Zehn Minuten Fußball sind einfach zuwenig / Wormatia II verliert auch das Wiederholungsspiel

Die zweite Mannschaft des VfR Wormatia Worms kommt einfach nicht in Fahrt. Auch im zweiten Spiel des Jahres 2009 und im zweiten Heimspiel gegen die DJK SV Phönix Schifferstadt gab es keinen Heimsieg. Die Schifferstädter gewannen auch das Wiederholungsspiel völlig verdient mit 2:1 gegen eine schwerfällige und teilweise überforderte Wormatia-Mannschaft. Damit hat sich Wormatia II nun aus dem Meisterschaftsrennen leider ausgeklinkt, während Phönix auf den 2. Tabellenplatz vorgestoßen ist.

Der Gast aus Schifferstadt ging von Anfang an topmotiviert in diese Partie und übernahm sofort die Initiative. Dies hätten die Zuschauer eigentlich von der Heimmannschaft erwartet. Total verunsichert startete Wormatia II in dieses Spiel – in der Folge leisteten sich die Wormatia-Akteure viele unerklärliche Abspielfehler und Ballverluste. Ein Mittelfeldspiel fand gar nicht erst statt. Die taktisch gut eingestellten Gästen „provozierten" mit ihrem frühen Forchecking die Heimmannschaft zu diesen unnötigen Ballverlusten. Einer dieser Ballverluste in der eigenen Hälfte führte beinahe zur 1:0-Führung der Gäste; Bastian Keller war über die rechte Seite durch, drang in den Strafraum ein und legte den Ball quer in der Hoffnung, dass seine flache Hereingabe einen Abnehmer finden würde; dem war aus Wormser Sicht glücklicherweise nicht so. Allerdings hätte der Phönix-Stürmer es auch alleine probieren können (13.). Andrew Wootens Abschluss fast vom Elfmeterpunkt – eher ein Roller – war eine sichere Beute für Keeper Joachim Bohrer (15.). Drei Minuten später traf der Abwehrchef der Gäste Jürgen Horix mit einem gut getimten Kopfball nach einem Freistoß von rechts die Latte des Wormatia-Tores. Die Gäste blieben optisch überlegen und Wormatia II reagierte nur. Und als alles mit einem 0:0-Halbzeitstand rechnete, fielen die Tore der Gäste; Bastian Keller wurde im Strafraum von WII-Keeper Christian Steiner völlig unnötig von den Beinen geholt, es ertönte der Elfmeterpfiff des Schiedsrichters. Den fälligen Strafstoß verwandelte Patrick Lause zur bis dahin verdienten 1:0-Führung (37.). Beim 0:2 stand P. Lause allerdings knapp im Abseits – die Fahne blieb allerdings leider unten -, als er eine eher harmlose flache Hereingabe von der linken Seite ins Tor einnetzte (41.). Dieser Doppelschlag von P. Lause binnen vier Minuten saß. Keine Probleme hatte Schifferstadts Torhüter J. Bohrer mit einem 20-Meter-Freistoß von Pascal Hertlein, der ihm genau in die Arme gezielt wurde (44.).

Auch im zweiten Durchgang dominierten die Gäste das Spiel; zunächst war kein Aufbäumen von der Wormatia-Mannschaft zu sehen. Anscheinend haben die beiden Tore vor der Halbzeit ihre „Schock-Wirkung" bei der Heimelf hinterlassen. Stattdessen fast das 3:0 für den Gast aus Schifferstadt; nach einer Flanke von der rechten Seite war Bastian Keller mit dem Kopf zur Stelle, allerdings fehlten bei dieser Riesenchance zur Entscheidung die berühmten Zentimeter (72.). In den letzten zehn Minuten folgte auf Seiten der Wormatia II endlich die langersehnte Initialzündung. Zunächst war es A. Wooten, der im Strafraum links befindlich den Ball aus einem unmöglich spitzen Winkel einnetzte, doch es ertönte ein Pfiff, weil der Linienrichter seinem Kollegen signalisiert hatte, dass der Ball vorher im Seitenaus war (79.). Eine Minute später folgte eine Riesen-Doppelchance für den VfR; zunächst traf P. Hertlein mit einem Schuss aus 20 Metern den Pfosten und A. Wootens Nachschuss – war wohl zu sehr überrascht – ging am Kasten vorbei. In der 83. Minute schloss Volker Berg den schönsten Wormatia-Spielzug eingeleitet von Marco Vorschneider mit einer Direktabnahme aus 16 Metern zum 1:2-Anschlusstreffer ab. Da keimte bei den Gastgebern noch einmal Hoffnung auf und der Gast aus Schifferstadt geriet etwas ins Schwimmen. In der Nachspielzeit scheiterte M. Vorschneider mit seiner Torchance aus drei Metern, sein Ball ging abgefälscht über den Kasten. So ein Pech für die Wormatia II; allerdings wäre das 2:2 für die Wormatia II sehr glücklich gewesen. Verdient wäre es nicht gewesen, weil zehn, fünfzehn Minuten gradliniger Fußball einfach zu wenig sind.

Langsam kommt man zur Erkenntnis, dass die Winterpause für die Klotz-Schützlinge nicht gerade gut bekommen ist. Vor der Winterpause hat man die gegnerischen Mannschaften mit Fünferpacks abgefertigt. Nun stockt der „Tore-Motor". Allerdings darf man hierbei nicht vergessen, dass sowohl der SV Gommersheim wie auch DJK SV Phönix Schifferstadt schon zu den Spitzenteams der Landesliga gehören. Die Schifferstädter werden, wenn sie weiter so gut auftrumpfen, noch ein gehöriges Wörtchen um die Spitzenpositionen mitreden.