestrampelt werden wie andernorts. 30.000 Euro Gewinn hatte man beim Lizenzierungsverfahren eingeplant und angegeben, da musste der DFB schon zweimal nachfragen, ob man sich nicht doch verrechnet hat. Berichte über die Jahreshauptversammlung Ende Oktober dürfte man ungläubig gelesen haben, den stolz wurden satte 62.000 Euro Rekordgewinn verkündet. So plant der Verein mit Augenmaß in der neuen Regionalliga Bayern den nächsten Schritt. „Wir werden versuchen, Stammkräfte zu halten und noch stärker den eigenen Nachwuchs fördern, als wir das bisher schon getan haben.“, erläutert Trainer Kahric (53) die Marschrichtung, der vor kurzem seinen Vertrag per Handschlag verlängert hat und dann in seine elfte Saison auf der Memminger Bank gehen wird.