Pflicht erfüllt / Wormatia II gewinnt Keller-Duell / Anschluss fast wieder hergestellt / Kühr hat noch viel Arbeit

Not gegen Elend – wenn der Tabellenletzte und der –vorletzte aufeinandertreffen; so geschehen in der Landesliga-Partie zwischen dem TuS Altrip und dem VfR Wormatia Worms II. Am Ende ging Wormatias Zweite mit einem klaren 5:0-Sieg über die Ziellinie. Nein, so klar war das nicht, wie es das Ergebnis hergibt. Bis zur 85. Minute stand es noch 2:0 für den VfR. Ein Spiel gegen einen Tabellenletzten ist immer eine sehr undankbare Aufgabe. Die Wormaten taten sich verdammt schwer gegen diese Altriper. Dennoch versuchten sie das Heft in die Hand zu nehmen, was auch teilweise gelang, aber durch die vielen individuellen Fehler im taktischen und im läuferischen Bereich brachte man sich manchmal um den Lohn. Alles auf den schwer bespielbaren Rasenplatz zu schieben – der Gegner hatte die gleichen Verhältnisse – wäre zu einfach. In der 7. Minute verfehlte Marco Streker mit einem Flachschuss aus 18 Metern das Tor knapp. Danach hatte Rico Renner – Florian Kaiser hatte von der rechten Seite auflegt – mit seinem etwas zu hoch angesetzten Abschluss aus 14 Metern Pech (14.). Sechs Minuten später war es Ekrem Emirosmanoglu, der von R. Renner mit einem gutem Zuspiel auf die Reise geschickt wurde und mit seinem Schuss aus 12 Metern am glänzend reagierenden TuS-Keeper Franco Labate scheiterte, der den Ball in bravouröser Manier mit einer Hand um den Pfosten zum Eckball lenkte. Der Tabellenletzte hatte eine Minute später seine erste ernst zu nehmende Torchance, als Steffen Stöcklin und Daniel Fink sich als Alleinunterhalter gegen 6 bis 7 drumherumstehende Wormaten tätigen durften und letztendlich D. Fink zu einem gefährlichen Flachschuss fast von der Strafraumgrenze kam, doch dieser verfehlte das Ziel nur knapp und um die berühmten Zentimeter (21.). Was wäre gewesen, hätte der Gastgeber zum 1:0 getroffen? Tobias Klotz leitete sodann in der 31. Minute die 1:0-Führung ein; er spielte R. Renner den Ball flach zu und dieser gab blitzschnell das Spielgerät zu E. Emirosmanglu weiter, der dann die Kugel eiskalt am herausstürzenden Altriper Torwart vorbei ins Netz zur 1:0-Führung versenkte. Die Einheimischen wollen hier eine Abseitsstellung des Torschützen gesehen haben und protestierten beim Schiri – jedoch vergeblich. Oliver Eckhardt probierte es dann auch mal mit einem Distanzschuss aus 22 Meter; der Ball war genau auf den Torhüter gezielt und daher ungefährlich (34.). Was danach bis zum Halbzeitpfiff lief, war Abstiegskampf pur – kaum Gelegenheiten hüben wie drüben – eine schlechte Landesliga-Partie eben.Dies sollte sich in der zweiten Halbzeit fortsetzen. Erst nach ´ner Stunde gab es die erste ernst zu nehmende Torchance zu notieren und zwar für die Gastgeber; S. Stöcklin kam zu einem Abschluss, der auch das Tor verfehlte. Sieben Minuten später war die Partie entschieden; da hatte sich der bis dahin enttäuschende Nauwid Amiri mal ein Herz gefasst und war durch die Altriper Abwehr spaziert, hatte drei Mann stehen lassen und die Kugel überlegt an Keeper F. Labate vorbei ins Tor abgeschlossen. Es war auch seine letzte Szene, da er sich bei dieser Aktion verletzt hatte und ausgewechselt werden musste. Und dann war da noch ein doch eher harmloser 22-Meter-Schuss von einem gewissen Andreas Feller (74.); normalerweise findet diese Aktion keine Erwähnung, wäre das nicht mit dem Comeback nach einer ellenlangen Verletzungspause von A. Feller verknüpft. „Welcome back im Wormatia-Trikot, Andreas Feller!!!“ Bis zu dieser Szene war er bereits elf Minuten auf dem Feld; er wurde für M. Streker in der 63. Minute eingewechselt. Nun hatten der Gast aus Worms endlich viel Platz zum Kontern; einen dieser Konter hätte auch gesessen, wenn der eingewechselte Quendrim Binakaj die flache Hereingabe von Ömer Bozkaya zum 0:3 genutzt hätte, sein Abschluss war mehr eine Rückgabe zum TuS-Keeper (81.). So fiel das 3:0 nach einer Standardsituation; eine gefühlvolle Freistoßflanke von T. Klotz fand in einem Flugkopfball des neuen Kapitäns Simon Asiamah-Bekoe einen Abnehmer und den Weg ins Tor (85.). Danach ergaben sich die Gastgeber ihrem Schicksal und mussten noch zwei Tore schlucken. Auf Zuspiel von A. Feller durfte sich Ömer Bozkaya auch mal in die Torschützenliste, was ja für ihn auch nicht alltäglich ist, eintragen (87.). Mit dem Schlusspfiff besorgte Q. Binakaj nach einem VfR -Konterspiel für den 5:0-Endstand. Am Ende war es dann doch klar und deutlich; es war aber lange Zeit ein Geduldspiel, das dann letztlich in einem klaren 5:0-Arbeitssieg endete. Keine Frage, dass der Wormatia-Sieg auch verdient war, vielleicht um das eine oder andere Tor zu hoch ausgefallen ist. Wormatia II war an diesem Tage die bessere von zwei schlechten Mannschaften. „Hauptsache gewonnen und Mund abputzen!!!“ Jetzt gilt es sich auf das nächste „Sechs-Punkte-Spiel“ beim wie Wormatia II aufstrebenden SV Gommersheim am kommenden Sonntag, 07.11.2010, vorzubereiten. Der Dreier in Altrip war daher schon sehr wichtig, da alle Mannschaften in den unteren Tabellenregionen dreifach gepunktet haben. „Wann spielt denn mal jemand für Wormatia II? Auf die anderen Vereine ist also derzeit kein Verlass“, ereiferte sich „Mecke“ Schneider; „darauf zu spekulieren wäre grob fahrlässig, drum wir müssen unsere Punkte schon selbst holen und nach der Leistung heute, wird es noch ein steiniger Weg, so der Betreuer weiter. So gewann der SV Horchheim überraschend hoch mit 5:1 bei RWO Alzey oder der nächste Gegner der Wormatia II der SV Gommersheim beim SV Guntersblum mit 3:1. TuS Altleiningen setzte sich ebenso überraschend in Mombach mit 4:2 durch. Es war einfach der Tag der Mannschaften, die sich in den unteren Regionen befinden. Offensichtlich proben diese Teams den Aufstand. Dadurch sind die Mannschaften in den unteren Regionen in der Tabelle noch enger zusammengerückt. Für den neuen WII-Trainer Volker Kühr war es bereits der zweite Sieg im dritten Spiel; und streicht man die letzten fünf Minuten bei Schott Mainz, wäre es gar der 3. Sieg gewesen. Die Mannschaft befindet sich im Aufwind, doch vor den Wormatia-Trainern liegt noch viel Arbeit, vor allem im taktischen und im läuferischen Bereich. Keine Frage, die Mannschaft ist topfit, allerdings wissen viele nicht wie sie laufen und vor allem wohin sie laufen müssen; da ist noch eine gehörige Prise Fußball-Theorie – das berühmte Fußball 1 mal 1 – gefragt.