Zu Gast im Wormatia-Stadion: Der TSV 1860 München II im Portrait

18. April 2011 Christian Bub Kommentare deaktiviert

Die Saison
Die Zweitvertretung von 1860 München gehört seit 2004 zum Inventar der Regionalliga Süd. Dort spielte man regelmäßig gegen den Abstieg, seit der Regionalligareform 2008 gelangen aber immer einstellige Tabellenplätze. Diese Saison war 1860 bis zum 12. Spieltag sogar noch Hessen Kassel auf den Fersen und kassierte bis dahin nur zwei Niederlagen, danach folgte jedoch ein Einbruch mit fünf Niederlagen aus sieben Spielen. Seit der Winterpause läuft es wieder etwas besser und es gab Unentschieden gegen Darmstadt und Memmingen sowie zuletzt zwei Siege in Folge gegen Pfullendorf und Nürnberg. Die letzte Partie gegen Hoffenheim ging jedoch 0:1 verloren. Auffallend ist das Zuschauerinteresse bei den Heimspielen der Sechziger, denn das ist mit 933 im Schnitt das beste der Zweitvertretungen und wird regionalligaweit nur von Dortmund II übertroffen. Ein Umstand, der sicherlich zu großen Teilen am traditionsreichen Grünwalder Stadion liegt.

Die Mannschaft
Zwei schmerzhafte Abgänge waren für die kleinen Sechziger vor der Saison zu verdauen. Zum einen den Wechsel von Innenverteidiger Julian Leist zu Bayern München II, zu anderen den des besten Torschützen Mathias Fetsch (12 Treffer) zu Eintracht Braunschweig. Als Ersatz wurde Gökhan Gümüssu von den Stuttgarter Kickers verpflichtet, der bisher sechs Mal erfolgreich war. Ebenso oft traf David Manga, der letzten Oktober sein Länderspieldebüt für die Zentralafrikanische Republik gab. Viele Talente aus der eigenen Jugend tummeln sich im Kader. Torwart Björn Bussmann (20) durchlief von U16 bis U20 sämtliche Nationalmannschaften des DFB, Christopher Schindler (20) gab letzten Monat sein Debüt in der U21, Daniel Hofstetter (18) und Tobias Schilk (19) sind ebenso U19-Nationalspieler wie Top-Talent Kevin Volland (18), der für 600.000 Euro nach Hoffenheim verkauft wurde und bis 2012 leihweise bei den Sechzigern bleiben darf. Nicht zu vergessen auch US-Jugendnationalspieler Bobby Wood (18), der sich binnen eines halben Jahres von A-Jugend Bundesliga über die Regionalliga in den Profikader gearbeitet hat.
Trainer ist seit Saisonbeginn Bernhard Winkler (44), der bis Mitte der 90er zusammen mit Olaf Bodden beim TSV das Bundesliga-Sturmduo bildete. In über 200 Pflichtspielen erzielte er 94 Tore für die Löwen und ist nach Rudi Brunnenmeier erfolgreichster 1860-Torschütze in der Bundesliga. Nach seinem Karriereende wurde er zunächst Trainer beim FC Ismaning und später Fitnesscoach bei 1860.