| Weingarten: Platter SVW beendet erste Oberliga-Saison mit Pleite
26.05.2003
Fußball: Verdiente
o:1-Niederlage gegen Eintracht Bad Kreuznach -
Weingarten will sich von Sven Gerber trennen |
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WEINGARTEN (jez). Es war zwar keine Bombe,
die Willi Behr, Weingartens Vorsitzender, am
Samstag nach der 0:1-Heimniederlage gegen Eintracht
Bad Kreuznach platzen ließ (wir
berichteten bereits in "Sonntag Aktuell"), aber
eine Ãœberraschung war es doch. "Wir
haben Sven Gerber mitgeteilt, dass wir nicht mehr
mit ihm planen", sagte Behr. |
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Gerber hat sich offensichtlich verpokert. Vor der
Runde von den Amateuren des FSV Mainz 05 zum SVW
gewechselt, erkämpfte er sich
überraschend einen Stammplatz im
defensiven Mittelfeld und gehörte bis
zu seiner Verletzung vor rund sechs Wochen zu den
Leistungsträgern. Der
20-Jährige hat noch Vertrag bis zum
30. Juni 2004. Gerber hat aber auch eine
Ausstiegsklausel, die er bis zum 30. Juni dieses
Jahres ziehen kann. Vor zirka drei Wochen teilte er
Weingartens Coach Peter Rubeck mit, dass er den
Klub verlassen möchte. Vermutlich
hatte oder hat Gerber ein Angebot eines
Regionalligisten. Am Freitagabend fragte Rubeck,
zum wiederholten Mal, ob er jetzt bleibe oder
nicht. Gerber erbat sich Bedenkzeit bis zum
Dienstag. "Da habe ich ihm gesagt, dass ich nicht
mehr mit ihm plane", erklärte Rubeck
gestern. Er habe nichts gegen Gerber, aber der
Verein müsse planen. Der Spieler
selbst sagte lediglich: "Es sieht nach einer
Trennung aus." Willi Behr
präzisierte: "Sollte Gerber beim SVW
bleiben, dann kommt er nur noch in der 1b zum
Einsatz." Wie auch schon bei der 0:3-Pleite in Wirges am vorletzten Samstag wurde auch gegen Bad Kreuznach deutlich, dass der SVW platt ist. Leistungsträger wie Christian Slatnek, der in den ersten Spielen unter Rubecks Regie überragend spielte, aber auch Kapitän Sahin Pita, sind zurzeit nur ein Schatten ihrer selbst. Auch die beiden Nigerianer Benjamin James und Nduka Anyanwu können weit mehr, als sie am Samstag zeigten. Weingarten hatte Glück, dass die Gäste nicht schon in den ersten fünf Minuten in Führung gingen. Es brannte in der Anfangsphase mehrfach im SVW-Strafraum. Danach bekam Weingartens Defensive Kreuznachs gefährliche Spitzen Chikere, Strohmann und Amoah zwar einigermaßen in den Griff, aber im Spiel nach vorne - vor allem über die Flügel - lief am Samstag überhaupt nichts. Weingartens Mittelstürmer Karl-Heinz Gauch lief sich die Lunge aus dem Leib, bekam aber zum Dank im gesamten Spiel nicht eine einzige brauchbare Flanke. Dementsprechend frustriert war er nach der Partie: "Wir haben die Pause bitter nötig." Den ersten gelungenen Spielzug gab"s exakt nach einer halben Stunde zu bestaunen, als Slatnek per Hacke Muhammed Ok einsetzte und dieser aus 17 Metern knapp über das Tor zielte. In den zweiten 45 Minuten war Weingarten zwar optisch überlegen, die besseren Chancen hatte jedoch Kreuznach. Bereits in der 73. Minute hatte Strohmann die Gästeführung auf dem Kopf. Nach einer Ecke kam er aus fünf Meter völlig frei ans Leder. Drei Minuten vor Schluss fast eine Kopie: Wieder eine Ecke von rechts, die SVW-Abwehr ist nicht im Bilde, Strohmann braucht aus zwei Meter Entfernung nur noch einzuschieben. Der SV Weingarten hat sich in seiner ersten Oberliga-Saison insgesamt aber gut verkauft. Der siebte Tabellenplatz kann sich sehen lassen. |
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RON - RHEINPFALZ ONLINE, Montag, 26. Mai , 03:45
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