Gegen Gladbach „Geistig nicht auf dem Platz“ / Sandro Rösner schwer verletzt?

Nach ganz schwacher erster Halbzeit landet Wormatia frühzeitig auf der Verliererstraße, unterliegt vor 1.273 Zuschauern letztlich 2:3 gegen Borussia Mönchengladbach II und verliert zudem noch Sandro Rösner.

„Wir haben heute sehr schlecht gespielt. Zu weit weg vom Gegner, nicht aggressiv in den Zweikämpfen, einige Spieler waren geistig nicht auf dem Platz. Ein Unentschieden wäre auch nicht verdient gewesen. Ich muss mich bei den Fans entschuldigen dass die Mannschaft heute nicht so gespielt hat wie ich mir das vorgestellt habe.“

Der Zusammenfassung von Jürgen Klotz ist nichts mehr hinzuzufügen, eine ganz schwache erste Halbzeit brachte die Wormaten frühzeitig auf die Verliererstraße. Was Klotz mit „geistig nicht auf dem Platz“ meinte, zeigte exemplarisch die 27. Minute. Drei Wormaten gaben dem Richtung Strafraum rollenden Ball Geleitschutz und griffen erst ein, als Pisano sich das Leder „erjoggt“ hatte. Das hätte schon das 0:3 sein können. Zuvor hatten die wahrlich nicht berauschend spielenden Gladbacher bereits zweimal eingenetzt. Als nach einem Freistoß der Ball in den Rückraum zu Krettek gelangte, vertändelte dieser das Spielgerät und Baltes vollendete den folgenden Konter mit der Führung (5.). Etwas später kam es dann binnen fünf Minuten richtig dicke, denn zunächst verletzte sich Sven Bopp und musste mit einer Prellung ausgewechselt werden (23.), eine Minute später traf Martin Gollasch nach einem gelungenen Angriff abgefälscht die Latte und im Gegenzug fiel das 0:2. Nach einem Eckball konnte Neustädter ungestört hochsteigen und einköpfen (26.). Zwei Chancen hatten die Wormaten noch für den Anschlusstreffer, doch der überraschend genesene Manuel Rasp scheiterte an Ter Stegen (29.) und Sandro Rösner köpfte nach Ecke vorbei (35.).

Artur Krettek, erkennbar noch nicht auf der Höhe, blieb in der Kabine, für ihn kam Marc Heidenmann. Der führte sich auch gleich gut ein und hämmerte nach Eckball einen Flachschuss aus dem Rückraum knapp vorbei (48.). Vier Minuten später klingelte es jedoch wieder in Wolffs Kasten. Nach einem Angriff über die linke Abwehrseite brachte Langs Grätsche das Leder nicht aus der Gefahrenzone, Pisano bedankte sich und netzte flach links unten ein (52.). Damit war das Spiel eigentlich gelaufen, auch wenn die Wormaten nun engagierter zu Werke gingen und Gollasch mit einem Kopfball an Ter Stegen scheiterte (55.). Glück hatte Manuel Wolff Augenblicke später, als er aus seinem Tor stürmte und ihm der Ball außerhalb des Strafraums unabsichtlich an die Hand sprang. Das hatte Schiri Sinn richtig gesehen, dafür hatte sich das Schiedsrichtergespann bei einigen Abseitsentscheidungen auf beiden Seiten großzügig um einige Meter verschätzt. Nachdem Engin das Außennetz getroffen hatte (79.), gab es im Gegenzug plötzlich Elfmeter für die Wormaten. Stiller schlug den Ball per Außenrist hoch in den Strafraum, wo Manuel Rasp umgerissen wurde. Der ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte sicher (80.). Eine Aufholjagt deutete sich nun aber nicht an, Gladbach erzwang mit konsequentem Zeitspiel immer wieder Unterbrechungen. Der Anschlusstreffer lag fünf Minuten später in der Luft, als Heidenmann einen hohen Ball in den Strafraum schlug, der freie Imad Kassem-Saad sich jedoch keinen Volleyschuss zutraute und so letztlich diese Chance vergab. Aber es wurde nochmal spannend. Alan dos Santos war mittlerweile auf dem Platz und erlief sich das Leder vor Ter Stegen, lockte diesen aus dem Strafraum und der 17jährige Torhüter der Gladbacher schubste dos Santos um. Da war er mit Gelb noch sehr gut bedient. Lange darüber aufregen konnte man sich nicht, denn den fälligen Freistoß nutzte Niels Magin um freistehend zum 2:3 einzuköpfen (89.). Nun wurde es nochmal hektisch, denn Ter Stegen warf sich auf den im Tor liegenden Ball und gab ihn nicht her. Schlimmer war jedoch was sich am Elfmeterpunkt abspielte, denn dort lag der verletzte Sandro Rösner. Nach minutenlanger Behandlung musste er wie zuvor Sven Bopp auf einer Bahre das Spielfeld verlassen, im Gegensatz zu diesem dürfte die Saison für Rösner jedoch beendet sein – „vermutlich sind die Bänder ab“ stellte Jügen Klotz nach dem Spiel resignierend fest. Die nun knappe Führung brachte Gladbach gegen zehn Wormaten ungefährdet über die Zeit.

Wormatia Worms
Wolff – Stiller, Lang, Rösner, Krettek (46. Heidenmann) – Magin, Bopp (23. Klotz), Schröer, Kassem-Saad – Gollasch (71. Dos Santos), Rasp.