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Neunkirchen. "Nein, da gibt es nichts schön zu reden. In dieser Saison geht es für uns definitiv gegen den Abstieg", sagt Werner Mörsdorf, Trainer des Fußball-Oberligisten Borussia Neunkirchen. "Wir müssen schauen, dass wir so schnell wie möglich 40 Punkte holen", bestätigt Manndecker Marco Schmit. Und selbst Präsident Gerhard Alsfasser ist sich sicher, "dass wir alles daran setzen werden, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben". Keine ungewohnten Töne aus Neunkirchen, schließlich ist die Zielsetzung die gleiche wie in der vergangenen Saison. Jedoch mit einem kleinen Unterschied: Letztes Jahr spielte die Borussia noch eine Klasse höher. Daher ist es auf den ersten Blick doch ein wenig verwunderlich, wenn der Absteiger als Saisonziel den Nichtabstieg ausgibt.

"Es ist gar nicht verwunderlich", verteidigt Mörsdorf, "die Mannschaft steht vor einem Neuaufbau." Seit fünf Wochen ist er nun im Amt. Zeit genug für eine realistische Einschätzung. "Wir haben 16 Spieler verloren und meist junge, unerfahrene Spieler dazu bekommen. Dass da noch nicht alles so rund läuft, ist doch klar." Jung und unerfahren ist sie also, die Mannschaft des Vereins mit Tradition. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der finanzielle Spielraum der insolventen Borussia klein ist. Mörsdorf, der vom Ligakonkurrenten SC Idar Oberstein ins Ellenfeld gewechselt ist, sieht durchaus Parallelen zwischen seinem alten Arbeitgeber und der Borussia. "Als ich in Idar vor zwei Jahren das Traineramt übernahm, hatte der SC auch gerade ein Insolvenzverfahren hinter sich gebracht. Auch dort fiel die Mannschaft auseinander, auch dort ging es zunächst gegen den Abstieg." Nach einem Jahr der Konsolidierung ging es dann - auch dank Mörsdorf - wieder aufwärts mit Idar Oberstein. "Wichtig dabei war, dass auch das Umfeld ruhig geblieben ist. Ich hoffe, das Neunkircher Umfeld gibt uns die nötige Zeit, wieder langsam etwas aufzubauen."

Ein wichtiger Bestandteil des Neuaufbaus hätte Stürmer Ralph Flausse sein sollen. Nach dem Abriss seiner Achillessehne vor viereinhalb Monaten war der Oberliga-Torschützenkönig der Saison 2000/01 auf dem Weg der Besserung. Vergangene Woche dann der Schock. Die Sehne riss erneut. Ein Einsatz in diesem Jahr ist auszuschließen. Flausse ist dementsprechend angefressen: "Es lief alles optimal, und dann so was." Nicht nur deshalb sucht Mörsdorf noch einem Stürmer, der "den Mund aufmacht und Verantwortung übernimmt". Denn sein Team ist jung (Durchschnittsalter: 21,6 Jahre) und hat bis auf den erfahrenen Torhüter Sascha Purket kaum Leitwölfe