Zu Gast im Wormatia-Stadion – Hessen Kassel im Portrait

Der Verein
1945 aus einer Fusion mehrerer Vereine hervorgegangen, hatte es Hessen Kassel erstmals 1964 im DFB-Pokal mit Wormatia zu tun und siegte 3:2. In vier Begegnungen der 2. Bundesliga blieb Wormatia zumindest zuhause unbesiegt, bevor sich die Wege wieder trennten. Zwischen 1983 und 1986 verpasste Kassel gleich vier Mal den Aufstieg in die Bundesliga. 1993 ging der Verein bankrott, den Nachfolgeverein FC Hessen Kassel ereilte 1997 das gleiche Schicksal. Wieder als KSV Hessen Kassel in der Achtklassigkeit neugegründet, gelang bis 2002 der Durchmarsch in die Oberliga und 2006 der Aufstieg in die Regionalliga. Nach der Vizemeisterschaft 2009 und Platz vier im letzten Jahr strebt Kassel nun nach Meisterschaft und Aufstieg. Hätte Verfolger Darmstadt nicht außerordentlich durch die Insolvenzen von Weiden und Ulm profitiert, könnte man dank eines komfortablen Vorsprungs schon einmal die Meisterfeier planen. 5.700 Zuschauer besuchen die Heimspiele im Schnitt – Spitzenwert aller drei Regionalligen!

Die Mannschaft
Mit 27 Jahren Durchschnittsalter stellt Kassel den mit Abstand ältesten und erfahrendsten Kader der Regionalliga Süd. Fast 2.000 Regionalligaspiele haben die KSV-Spieler auf dem Buckel, dazu kommen noch 215 Drittliga-, 137 Zweitliga- und 100 Bundesligaspiele. Insbesondere gilt das für die Defensive mit Benjamin Weigelt (früher Mainz 05, Aachen, FCK, St. Pauli und SV Wehen), Michael Zepek, für den Bayer Leverkusen einst 1,2 Mio. an den KSC überwies und Mario Neunaber, der 2003 mit Kevin Wittke bei Werder Bremen II gespielt hat. Im Mittelfeld findet man mit Enrico Gaede auch einen früheren Bundesligaspieler (Gladbach und Rostock), Ken Asaeda dagegen trifft auf seinen Ex-Trainer und einige ehemalige Mitspieler aus Aschaffenburger Zeiten, dürfte dem ein oder anderen aber auch als langjähriger Waldhöfer ein Begriff sein. Das Sturmduo Tobias Damm und Thorsten Bauer kann sich auch in der Dritten Liga sehen lassen. Während Ex-Mainzer Damm als vorheriger Leistungsträger des Wuppertaler SV zu Saisonbeginn den abgewanderten (und im Winter zurückgekehrten) Brechler ersetzte, ist Bauer als Rekordtorschütze des Vereins (158 Tore in 287 Spielen!) eine lebende Legende.
Ebenfalls kein Unbekannter ist Mirko Dickhaut, der lange Jahre für Eintracht Frankfurt und den VfL Bochum aktiv war und Kassel seit 2008 trainiert.