Wormatia II und der Derby-Fluch

Im zweiten Heimspiel binnen vier Tage hatte Wormatia II Ataspor Worms zum Lokalderby auf dem Kunstrasen zu Gast. Nach dem dritten Sieg in Folge musste sich die Elf des Gastgebers dieses Mal wieder mal mit einem 1:1-Unentschieden begnügen. Erfreulich ist, dass Wormatias Serie – inzwischen sind die Wormaten seit sechs Spiele ungeschlagen – weiterhin Bestand hat. Weniger erfreulich ist aber auch die Tatsache, dass die Klotz-Schützlinge in den Lokalderbys weiterhin ohne Sieg bleiben – vier Unentschieden und eine Niederlage stehen hier leider zu Buche.

Ataspor Worms entpuppte sich für die Wormaten als harter Brocken und als unbequemer Gegner. Wormatia II tat sich recht schwer gegen die glänzend eingestellten Schützlinge von Ataspor-Trainer Nihat Mamas. Es dauerte bis zur 16. Minute ehe Volker Berg einen Freistoß aus ca. 20 Metern halblinke Position in Richtung zweiten Pfosten zirkelte, den Ataspor-Keeper Handi Koc sich fischte. Ataspors Spielertrainer Mamas schickte mit einem langen Ball Memet Aras über die linke Seite auf die Reise, Aras heimtückischer Roller konnte WII-Keeper Christian Steiner erst im Nachfassen aufnehmen (21.). In der 34. Minute wurde Kapitän Christian Vogels energischer Einsatz im Ataspor-Strafraum belohnt, als er dann von einem Gäste-Abwehrspieler elfmeterreif im Strafraum gelegt wurde; den fälligen Elfmeter verwandelte Trainersohn Tobias Klotz souverän zur 1:0-Führung und erzielte hiermit seinen dritten Saisontreffer. Die Wormatia-Führung hielt nur vier Minuten; denn der aus der vor langer Zeit aus der Wormatia-Jugend hervorgegange Erdal Kocanan erzielte nach einem schönen Spielzug der Gäste über die linke Seite den 1:1-Ausgleich. Kurz vor dem Halbzeitpfiff des gut leitenden Schiedsrichters wäre Ataspor nach einer brenzligen Situation beinahe durch ein Eigentor eines Wormatia-Spielers in Führung gegangen, doch der Ball ging zum Glück Wormatias ins Seitenaus. Auf der anderen Seite hatte Maximilian Beck mit seinem 18-Meter-Linksschuss Pech, den der Ataspor-Keeper Koc zur Ecke abwehren konnte. (45.). Es blieb beim 1:1-Halbzeitstand.

Nach dem Wechsel segelte ein Kopfball von Daniel Patti auf Freistoß von T. Klotz von der rechten Seite am Tor vorbei (50.). Auf der anderen Seite kam M. Aras mit einem Drehschuß aus 16 Metern zu einer guten Torchance, bei dem Steiner in höchster Not retten mußte (51.). Drei Minuten später war C. Vogel nach einem guten Paß von Marcel Hasch auf dem Weg zum 2:1, jedoch bekam er den Ball nicht unter Kontrolle und jagte das Leder leider über das Gehäuse. Danach hatte D. Patti bei seinem abgefälschten Schuss Pech, der über den Kasten ging (55.). Wormatias größte Torchance resultierte aus einem schönen Spielzug über die rechte Seite, wo Hasch und Beck per Doppelpaß die Abwehr aushebelten und Hasch mit einer scharfen flachen Hereingabe Käpt´n Vogel versorgte, doch dieser ließ die dickste Wormatia-Torchance aus; aus 8 Metern Mittelstürmerposition jagte er das Leder über den Kasten (65.). In der 77. Minute wäre Marcus Eisenbarth beinahe ein Eigentor unterlaufen, als er einen Aras-Freistoß von der rechten Seite unglücklich und knapp am linken Pfosten vorbei ins Seitenaus abfälschte. Kapitän Vogel war am heutigen Nachmittag – trotz des Herausholen eines Elfmeters – der große Unglücksrabe. Auch in der folgenden Szene als er von V. Berg mit einem Paß über die linke Seite auf die Reise geschickt wurde, dessen Linksschuß ging knapp am Ataspor-Gehäuse vorbei (85.). Aber auch auf der Gegenseite hätte das Siegtor fallen können; so nach einem Gästekonter als der eingewechselte Emre Gebnez sich gegen zwei WII-Spieler durchsetzten konnte, aber sein Abschluß zu schwach war (88.). In der ersten Minute der Nachspielzeit hatte M. Hasch noch das 2:1 auf dem Fuß, als er einen langen Paß von Berg aus der eigenen Hälfte glänzend annahm, seinen Gegenspieler im Strafraum ausspielte und statt den Ball am Torwart vorbei zu schlenzen, das Leder mit aller Gewalt reindonnern wollte. Der Ball ging jedoch weit über den Kasten. Kurz darauf pfiff der gute Schiedsrichter dieses gute Bezirksligaspiel ab.

Ataspor Worms ist eine gute Mannschaft, die nicht umsonst in der Vorwoche 2:1 gegen den ASV Nibelungen Worms gewonnen hat. Der eine Punkt, den sie heute bei Wormatia II entführt haben, war nicht einmal unverdient. Gegen solche Gegner müssen die wenigen sich bietenden hochkarätigen Torchancen einfach in Tore umgemünzt werden, will man immer als Sieger vom Platz gehen. Es ist immer einfacher gesagt als getan. Durch das vierte Saison-Unentschieden rutschten die Wormaten vom vierten auf den sechsten Tabellenplatz ab, dennoch ist dies nach einem Drittel der Saison eine gute Plazierung für die junge Wormatia-Truppe. Es fällt dennoch auf, dass alle vier Unentschieden in Lokalderbys zustande kamen. Es bleibt dabei, die Wormatia II bleibt in diesen Derbys (vier Unentschieden, eine Niederlage) weiterhin sieglos. Bei aller Freude über diese Derbys – spannend und packend sind diese Spiele allemal – herrscht bei den Wormaten im Moment jedenfalls irgendwie ein Fluch über die Spiele gegen die nähere Nachbarschaft aus Worms. Wormatia II sollte das Spiel gegen Ataspor schnell abhaken und an die kommenden beiden Auswärtsaufgaben, die ebenfalls nicht einfach werden, in der englischen Woche denken. Bereits am kommenden Mittwochabend, 18.10.2006 Anpfiff: 19:00 Uhr, treffen die Klotz-Schützlinge in der 3. Runde des Bezirkspokals in Gundheim auf den dort beheimateten Kreisligisten TSV Gundheim und am Sonntag, 22.10.2006 Anpfiff:15:00 Uhr, geht es auf die Bezirkssportanlage des SV Mainz-Weisenau.