Echte Standortbestimmung

"Das ist ja praktisch schon das erste Punktspiel nach der Winterpause", sagt Marcel Gebhardt vor dem finalen Test gegen Liga-Rivale Kickers Offenbach. Für Wormatias Sportlichen Leiter eine echte Standortbestimmung, die eigentlich auf dem Bieberer Berg geplant war, aber kurzfristig gedreht wurde und nun am Samstag um 14 Uhr im BIZ-Stadion stattfindet.

Für diese Generalprobe vor den letzten 15 Saisonspielen hätte Cheftrainer Hans-Jürgen Boysen natürlich gerne seine Wunschformation aufgeboten, doch zwei der vier Winter-Zugänge stehen verletzungsbedingt nicht zur Verfügung: Alan Stulin und Tufan Tosunoglu. Vor allem der Ausfall von Stulin, als neuer Sechser für den ausgeschiedenen Carsten Sträßer engagiert, wiegt schwer. "Er war natürlich fest eingeplant", hat Boysen dem 23-jährigen Ex-FCKler eine Schlüsselrolle in seinem umformierten Team zugedacht. Daraus wird zumindest in den ersten drei, vier Punktspielen nichts, doch der Trainer klagt nicht: "Wir werden alles daransetzen, um diesen Ausfall bestmöglich zu kompensieren."

Ähnliches gilt auch für die Innenverteidigung. Nach Sandro Rösners Abgang und den anhaltenden Adduktoren-Problemen bei Marco Steil hat sich die Zahl der Innenverteidiger auf zwei reduziert: Erdal Celik und Patrick Wolf. "Aber auch das kriegen wir hin", glaubt Boysen, zumal es auch mehrere personelle Lichtblicke gibt. So konnten die zuletzt fehlenden Adam Jabiri und Benjamin Himmel ebenso wieder mittrainieren wie Torhüter-Neuzugang Carsten Nulle und Rekonvaleszent Maximilian Mehring. Wer von ihnen gegen Offenbach bereits wieder mitwirken wird, entscheidet sich kurzfristig.

Aber wer auch immer auf welcher Position künftig eingesetzt wird, von entscheidender Bedeutung in den letzten 15 Saisonspielen ist ganz sicher, dass Wormatia als geschlossene Einheit auftritt. "Die Mannschaft ist enger zusammengerückt", freute sich Coach Boysen schon nach dem dreitägigen Teambuilding-Training im Schwarzwald. Diese offensichtlich erfolgreiche Massnahme fand heute ihren vorläufigen Abschluss. Vertreter des Stuttgarter Unternehmens Laganda, die das Teambuilding-Camp Mitte Januar geleitet hatten, kamen nach Worms, um sich in Gesprächen mit Spielern und Betreuern davon zu überzeugen, wie gut ihre Aktionen zur Förderung des Wir-Gefühls gegriffen haben.

Im Übrigen hat das Regionalligateam in dieser Woche ein Trainingsspiel gegen eine Mannschaft aus eigenen U23- und A-Jugendspielern bestritten. Das Ergebnis – die "Erste" gewann 6:0 – spielte nur eine untergeordnete Rolle. "Wir wollen solche internen Begegnungen künftig öfter durchführen", nennt Marcel Gebhardt zwei wesentliche Gründe dafür: "Zum einen möchten auf diese Weise die Spieler der 1. und 2. Mannschaft sowie der U19 enger zusammenführen, zum anderen bietet sich den Trainern dabei auch eine gute Gelegenheit zur Talentsichtung."