Wormatia II erlebt zweites „Wöllstein-Fiasko

Am vergangenen Sonntagnachmittag fand auf dem Sportplatz in Hochheim das Lokalderby und zugleich Spitzenspiel um den Relegationsplatz zwischen dem TuS Hochheim und dem VfR Wormatia Worms II statt. In der spannungsgeladenen, hochklassigen und farbenfrohen Bezirksligapartie bei hochsommerlichen Temperaturen hatten die Gastgeber vor einer stattlichen Zuschauerkulisse mit 5:2 das bessere Ende für sich.

Die Gastgeber lagen bereits nach 25 Minuten mit 3:0 in Front; zu diesem Zeitpunkt schien die Partie gelaufen zu sein. In der 9. Minute flog ein langer Ball von der linken Seite gen Wormatia-Strafraum, wo Artur Seibert sich durchmogelte und zur 1:0-Führung einköpfen konnte. Sieben Minuten später senste Keeper Christian Steiner nach einem weiten Abschlag seines Gegenübers Stefan Wischalla Hochheims Sascha Ben-Omrane um, so dass dem Schiedsrichter keine andere Wahl übrig blieb als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen; den fälligen Elfer verwandelte der Ex-Wormate Adrian Sroka sicher zur 2:0-Führung. Auf eine halbhohe Hereingabe von Peter Tielmann war Alexej Aparin in der Mitte zum 3:0 zur Stelle (25.). Bei allen drei Toren gab Wormatias Hintermannschaft keine gute Figur ab. Es schien sich ein Debakel anzubahnen. Doch die Klotz-Schützlinge gaben trotz der scheinbar aussichtlosen Lage nicht auf und hatten bei einem gut getimten Kopfball von Kay Strippel nach einer Freistoßhereingabe von der rechten Seite Pech, als der TuS-Keeper den Kopfball erst im Nachfassen unter Kontrolle bekam (30.). Diese Aktion schien die Wormaten aufgeweckt zu haben, denn nur zwei Minuten später klingelte es im endlich einmal im Hochheimer Kasten. Volker Berg zirkelte einen Freistoß aus ca. 20 Metern halbrechte Position ins lange Eck zum 1:3; Hochheims Keeper Wieschalla hatte keine Chance. In der 38. Minute konnte Hochheims Nummer eins gegen Daniel Heid nicht mehr ausweichen; beide prallten im TuS-Strafraum zusammen, was den Schiedsrichter zu einem neuerlichen Elfmeterpfiff veranlasste; V. Berg trat an und verwandelte zum 3:2-Anschlusstreffer. Kurz darauf sah Kevin Gotel wegen Meckerns zunächst die gelbe Karte und dann als Zugabe völlig unnötig die Gelb-Rote Karte. Mit etwas mehr Fingerspitzengefühl und einem kurzen Dialog hätte der Schiri sich den Nachmittag wirklich erleichtern können; so brachte er mit seinen vielen gelben Karten (12) und vier gelb-roten Karten zwar Farbe ins Spiel und sich selbst um eine leichtere Aufgabe. Er zückte bei fast jedem Foulspiel den gelben Karton, so dass er am Ende kein Spielraum mehr hatte bei manchen Aktionen es bei einer Ermahnung zu belassen. Da muss man sich beim Verband mal die Frage stellen, warum dieser zu solchen Spielen immer nur ihre „Schulbuben“ schicken, statt einen erfahrenen Haudegen.

In der Wormatia-Kabine wurde es dann zur Halbzeit richtig laut; Trainer Jürgen Klotz rüttelte seine Mannschaft wach, so haben ihn seine Jungs noch nie erlebt. Vier Minuten später hatte Andreas Feller den 3:3-Ausgleich auf dem Fuß, als er nach einer Hereingabe von Marcel Hasch aus 16 Metern mit einem Flachschuss Pech hatte, dass ein TuS-Abwehrbein den Ball von der Linie bugsierte (49.). Nach einem langen Abschlag von WII-Torhüter Christian Steiner, der Ball „dotzte“ zuvor zweimal auf, ehe ihn Mittelstürmer Marcel Hasch annehmen konnte und bei seinem Abschluss war TuS Keeper Wieschalla auf dem Posten und klärte zur Ecke. S. Ben-Omrane tauchte zwei Minuten später vor WII-Torwart Chr. Steiner auf, doch Steiner hielt den Ball. Eine Viertelstunde später war Chr. Steiner schon geschlagen als er bei einem Abwehrversuch anstatt den Ball in ein Luftloch trat und A. Aparin völlig freistehend das Leder anstatt ins Tor an den Pfosten setzte (70.). Das wäre die Entscheidung gewesen. Zu diesem Zeitpunkt waren nur 19 Akteure auf dem Feld – 9 Wormaten und 10 Hochheimer. Wormatias V. Berg (60.) und Hochheims Peter Tielmann (63.) hatten von eben jenem „profiliersüchtigen“ Schiedsrichter gelb-rot gesehen. In der 78. Minute war das Kräfteverhältnis wiederhergestellt, denn auch Artur Seibert wurde ebenfalls für eine Lappalie vorzeitig zum Duschen geschickt. Wormatia II war bemüht, doch am Ende fehlte aufgrund der Dezimierungen und des Hinterherlaufens des Rückstandes den Jungs von Trainer Jürgen Klotz die Kraft. Dafür konnten die Gastgeber bedingt durch ihr Konterspiel noch zweimal zuschlagen; zunächst stolperte Ernst-Jürgen Clemens im Wormatia-Strafraum über die Beine von Abwehrspieler Christian Löb, der sich in dieser Situation etwas zu ungestüm anstellte; die Folge war, es gab einen weiteren Elfer für die Gastgeber. Auch diesen verwandelte A. Sroka souverän zur 4:2-Entscheidung (81.). Zwei Minuten vor dem Ende erwischte Julian Fink einen kullernden Ball noch vor dem Überstreiten der Auslinie und flankte in die Mitte, wo der eingewechselte Markus Stamm den Ball unterlief und E.-J. Clemens völlig freistehend den 5:2-Endstand besorgen konnte.

Damit verteidigen die Hochheimer den zweiten Tabellenplatz und haben nun die besten Aussichten die Aufstiegsspiele zu erreichen. Wormatia II hat nur noch eine Chance, wenn man all seine ausstehenden vier Spiele gewinnt und Hochheim nur noch einmal patzt. Dann würde man sich erneut zu einem Entscheidungsspiel treffen. Doch das ist alles Illusion und Spielerei, wer glaubt denn daran; eines sollte man sich dennoch vor Augen halten; im Fußball ist nichts unmöglich. Wenn es Wormatia dennoch schaffen sollte, wäre das ein Wunder!!! Erbost waren beide Mannschaften insbesondere die Wormaten über die Leistung des Schiedsrichters, der fast jedes Vergehen mit einer Karte (12 gelbe Karten / 4 gelb-rote Karten) ahndete und am Ende durch seine Entscheidungsweise kaum Spielraum hatte und somit vier Spieler das Feld verlassen mussten. Einige kurze mahnende Worte hätten es in der einen oder anderen Situation auch getan. Da muss man den Verband hinterfragen, ob es denn keine anderen routiniertere Schiris für solche Spitzenspiele mit Derbycharakter in deren Reihen gibt. Durch die vielen Karten und dank der „hervorragenden“ Leistung des Schiris haben beide Mannschaften ihre gute Platzierung in der Fair-Play-Wertung eingebüßt. Keine Frage, Wormatia II hat aufgrund der vielen Fehler am Ende verdient verloren, da sollte man sich schon einmal an die eigene Nase fassen. Dennoch wer weiß, wie das Spiel wohl ausgegangen wäre, wenn beide Teams das Spiel mit 11 Spielern beendet hätten. Somit erlebte Wormatias Zweite in Hochheim ein zweites „Wöllstein-Fiasko“. Wer damals dabei war, weiß was damals los war; auch war es ein Spitzenspiel, da ging es gar um die Meisterschaft, auch hier gab es eine Kartenflut, auch damals war ein „Schulbub“ an der Pfeife…

Nun heißt es für die Klotz-Schützlinge Kräfte bündeln, denn bereits am morgigen Dienstagnachmittag um 15:00 Uhr – am Tag des Verbandspokalendspiels der Oberliga-Mannschaft des VfR Wormatia Worms gegen den 1. FC Kaiserslautern II – müssen die Jungs in ihrem Bezirkspokalhalbfinale beim ASV Nibelungen Worms schon wieder ran. Alle – von Abteilungsleiter, Kapitän über Vorstand – haben versucht, dieses Halbfinalspiel zu verlegen, nur Herr Strebel war gegen eine Verlegung. Wir können diese Entscheidung nicht nachvollziehen und bedauern dies, denn morgen reisen alle Wormatia-Fans nach Ludwigshafen und fahren nicht in den Wormser Norden. Es riecht nach Verlustgeschäft. Enttäuscht ist man auf Seiten des VfR Wormatia Worms über den Verband, denn auch hier kam kein Einlenken!!! Was haben alle nur gegen die Wormatia?