96 Minuten Emotionen pur

Auch das zweite Lokalderby binnen einer Woche konnten dieHess-Schützlinge siegreich gestalten. Nach dem5:3-Sieg gegen die SG Eintracht Herrnsheim gab es dieses Mal ineinem emotionsgeladenen und sehr lauten Fußballspielgegen Ataspor Worms einen knappen 2:1-Sieg für die1b. Das war der vierte Sieg im vierten Spiel für dieWormatia 1b.Bereits nach 20 Minuten hatten dieTürken fünfhochkarätige Torschüsse zuverzeichnen, aber das Tor fiel auf der Gegenseite. Wormatias KeeperSebastian Giesske konnte sich über mangelnde Arbeitnicht beklagen und seine Mannschaftskameraden konnten sich bei ihmbedanken, dass die Null in der ersten Halbzeit Bestand hatte. Sowar er bereits in den ersten Minuten im Bilde als dieAtaspor-Spieler ihn prüften (1./2.) und bei einemabgefälschten Freistoß von Acer war erschon auf dem Weg in die andere Ecke; auch diesen Ball wehrte er inglänzender Manier zur Ecke ab (16.). Vier Minutenspäter vergab ein etwas zu eigensinniger OktayTursun eine weitere Torchance, jedoch hätte erbesser in dieser Situation einen besser postierten Mitspielerangespielt (20.). Wormatia im Glück, denn das Torfiel auf der Gegenseite; ein Ballgewinn im Mittelfeldführte zum 0:1 für die Wormaten, alsSuat Kurt den Ball zugespielt bekam und mit einemverzögertem Schuss das Tor erzielte (12.); das hat erschon clever gemacht. Oktay Tursun traf dann in der 32. Minute denPfosten; vorausgegangen war ein unnötiger Ballverlustnach einem„blöden“ Einwurfder 1b. Ein weiterer Wormatia-Konter hätte beinahedas 0:2 bedeutet, als Tobias Klotz Valon Bajrami sehr gut in Szenesetzte, jedoch dieser den Ball nicht richtig unter Kontrolle bekamund abzog, dessen Ball ging am Tor vorbei (34.).Ataspors„Unruheherd“ O. Tursunbesaß kurz vor der Halbzeit eine weitere Torchance zumAusgleich, als er Ruben Hack aussteigen ließ und ausca. 18 Metern abzog, jedoch ging der Ball über dasTor. Mit einer glücklichen1:0-Führung für Wormatia 1b wurdendie Seiten gewechselt. Die 1b-Spieler mussten sich in der Halbzeiteiner Standpauke von Trainer Norbert Hess unterziehen. Mit derHereinnahme von Mario Grcic waren die Torchancen derTürken nicht mehr so zwingend. Trotzdem hatten dieEinheimischen mehr vom Spiel und die Wormaten verlegten sich aufdas Konterspiel. Einen dieser Konter hätte beinahedas 0:2 bedeutet, als Matthias Bihn mit Valon Bajrami einenDoppelpass spielte und M. Bihn den Ball aus 18 Metern„mit der Pike“ abzog, jedochging der Ball übers Tor (47.). Sieben Minutenspäter erzielte M. Bihn das 0:2, als er einen20-Meter-Freistoß aus halblinker Position ins linkeuntere Toreck zielte. Trotz des 0:2-Rückstandeszeigten sich die Türken keineswegs geschockt. Nacheiner Freistoßvariante kam der Ball zu O. Tursun, deraus 18 Metern den Anschlusstreffer erzielte (61.). Wer gedachthätte, dass Ataspor jetzt zum Angriffsmarsch blassenwürde, sah sich getäuscht; sie hattenzwar mehr Spielanteile, konnten jedoch kein Kapital darausschlagen. Die Torchancen waren auch nicht mehr zwingend genug. Siewaren zu sehr mit ihren eigenen Nerven beschäftigtund fühlten vom Schiedsrichter ungerecht behandelt,was sich aber im gesamten Spiel ausglich. Die Folge war einegelb-rote Karte für O. Tursun wegen Meckerns. ZehnMinuten vor dem Abpfiff hätte ein weitererFreistoß von M. Bihn beinahe noch das 1:3 bedeutet,doch dessen Ball von der rechten Seite getreten flog an Freund undFeind und ganz knapp am Tor vorbei. Nach 96 Minuten konnten dieWormatia-Spieler samt Trainer und Betreuer jubeln, jedoch der Jubelhielt sich in Grenzen. Zu sehr hat diese Partie alle mitgenommen.„Mund abputzen – Hauptsachedrei Punkte“, so oder ähnlichkönnte man das Spiel auf Wormatia-Seite bilanzieren.Ataspor war der erwartet starke Gegner und die werden mitSicherheit in der Bezirksklasse Süd nochfür Furore sorgen, nur müssen diesezunächst einmal ihre Emotionenbändigen und ihre Torchancen nutzen. Auch dieSchönspielerei – im Prinzip istdas schön fürs Auge, aber imFußball zählen halt mal die Tore– sollten sie abstellen. Wormatia 1b hat dieTore geschossen, die zum Sieg ausgereicht haben. .Somit haben dieHess-Schützlinge wie im Vorjahr ihre ersten vierSpiele gewonnen und können von einem gelungenen Startsprechen. Auch wenn alle sagen, die Meisterschaftläuft nur über die Wormatia 1b, ehrtuns das, aber trotzdem sollte man etwas auf die Euphoriebremsetreten. Das heutige Spiel hat man gewonnen, aber eshätte auch ins Auge gehen können. Manhat den Eindruck, die Mannschaft hat sich gefestigt und gefunden.Man kann wohl noch auf den einen oder anderen Spieler aufgrund vonVerletzungen (Daniel Heid) und Tennistermin (Bernhard Hermann)ersetzen. Norbert Hess braucht aber alle Spieler und die Devisesollte lauten „Wir gewinnen und verlierengemeinsam!!!“ Aufgrund der Ergebnisse vomletzten Wochenende sind die Hess-Schützlinge wiederalleiniger Spitzenreiter. Wenn die Oberligamannschaft schon nichtgewinnt, dafür macht es die„kleine“ Wormatia umsobesser.