Im Gedenken an die im Jahr 2023 verstorbenen Fans und Mitglieder

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und für einige in der Wormatia-Familie steht nun das erste Weihnachtsfest ohne einen bestimmten geliebten Menschen an. Wir möchten an dieser Stelle allen Mitgliedern, Fans und Freunden unseres Vereins gedenken, die in diesem Jahr verstorben sind. Menschen, die unserer Wormatia sehr verbunden waren bis zuletzt. Langjährige Fans wie zum Beispiel Klaus Truppe, der am 16. Oktober nach schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren verstorben ist.

Sein erstes Spiel live im Stadion vor Ort erlebte Klaus Truppe als 12-jähriger Junge gemeinsam mit 17.000 Zuschauern am 15.05.1955, als es im Spiel gegen Kickers Offenbach in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft am Ende 1:0 für den VfR hieß. Hieran sollten viele große Spiele und Erfolge anknüpfen und insgesamt konnte er ca. 1.500 Spiele zu Hause im Stadion an der Alzeyer Straße als auch bei Auswärtsreisen live vor Ort miterleben.

Dabei hat er viele Wormatia-Größen in den verschiedenen Jahrzehnten gesehen und auch persönlich kennengelernt, denn in den 1950er und 1960er Jahren war es oftmals Usus, dass Fans die Wormatia-Spieler zu Auswärtsspielen in ihren Autos mitnahmen, was heute fast nicht mehr vollstellbar ist.

Eines der größten Highlights und unvergessen für ihn blieb die Aufstiegsrunde 1965 zur Bundesliga. Auch wenn diese abschließend nicht von Erfolg gekrönt war, hatte sich Wormatia doch weiter in den Geschichtsbüchern des Deutschen Fußballs verankert und ein weiteres Kapitel in ihrer Tradition geschrieben. Vor 20.000 Zuschauern verlor man zu Hause gegen Heynckes & Co. und deren beeindruckender Leistung deutlich, im Rückspiel hätte man aber beinahe den Aufstieg der Gladbacher verhindert, wenn da nicht ein besagter Netzer doch noch zum Ausgleich getroffen hätte.

In den 1970er Jahren übertrug er seine Begeisterung für den VfR auf seinen Sohn Alexander und es erfüllte ihn mit großem Stolz, als dieser Ende der 1980er in der damaligen A-Jugend-Südwestliga den Drachen auf der Brust für zwei Jahre tragen durfte. Gemeinsame Besuche der Spiele waren seitdem „Pflichtprogramm“ und in den späten 1970er Jahren in der 2. Bundesliga Süd waren die Wormatia-Sieger-Fischweck heiß begehrt, zumal es für die gegnerischen Mannschaften meistens nichts zu holen gab und die Wormaten überwiegend den Platz als Sieger verließen. Dies war verbunden mit Zuschauerzahlen, über welche man sich heute freuen würde.

Wenn auch ab Mitte der 1980er Jahre etwas „kleinere“ Brötchen hinsichtlich der Spielklasse gebacken werden mussten, fieberte er in all den Jahren stets mit seiner Wormatia mit. Als Highlights der neueren Zeit, bei denen er dabei war, sind der Auswärtssieg in Saarbrücken als entscheidendes Spiel zur Teilnahmeberechtigung an der Regionalliga als auch die DFB-Pokalspiele gegen Hertha BSC, 1. FC Köln und Werder Bremen zu nennen. Beim Erringen des Südwestpokal-Titels 2012 in Idar-Oberstein gegen den FK Pirmasens ist er in der Videoaufzeichnung hinter Trainer Ronny Borchers zu sehen, ansonsten suchte er sich in den letzten Jahren aber eher ein Plätzchen für sich, um ganz in Ruhe seine Wormatia zu verfolgen.

Aber nicht nur mit seinen Besuchen unterstützte er den VfR, selbst im Alter von 72 Jahren wollte er gerne helfen, wie das nachstehende Bild bei Arbeiten zum neuen Hybridrasen 2015 im Stadion belegt.

Sein letztes Auswärtsspiel vor Ort wurde schließlich gekrönt mit dem Oberliga-Meistertitel beim 3:0-Erfolg im letzten Jahr gegen Gonsenheim. Als danach die Kraft nachließ, war er dankbar, mittels Leagues und WormatiaTV an den Spielen zumindest am Bildschirm teilhaben zu können, so dass er kein Spiel verpasste.

Wormatia Worms ein Leben lang – seit dem ersten Stadionbesuch waren es insgesamt 68 Jahre, in denen Klaus Truppe seiner Wormatia unterstützend die Treue hielt. Wahrlich ein Leben lang, wie es die Fans gerne singen.