Wormatia gegen den FCK: Wiedersehen nach Jahrzehnten

Teil 4 – Freundschaftliche Begegnungen

Am 25. Mai ist es soweit: Nach 56 Jahren trifft der VfR Wormatia wieder in einem Pflichtspiel auf den 1.FC Kaiserslautern. In vier Teilen blicken wir zurück auf die gemeinsame Vergangenheit und besondere Spiele.

In den vergangenen drei Teilen haben wir über die ersten Begegnungen und die von großem gegenseitigen Respekt geprägten Titelkämpfe in der alten Oberliga Südwest berichtet. Die Einführung der Bundesliga trennte die Wege des VfR Wormatia und des 1.FC Kaiserslautern, ein 3:1-Sieg in Worms und eine 3:0-Niederlage auf dem Betze waren die letzten Pflichtspielergebnisse in der Saison 1962/63. Die Wertschätzung, die beide Vereine füreinander hatten, zeigte sich auch in zwei erwähnenswerten Freundschaftsspielen. So lud Wormatia zur Feier des 50. Vereinsjubiläums im Jahre 1958 den FCK als Ehrengast ein und siegte zur Feier des Tages mit 4:2. Umgekehrt weihte im Dezember 1963 der FCK, jetzt Bundesligist, die neue Flutlichtanlage auf dem Betze mit einem Testspiel gegen Wormatia ein (5:1).

Nach 1963 traf man sich zunächst regelmäßig, dann immer seltener zu Freundschaftsspielen wieder. Das wichtigste davon war die Begegnung im Mai 1994, als unsere in die Verbandsliga abgestiegene Wormatia gegen den Konkurs ankämpfte und 5.100 Zuschauer dringend benötigtes Geld in die Kassen spülte. Fünf Jahre später ging es beiden Vereinen wieder richtig gut: Als amtierender Deutscher Meister einerseits und Aufsteiger in die Oberliga andererseits trennte man sich im Januar 1999 vor 6.000 Zuschauern freundschaftlich mit 2:2. In den 20 Jahren danach sah man sich noch dreimal wieder, unter anderem zur Einweihung des umgebauten Wormatia-Stadions nach dem Aufstieg in die Regionalliga 2008 und zuletzt am 30.06.2017 in der Vorbereitung der vergangenen Saison.

In der Liga hatte es Wormatia nun mit der U23 des 1.FC Kaiserslautern zu tun – und am 01.05.2007 auch im Finale des Südwestpokals. Unsere Wormaten holten damals mit 1:0 den Titel. Auch wenn die Favoritenrolle ganz klar verteilt ist: Am Samstag soll das nun auch nochmal gegen den „richtigen“ FCK gelingen!

Das Verbandspokalendspiel zwischen dem 1.FC Kaiserslautern und Wormatia Worms findet am 25. Mai in Pirmasens statt (Anpfiff 16:15 Uhr). Tickets für den Wormatia-Fanbereich gibt es in der Geschäftsstelle zu folgenden Preisen:

Sitzplatz überdacht (Block E)
27,50 € Normalpreis, 24,20 € ermäßigt, 6,60 € Kinder 4-6 Jahre
Sitzplatz unüberdacht (Block F)
22 € Normalpreis, 18,70 € ermäßigt, 6,60 € Kinder 4-6 Jahre
Stehplatz (Block G)
13,20 € Normalpreis, 9,90 € ermäßigt, 5,50 € Kinder 4-6 Jahre

Achtung: An Sitzplatztickets ist bei der Geschäftsstelle nur noch ein Restkontingent erhältlich, weitere aber übeTicket Regional (online) und die angeschlossenen Vorverkaufsstellen.

Tickets für die Fanbusse kosten 16 Euro und sind nur zusammen mit einer Eintrittskarte oder gegen Vorlage einer bereits erworbenen Eintrittskarte für den Fanbereich (Block E, F, G) in der Geschäftsstelle erhältlich.

Teil 3 – Angstgegner in der Oberliga

Am 25. Mai ist es soweit: Nach 56 Jahren trifft der VfR Wormatia wieder in einem Pflichtspiel auf den 1.FC Kaiserslautern. In vier Teilen wollen wir zurückblicken auf die gemeinsame Vergangenheit und besondere Spiele.

Die Saison 1950/51 beendete den Titelkampf „Wormatia gegen FCK“ vorerst, die Lautrer krönten sich erstmals zum Deutschen Meister und holten den Titel 1953 noch ein zweites Mal. 1951/52 trennte beide Mannschaften zwar nur drei Punkte, allerdings ging der FCK mit klarem Abstand zur Spitze ausnahmsweise nur als Dritter ins Ziel. Lediglich 1955 nahmen beide als Meister und Vize noch einmal gemeinsam an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft teil. 1953/54 wurden die Wormaten sogar nur Elfter, schlugen den amtierenden Deutschen Meister zuhause aber trotzdem vor 15.000 Zuschauern mit 3:2. Die 3:0-Halbzeitführung durch Herbert Schroer, Bubi Blankenberger und Ludwig Baas ist ein deutlicher Hinweis, warum der große Fritz Walter „Wochen vorher schon Bauchweh“ beim Gedanken an ein Auswärtsspiel in Worms hatte. „Wir waren froh, wenn wir wenigstens Unentschieden gespielt hatten“, bekannte er einst im Interview mit dem Südwestfunk zum 90. Jubiläum des „Angstgegners“.

Warum, sieht man auch mit einem Blick auf die Bilanz. Zehn Siege, fünf Unentschieden und fünf Niederlagen gab es für Wormatia zuhause gegen den FCK nach 1945; darunter eine 6:0-Demontage 1955/56, als Wormatia wieder nur Elfter wurde, aber dem sonst so übermächtigen Tabellenführer vor 11.000 Zuschauern trotzdem eine seiner beiden Saisonniederlagen zufügte. Auswärts kehrte sich die Bilanz deutlich um und Wormatia kassierte die ein oder andere Klatsche, wie 1947 ein 10:0 (5x Ottmar Walter, 3x Fritz Walter) oder 1959 ein 9:0.

Passend dazu lauten auch die Ergebnisse der Saison 1962/63, als Wormatia und FCK sich zum bisher letzten Mal in Pflichtspielen gegenüber standen: Das Hinspiel entschied der VfR zuhause vor 7.000 Zuschauern mit 3:1 für sich, das Rückspiel gewann Lautern mit 3:0. Seitdem gab es nur noch Freundschaftsspiele, doch dazu mehr nächste Woche im letzten Teil unseres Rückblicks.

Teil 2 – „Ehrenhafter Titelkampf“ in der Nachkriegszeit

Am 25. Mai um 16:15 Uhr ist es soweit: Nach 56 Jahren trifft der VfR Wormatia wieder in einem Pflichtspiel auf den 1.FC Kaiserslautern. In vier Teilen wollen wir zurückblicken auf die gemeinsame Vergangenheit und besondere Spiele.

Der Neuaufbau des südwestdeutschen Fußballbetriebs nach dem Krieg begann in Worms und Kaiserslautern, denn dort trafen sich die großen Südwest-Vereine zu ihren ersten beiden Sitzungen. Und in den ersten Nachkriegsjahren waren es auch Wormatia und der FCK, die gegeneinander um die Südwestmeisterschaft kämpfen. Immer hatte Kaiserslautern die Nase vorne und wurde bis 1951 fünf mal in Folge Südwestmeister, während die Wormaten vier mal als Zweiter ins Ziel kamen. 1951 verdeutlichte der FCK noch einmal seine Dominanz und gewann zum ersten Mal auch die Deutsche Meisterschaft.

Geprägt war dieser Konkurrenzkampf damals immer von großer Sportlichkeit. Im Meisterjahr 1951 beispielsweise beantragte Wormatia eine Verlegung des Heimspiels, weil Fritz Walter wegen einer Länderspielabstellung fehlte – und man als Tabellenführer in einem „ehrenhaften Titelkampf“ nicht gegen einen geschwächten FCK antreten wollte. Die Partie wurde tatsächlich verlegt und der VfR brachte vor 15.000 Zuschauern mit 2:0 nach Treffern von Helmut Müller und Hans Mechnig dem kommenden Deutschen Meister eine der beiden Saisonniederlagen bei.

Diese Zuschauerzahl war dabei sogar nicht einmal besonders hoch, denn in den Nachkriegsjahren zog diese Begegnung regelmäßig steigende Rekordkulissen an. 1948 sahen 25.000 Zuschauer im Wormatia-Stadion ein 2:2, ein Jahr später ebenso viele einen 2:1-Auswärtssieg auf dem Betze und 1950 strömten sogar 30.000 an die Alzeyer Straße (1:1). Zahlen, die in Worms nur möglich waren, weil Bänke auf die Aschenbahn gestellt wurden und die Zuschauer sich bis an den Spielfeldrand (und in den Bäumen) drängten. Es war der Höhepunkt der sportlichen Rivalität, die im Verlauf der 1950er Jahre abebbte. Doch mehr dazu nächste Woche im dritten Teil. 

Teil 1 – Erste gemeinsame Jahre

Am 25. Mai ist es soweit: Erstmals seit dem 10. März 1963 trifft der VfR Wormatia wieder in einem Pflichtspiel auf den 1.FC Kaiserslautern. 56 Jahre ist es her, dass die Einführung der Bundesliga beide Clubs voneinander getrennt hat. Seitdem kam es lediglich zu Testspielen und nun steht das Aufeinandertreffen im Südwestpokal vor der Tür. Eine Neuauflage des Endspiels von 2007 übrigens, Wormatia gewann damals vor 3.700 Zuschauern mit 1:0 in Ludwigshafen – gegen den FCK II allerdings. Am 25. Mai geht es gegen die Profis, und zwar zum 65. Mal in der Vereinsgeschichte. In vier Teilen wollen wir zurückblicken auf die gemeinsame Vergangenheit und besondere Spiele. 

Das Wormatia-Archiv kennt den 18.12.1932 als Datum der ersten Begegnung. Es war ein Testspiel in Kaiserslautern, das vor 6.000 Zuschauern mit einem 1:1 endete. Ab dem Folgejahr gehörten beide Vereine zur damals erstklassigen Gauliga Südwest, deren Meister am Ende der Saison an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft teilnehmen durfte. Im ersten Pflichtspiel am 25.12.1933 schlug Wormatia den FCK vor 4.000 Zuschauern im Wormatia-Stadion mit 2:0 durch zwei Treffer von Jakob Gölz. Kein unübliches Bild bis Kriegsbeginn, denn während die Wormatia dreimal den Meistertitel holte, waren die „Lautringer“ im gleichen Zeitraum zweimal ab- und aufgestiegen. 2:0, 1:2, 3:1, 1:1, 4:1 und 4:2 lauten die Ergebnisse aus Wormser Sicht in dieser Zeit, wobei letzteres auch das spektakulärste bis dahin war. Vor 6.000 Zuschauern auf dem Betze führte der VfR nach einer Stunde mit 3:1, dann verschoss der FCK einen Elfmeter und erzielte in der 85. Minute durch Brill gegen zehn Wormser (Willi Zimmermann musste verletzt raus) den Anschlusstreffer, doch Nationalstürmer Seppel Fath sorgte in der Schlussminute für die 4:2-Entscheidung.

Mit Kriegsbeginn änderten sich die Vorzeichen. Während die Wormser Kriegsmannschaft jede Woche andere Spieler auf den Rasen schicken musste, spielte nun Lautern um die Meisterschaft. Und bei der 6:2-Niederlage auf dem Betze, dem letzten Aufeinandertreffen bis Kriegsende, erzielte ein gewisser Fritz Walter vier Tore… 1940 trennten sich die Wege in der nun zweigleisigen Gauliga Südwest und man traf erst 1946 wieder aufeinander. Mehr dazu im nächsten Teil!