Rückblick, Ausblick und Ehrungen beim Wormatia-Jahresempfang im Kesselhaus

Seit 14 Jahren besteht die werthaltige Kooperation zwischen dem Traditionsverein Wormatia Worms und dem Traditionsunternehmen EWR. „In dieser Zeit haben wir viel bewegt”, so Helmut Antz, Vorstand des Energiedienstleisters am Sonntagmorgen im Kesselhaus. „Eine gute und stabile Verbindung”, setzt Antz auch in Zukunft auf die erfolgreiche Zusammenarbeit, bei der neben sozialen Aufgaben vor allem der Jugendbereich in den Fokus rücke.

Stärkere Würdigung des Ehrenamtes

Für Wormatia-Vorsitzender Tim Brauer war die gebührende Würdigung des Ehrenamtes ein wichtiges Anliegen. Ehrengast Harald Strutz, der seit 30 Jahren die Entwicklung des FSV Mainz 05 maßgeblich mitgestalte, sei ein Beispiel, wie schnell man trotz investierter Zeit und Kraft auf Sensationsschlagzeilen reduziert werde. Seine größte Herausforderung als Wormatia-Vorsitzender sei die sportliche Kontinuität der Regionalligaelf unter den vorhandenen Rahmenbedingungen sicherzustellen. Brauer unterstrich die Weichenstellung für die Zukunft. Mit dem Trainerteam Jones und Mehring und dem aktuellen Kader den 11. Platz in der Liga halten und in jedem der restlichen Spiele das Beste für das Team geben. Die Realisierung eines neuen Funktionsbaus mit Umkleidekabinen sei notwendig, um die Infrastruktur für die kommenden Jahre weiter zu optimieren. Das eigene Leitbild geben das Handeln vor, wünscht sich Tim Brauer ein intaktes Vereinsgefüge, damit nach und nach auch ehrgeizigere Ziele umgesetzt werden können.

Vereine bieten Plattform für Integration
Als „Glücksfall für den VfR Wormatia” bezeichnete Oberbürgermeister Michael Kissel die Ära Tim Brauer. Wormatia sei ein wichtiger Teil der Sportstadt, in der ein familiäres Miteinander gepflegt werde. Nicht zuletzt mit Menschen aus anderen Herkunftsländern, betonte Kissel, dass Vereine die beste Plattform für eine erfolgreiche Integration bieten. „Im Moment passt alles gut zusammen”, dankte das Stadtoberhaupt allen, die ehrenamtlich im Verein Verantwortung übernehmen.

Altes Fass mit Qualität
Wormatia sei alles andere als ein Fass ohne Boden, beschrieb Helmut Emler, Vorsitzender des Wirtschafts- und Verwaltungsrates die Ist-Situation beim VfR. Zwar ein altes Fass, gestand Emler ein, aber ein Fass mit Qualität und gut gefüllt. Der Verein wirtschafte vernünftig, unterstrich Emler, dass man sich auf den Fußball freuen dürfe, der in Worms auch bezahlbar sei. Mehr Anerkennung für das Geleistete sei jedoch wünschenswert, wertet Helmut Emler die Entwicklung der Zuschauerzahlen als Wermutstropfen.

Auf dem richtigen Weg
In der anschließenden Talkrunde attestierte Ehrengast Harald Strutz der der alten Dame Wormatia durchaus auf dem richtigen Weg zu sein. Als Voraussetzung für den Erfolg nannte es Strutz als unabdingbar, auf Spieler und ein Team zu setzen, die mit dem Herzen dabei sein und mit Stolz das Vereinstrikot tragen. Gleichwohl müsste die Verantwortlichen auf gute wie schlechte Zeiten vorbereitet sein.

Mannschaft genießt das Vertrauen
Im weiteren Gespräch erläuterte Trainer Steven Jones, der noch bis 30. Juni mit einer Sondergenehmigung das Amt des Cheftrainers ausfüllen kann und derzeit die erforderlichen Prüfungen absolviert, den Stand der Vorbereitung. Die Mannschaft genieße bei ihm und auch  beim sportlichen Leiter Marcel Gebhardt das volle Vertrauen. Hinsichtlich angedachter Verstärkungen gäbe es derzeit nur wenig Spielraum, weshalb auch 4 Akteure aus dem U23-Team in der engeren Wahl als Alternativspieler im Regionalligakader seien. Der Einsatz von Eugen Gopko und Fabian Eck ist erst wieder für die kommende Saison geplant. Tim Paterok sei zur Zeit durch eine Innenbanddehnung im Knie gehandicapt.

Punkte für Klassenerhalt sammeln
„Es gibt für jedes Spiel einen Plan”, hofft Jones auf eine richtige Analyse gegnerischer Schwächen und wie Marcel Gebhardt darauf, trotz des schweren Auftaktprogrammes mit Spielen gegen Saarbrücken, Kassel und Offenbach Punkte zu sammeln, um früh den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen. „Wir denken in kleinen Etappen und feiern jeden Sieg”, gibt Steven Jones das Motto für die restliche Rückrunde aus. Umso erfreulicher, dass der Coach dabei weiterhin auf Florian Treske zählen kann. Trotz diverser Angebote von ambitionierten Regionalligakonkurrenten hat sich der Kapitän zum Verein mit dem Drachen im Wappen bekannt.

Ehrung für Helga Stein und Holger Busch
Beim Jahresempfang des VfR Wormatia wurden Helga Stein und Holger Busch für ihr unermüdliches und jahrelanges Engagement geehrt. „Identifikationsfiguren, die den Verein ein Gesicht geben und auf deren Unterstützung wir noch viele Jahre hoffen”, so Ehrenvorsitzender Karl-Heinz Hesch in seiner Laudatio.

VON STEFFEN HEUMANN UND KLAUS DIEHL