Aydin Ay mit der U23 vor dem Start in die Rückrunde

Am Wochenende ist es soweit, der neue U 23 Trainer Aydin Ay nimmt zum ersten Mal in einem Meisterschaftsspiel unserer Nachwuchsmannschaft auf der Trainerbank Platz. Obwohl, so neu ist er gar nicht mehr, denn inzwischen sind seit seinem Engagement bei Wormatia ja schon zwei Monate vergangen. Aydin hat sich in dieser Zeit, nach eigenem Bekunden, schon sehr gut eingelebt. Das ist eigentlich auch nicht verwunderlich, denn seinen Co-Trainer Niels Magin kennt er schon aus gemeinsamen Zeiten beim SV Gonsenheim, wie auch zu Steven Jones und Marcel Gebhardt bereits lockere Verbindungen bestanden.

Die Wormatia-Redaktion hat mit Aydin Ay das folgende Interview geführt


Wormatia-Redaktion:
Wann hast Du angefangen Fußball zu spielen?

Aydin Ay: Im Alter von vier Jahren sprach mich die Mutter eines Freundes auf dem Bolzplatz an, ob ich nicht mit zum Fußball kommen möchte. Ich sagte ja und seit dieser Zeit ist Fußball für mich die große sportliche Leidenschaft.

Wormatia-Redaktion: In der Jugend hast du unter anderem bei Mainz 05 (A-Junioren) gespielt. Über die Stationen SpVgg Ingelheim, Eintracht Bad Kreuznach und den 1. FC Saarbrücken folgte der Wechsel zu den beiden Vereinen mit denen Du die größten sportlichen Erfolge feiern konntest. 

Aydin Ay: Das war in der Saison 2006/2007 der Aufstieg mit dem FSV Oggersheim in die damals zweigeteilte, drittklassige Regionalliga. Und im DFB Pokal mit Eintracht Trier in der Saison 2009/10 das Erreichen der 3. DFB Pokalrunde. In Runde 1 besiegten wir den Bundesligisten Hannover 96 nach einem 0:1 Rückstand zur Pause am Ende noch mit 3:1. In der 2. Runde gewannen wir nach einem 2:2 in der regulären Spielzeit mit 4:2 in der Verlängerung und zogen damit ins Achtelfinale ein, wo allerdings nach einer 0:3-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln Endstation war.

Wormatia-Redaktion: Nach insgesamt 240 Meisterschaftsspielen in der Regionalliga und Oberliga, hast Du mit 28 Jahren, für einen Fußballer schon recht frühzeitig, die aktive Laufbahn beendet. Was waren die Gründe hierfür?

Aydin Ay: Das ist richtig und darauf zurück zu führen, dass ich mir schon frühzeitig intensiv Gedanken über meine Zukunft nach dem Fußball gemacht habe. So entschloss ich mich eine berufliche Karriere im Öffentlichen Dienst zu beginnen und mit dem Fussballspielen etwas kürzer zu treten. Aber ganz auf Fußball wollte ich auch nicht verzichten, sonst wäre ich ja nicht Trainer geworden.

Wormatia-Redaktion: Daraus ergibt sich die nächste Frage fast von selbst. Wie kam es dazu?

Aydin Ay: Ich wollte mich körperlich fit halten und der damalige Trainer des SV Gonsenheim, Jürgen Collet, fragte mich, ob ich nicht als spielender Co-Trainer nach Gonsenheim kommen wollte. Die Kombination noch ein wenig Fußball zu spielen und gleichzeitig erste Erfahrungen als Trainer zu sammeln, erschien mir sehr reizvoll, so dass ich das Angebot zum 01.01. 2011 annahm. Nachdem Jürgen Collet zum 30.06. 2011 aus beruflichen Gründen seine Trainertätigkeit beendete, wurde ich schon nach einem halben Jahr, zum 01.07.2011, sein Nachfolger als Trainer der Oberligamannschaft und Niels Magin mein Co.-Trainer. Nach einem guten achten Platz in der Saison 2011/2012 und dem Klassenerhalt im nächsten Jahr, beendete ich meine Trainertätigkeit Ende August 2013 in Gonsenheim und konzentrierte mich anschließend ganz auf meinen Beruf.

Wormatia-Redaktion: Zu welchem Zeitpunkt gab es dann die ersten Gespräche mit Wormatia?

Aydin Ay: Das war Ende 2015. Über Niels Magin kam es zu Gesprächen mit Marcel Gebhardt und Steven Jones. Am Ende hat mich das Konzept von Wormatia zur Verzahnung des Jugend- und Juniorenbereiches mit dem Regionalligakader überzeugt und Wormatia offensichtlich meine Auffassung der Trainingsgestaltung.

Wormatia-Redaktion: Und wie siehst Du deine Rolle als Trainer einer U23 Mannschaft?

Aydin Ay: Der Reiz Trainer einer U23 Mannschaft zu sein, liegt auch darin, dass gleichzeitig mehrere Ziele verfolgt werden müssen. Die U23 ist eine Ausbildungsmannschaft, das heißt, möglichst viele Spieler an höhere Aufgaben behutsam heranzuführen. Das kann man zurzeit ja in der Praxis bei Wormatia miterleben, wo vier bis fünf Spieler beim Kader der 1. Mannschaft mittrainieren und auch zu Spieleinsätzen kommen. Gleichzeitig wird aber auch angestrebt mit der U23 sportlichen Erfolg zu haben.

Wormatia-Redaktion: Was möchtest Du als Trainer den Spielern vermitteln, wo setzt Du die Schwerpunkte?

Aydin Ay: Dazu gehört selbstverständlich das Pflichtprogramm, Kondition, Taktik, Technik, etc.. Die jungen Spieler sollen lernen die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive zu finden. Sie sollen wissen, wie verhalte ich mich, wenn wir am Ball sind und wie wenn der Gegner in Ballbesitz ist. Ich werde den Spielern einige Instrumente mitgeben, damit Sie auf dem Platz selbständig entscheiden können, welche Aktionen Sie in den unterschiedlichen Spielsituationen umsetzen müssen, um erfolgreich zu sein. Um nur mal ein paar Beispiele zu nennen.

Wormatia-Redaktion: Zum Schluss noch die Frage, bei der Beanspruchung im Beruf und beim Fußball, hast Du eigentlich noch Zeit für ein Hobby?

Aydin Ay: Im Moment eher weniger. Ich bin mit meinem Beruf und meiner Trainertätigkeit vollends zufrieden. Wenn ich mal Zeit habe, dann unternehme ich etwas mit meiner Frau oder Freunden, z.B. gehe ich gerne mit meiner Frau ins Kino.
  

Wormatia Redaktion: Vielen Dank Aydin für das interessante Gespräch und wir wünschen Dir viel Erfolg mit der U23.


Das Interview führte Gerd Obenauer