Bezirksklasse Rheinhessen Süd
16.05.2004 15:00
TuS Wöllstein - Wormatia Worms II
2:1
400 Zuschauer

Tore 1:0 + 2:0 Steven Thiel (3./36.)
2:1 Dyuro Boznovic (43.)
Karten Gelb-Rot: Niels Magin, Mario Grcic (beide Wormatia 1b) Tobias Knuff (TuS Wöllstein)


Rote Karte: Marcel Gebhardt, Björn Miehe (beide Wormatia 1b)
Info

Konter treffen ins Mark


Wormatia Ib unterliegt dem neuen Bezirksklassen-Meister Wöllstein 1:2




Wormatia Worms Ib hat durch eine 1:2-Niederlage in Wöllstein endgültig die Meisterschaft in der Fußball-Bezirksklasse Süd verspielt. Die Elf von Norbert Hess muss nun im letzten Spiel am nächsten Sonntag wenigstens einen Punkt gegen Schornsheim holen, um die Vizemeisterschaft zu gewinnen und sich so für die Relegations-Spiele um den Bezirksliga-Aufstieg - voraussichtlich gegen die Spvgg. Ingelheim Ib - zu qualifizieren.
"Einfach wird das nach diesem Aderlass nicht", ahnt Wormatia-Trainer Norbert Hess nach dem gestrigen Spitzenspiel in Wöllstein, in dem die Wormser zwei Rote und zwei Gelb-Rote Karten hinnehmen mussten. Mit längeren Sperren rechnen müssen Björn Miehe und Marcel Gebhardt.

Äußerst schlecht zu sprechen waren die Wormser Anhänger auf den Schiedsrichter, den sie als überfordert bezeichneten. In der Schlussphase drohte die Situation sogar zu eskalieren, als VfR-Fans auf den Hartplatz eilten, um ihren Unmut wegen der Platzverweise für Miehe, Gebhardt und Grcic zu artikulieren. Bereits nach einer guten halben Stunde musste Magin mit "Gelb-Rot" vom Feld.

Spiel des Tages


Die Wöllsteiner begegneten den mit sieben Oberliga-Spielern angetretenen Wormsern äußerst defensiv. Zwei ihrer wenigen Konter, abgeschlossen von Steven Thiel (3./36.), trafen die Wormaten auf dem Hartplatz frühzeitig ins Mark. Zwar gelang ihnen durch einen von Bozanovic verwandelten Elfmeter noch vor der Pause der Anschlusstreffer, mehr jedoch nicht mehr. Selbst als Tobias Knuff von den Gastgebern mit Gelb-Roter Karte ausgeschlossen wurde und so kurzzeitig Parität herrschte, fehlte bei aller Überlegenheit die letzte Konsequenz im Abschluss.

Die VfR-Vorsitzenden Hahn und Bergemann-Gorski räumten daher auch ein: "Wir müssen uns auch an die eigene Nase fassen. Die Leistung des Schiedsrichters alleine war nicht schuld an der Niederlage." Ähnlich äußerte sich VfR-Trainer Norbert Hess.

TuS kämpft sich in Bezirksliga


Wormatia Worms Ib unterliegt im Spitzenspiel gegen Wöllstein mit 1:2




TuS Wöllstein feiert den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga. In einem harten Topspiel schlug der Vizemeister des Vorjahres eine extrem verstärkte Wormatia Worms Ib mit 2:1 und gewann so den Titel.

Erfahrungen mit den Relegationsspielen hatten TuS Wöllsteins Fußballer bereits in der vergangenen Saison gesammelt. Damals unterlagen sie als Bezirksklassen-Vizemeister Fortuna Mombach, der Aufstieg in die Bezirksliga blieb ihnen trotz der drei Zusatzschichten verwehrt.

Wahrscheinlich schwirrten vielen von ihnen gestern Nachmittag noch diese Erinnerungen durch den Kopf. Eine solche Lektion bräuchten sie nicht noch einmal und so hängten sie sich im Spitzenspiel gegen Wormatia Worms Ib so doll rein, dass am Ende die Meisterschaft stand.

Mit sieben Oberligaspielern


Einen derartigen Ausgang, die Wöllsteiner siegten auf dem Hartplatz mit 2:1, hätte anfangs niemand so recht erwartet. Sieben Oberliga-Spieler bot Wormatia Worms Ib auf, um zum Schluss der 90 Minuten auf dem ersten Platz zu stehen. Dieses Ziel wurde verfehlt, weil die Wöllsteiner ihre Potenziale optimal nutzten: "Glückwunsch an Wöllstein. Clever gemacht, auf den Hartplatz zu gehen", räumte Wormatias Trainer Norbert Hess hinterher ebenso neidlos ein wie er der Abwehrschlacht von TuS die Berechtigung attestierte.

Einigeln und kontern


"Was hätten wir gegen eine solche spielerische Macht auch anderes tun sollen", fragte ein glücklicher Ulli Neurohr in die Runde. Hinten rein stellen und den einen oder anderen Konter fahren, lautete seine Devise, die voll auf ging. Wormatia beherrschte zwar das Spiel weitgehend. Die Kunst des Zweiten endete aber zumeist dann, wenn es um den Abschluss ging. Anders die Platzherren, die zwei ihrer wenigen Konter erfolgreich abschlossen. Beide Male sorgte Steven Thiel für den Jubel. Dass der Oberliga-Reserve noch vor der Pause der Anschlusstreffer gelang, Bozanovic traf per Elfmeter, weckte bei den Wöllsteiner Fans arge Sorgen.

Nach dem Wechsel schien zudem der numerische Vorteil der Wöllsteiner dahin zu sein. Hatte Niels Magin bereits in der ersten Hälfte wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte gesehen, folgte ihm nach einer Stunde Tobias Knuff. Weiterhin rannten die Wormser mächtig, aber wirklich nie zwingend, das Wöllsteiner Abwehrbollwerk an. Bis dann eine Viertelstunde vor Schluss die Partie aus den Fugen zu geraten drohte. Schwalben, rüde Attacken und lose Mundwerke nötigten den Schiedsrichter, weitere Platzverweise gegen die Wormser zu verhängen. Grcic musste mit Gelb-Roter Karte vom Feld, Miehe und Gebhard sahen Rote Karten.

Störende Platzverweise


Die verbleibenden zehn Minuten zitterte der TuS Wöllstein den Sieg gegen sieben Gäste heim. Alles andere als meisterlich präsentierte er sich da vor 400 Zuschauern, darunter Klassenleiter Ralf Müller, Bezirksvorsitzender Bernhard Graffe und Kreisvorsitzender Walter Kundel. "Die vielen Platzverweise und Unterbrechungen haben totale Unruhe ins Spiel gebracht", entschuldigte Ulli Neurohr die Zitterpartie, in der Wormser reichlich wütend über den Schiedsrichter waren. Er sei überfordert gewesen mit einem solchen Spitzenspiel, meuterten sie, und fragten, ob man zu einem solchen brisanten Match keinen routinierteren Mann schicken könnte. Graffe konterte, es handele sich um einen Regionalliga-Schiedsrichter. "Sollen wir zukünftig einen Bundesliga-Schiedsrichter holen?", fragte er. Gleichwohl gab es weiterhin Zweifel über die Spielklasse, in der er normalerweise pfeift. Auskunft geben konnte er keine, weil er wohl aus Sorge vor Attacken aufgebrachter Fans schnell das Stadion verlassen hatte.

An die eigene Nase packen


Bei allem Ärger über die Leistungen des Schiedsrichters räumten die Wormatia-Vorsitzenden Andreas Hahn und Fritz Bergemann-Gorski ein, dass nicht er alleine schuld an der VfR-Niederlage habe: "Wir müssen uns auch an die eigene Nase packen." Ähnlich äußerte sich Trainer Norbert Hess: "Von einer so besetzten Mannschaft muss man mehr erwarten." Die längst in den Siegestaumel verfallenen Wöllsteiner indessen waren froh, dass die Wormser nicht ihr ganzes Potenzial abrufen konnten. So reichte ihre leidenschaftliche Ackerei, um im zweiten Anlauf den Titel nach Wöllstein zu holen.


Wormatia Worms Ib: Giesske, Sroka, Roth (55. Grcic), Jones, Magin, Vogel (77. Graffy), Miehe, Bozanovic, Nenning, Gebhard, Köhler (75. Gerst).

Weitere Daten