Standesgemäßer 5:0-Sieg beim Tabellenletzten

Spielbericht

Der Tabellenführer hat sich beim Schlusslicht keine Blöße gegeben und einen auch in der Höhe verdienten Sieg eingefahren. Beide Teams klagten vor dem Spiel zwar über einige Ausfälle, negativ bemerkbar machte sich das aber nur bei den Gastgebern. Bei den Wormaten konnte der angeschlagene Jannik Marx mitwirken, dafür blieb der erkrankte Lennart Grimmer zuhause. Auf der Bank saßen daher nur noch Ilias Tzimanis und Ersatztorwart Lukas Mai sowie die beiden A-Jugendlichen Jakob Pollok und Paul Adler.

Der kleine Kunstrasenplatz machte dem VfR nach kurzer Zeit nichts mehr aus, auch wenn schon bald böse Erinnerungen an Speyer wach wurden. Frühzeitig entschied der Schiri nämlich auf Handelfmeter, was wie damals Sandro Loechelt nun auch Jan Dahlke nicht zu nutzen wusste: Der Torwart ahnte die Ecke (12.). Also holte der Torjäger seinen 10. Saisontreffer zwei Minuten später nach und traf aus 18 Metern per Flachschuss links unten zur Führung. Die Wormaten präsentierten sich zielstrebig und nutzten ihre Chancen eiskalt aus. Einen langen Ball in die Spitze von Luca Graciotti konnte Noel Eichinger erlaufen, behaupten und auf den sträflich ungedeckten Dahlke ablegen – 0:2 (36.). Nur kurz danach lief es andersrum: Ein Außenristpass von Dahlke in den Lauf von Eichinger, Ablage in die Mitte und Simon Joachims schob ins leere Tor ein (39.). Weil die Defensive des Abstiegskandidaten in einigen Szenen respektvollen Abstand hielt, durfte Dahlke noch einmal unter bewundernden Blicken seiner Gegenspieler abziehen, nur Torwart Linßmann verhinderte einen höheren Halbzeitrückstand (45.).

Durchgang zwei begann ohne Kapitän Tevin Ihrig, der wegen eines Ziehens im Oberschenkel zur Sicherheit von Ilias Tzimanis vertreten wurde. Mit der klaren Führung im Rücken ließ man dem Gegner nun mehr Ballbesitz, mit dem dieser weitgehend nichts anzufangen wusste. Spätestens bei Jean-Yves M’voto war Endstation. Und wenn der Ball mal durch kam, war niemand zur Stelle (65.). Chancen hatten nur die Wormaten. Nach schönem Pass von Joachims konnte sich Eichinger im Strafraum erneut behaupten und erhöhte auf 0:4 (53.). Der Torschütze sammelte noch einen vierten Scorerpunkt mit einem klugen Pass über die Abwehr, den Marx am Torwart vorbei bugsierte zum 0:5 (70.). Danach passierte nicht mehr viel, die A-Jugendlichen Pollok und Adler feierten ihre Oberligadebüts und der sechste Sieg in Folge war eingetütet.

Tore: 0:1 Dahlke (14.), 0:2 Dahlke (36.), 0:3 Joachims (39.), 0:4 Eichinger (53.), 0:5 Marx (70.)
Gelb: Herrmann (11.), T. Müller (13.), Strauß (25.), Selensky (59.), Kleer (79./Trainer), Becker (87.), Büch (90.) / Eichinger (7.), Graciotti (30.)
Zuschauer: 200
Schiedsrichter: Mario Schmidt (Neunkirchen-Steinborn)

Aufstellung
Cymer – Kireski, M’voto, Ihrig (46. Tzimanis), Graciotti – Asamoah, Köksal (64. Pollok), Marx – Joachims, Dahlke, Eichinger (77. Adler).

Livestream

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Vorbericht

Erster gegen Letzter, beste Offensive mit 21 Treffern gegen schlechteste Defensive mit 21 Gegentoren. Auf dem Papier eine klare Angelegenheit, doch „entscheidend ist auf’m Platz“, was im Falle des Eppelborner Illtalstadions ein Kunstrasenplatz ist.

Der FVE gehörte 32 Jahre ununterbrochen der höchsten saarländischen Liga an, 2017 gelang der Aufstieg in die Oberliga. Als Tabellenletzter mit 101 Gegentoren ging es direkt wieder runter – was aber ausschließlich an den Auswärtsauftritten lag, denn von den damals 18 Heimspielen gingen lediglich sechs verloren. Als Sieger der abgebrochenen Saarlandliga gelang die Rückkehr nach zwei Jahren und als Aufsteiger nun ein Heimsieg gegen Ludwigshafen und ein 0:0 in Elversberg. Dieses torlose Unentschieden am letzten Wochenende folgte der 1:8-Heimklatsche im Kellerderby gegen Hertha Wiesbach (beide Vereine trennen 3,5 km Luftlinie). Am Mittwoch war Eppelborn dann auch im Pokal erfolgreich und zog mit einem 3:0-Sieg in die nächste Runde.

An den Pokal verschwendet Wormatia-Coach Kristjan Glibo noch keinen Gedanken, der volle Fokus liegt auf Samstag. Die Startelf wird sich dabei angesichts der Verletztenliste fast von alleine aufstellen. Sandro Loechelt muss noch sechs Wochen pausieren (Muskelbündelriss), Henrique noch 2-3 Wochen (Muskelfaserriss) und Eric Lickert hofft, vielleicht in der Schlussphase der Saison noch einmal mitmischen zu können (Kreuzband-/Meniskusriss). Nun steht auch hinter Jannik Marx ein Fragezeichen (Sprunggelenksprobleme). Dafür sind Giorgi Veleanu (nach Kreuzbandriss) und Kazuki Kamikawa (nach Innenbandriss) wieder im Lauftraining, der Japaner könnte zumindest als Bankspieler mit nach Eppelborn fahren. Ebenfalls die Reise antreten sollen die beiden U19-Talente Jakob Pollok (offensive Außenbahn) und Paul Adler (defensive Außenbahn).

Eppelborn liegt im Risikogebiet

Eppelborn liegt im Landkreis Neunkirchen, Stand Donnerstag mit einer 7-Tages-Inzidenz von 93,1 tiefrotes Risikogebiet. Von den 137 aktiven Coronafällen fallen allerdings gerade mal fünf auf die Gemeinde Eppelborn. Es gelten wie berichtet strenge Hygienemaßnahmen: Maskenpflicht im gesamten Stadionbereich, Abstandsregeln und Einbahnstraßenregelung an den Verpflegungsständen. 

Anpfiff
Samstag, 17.10.2020, 15:30 Uhr
Spielort
Illtalstadion, Alfred-Groß-Straße 1, 66571 Eppelborn

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