| Fußball-Oberliga vor dem Start

29.07.2003

Abstiegsfrage diesmal weniger spannend

 

Von PZ-Redakteur Helmut Hartmann

Morgen, Mittwoch ab 19 Uhr rollt in der Fußball-Oberliga endlich wieder der Ball. Aus pfälzischer Sicht rücken dabei besonders die Mannschaften des SC Hauenstein, SV Weingarten und natürlich des FK Pirmasens in den Mittelpunkt des Interesses.

Viele Beobachter der höchsten Fußball-Amateurliga stellten sich schon die Frage, wer im Kampf um die Meisterschaft die besten Karten in der Hand hält. Erleichtert nimmt die Konkurrenz dabei zu Kenntnis, dass in der kommenden Saison ein absoluter Titelanwärter nicht zu erkennen ist. Für Spannung ist trotzdem gesorgt, werden doch ein halbes Dutzend Mannschaften dem Favoritenkreis zugerechnet.

Nicht ganz so dramatisch wie in der abgelaufenen Meisterschaftssaison wird sich diesmal der Kampf gegen den Abstieg entwickeln. Der wurde in der letzten Saison dadurch verschärft, weil schon von Anfang an feststand, dass es am Saisonende aufgrund der vorgenommenen Aufstockung zu einem verstärkten Abstieg kommen wird.

Sollte am Ende der Saison kein Regionalligist in die Oberliga Südwest absteigen müssen - der Regionalverband ist in der dritthöchsten Fußballklasse mit dem 1. FC Saarbrücken, den Amateuren des 1. FC Kaiserslautern und der Spielvereinigung Elversberg vertreten - müssen nur der 17. und 18. absteigen. Der 16. Platz reicht in diesem Fall zum Ligaverbleib, da die Aufstiegsrunde der drei Verbandsliga-Vizemeister gegen den Drittletzten vor einigen Wochen offiziell abgeschafft wurde.

Neben den Aufsteigern aus den Verbandsligen Südwest (Hassia Bingen), Rheinland (SV Klausen) und Saar (SF Köllerbach) freut sich die Konkurrenz schon auf die unfreiwillige Rückkehr des Regionalliga-Absteigers Borussia Neunkirchen. Das Team von Trainer Werner Mörsdorf hat als saarländischer Pokalgewinner zumindest in der DFB-Hauptpokalrunde das ganz große Los gezogen, wenn sie im Ellenfeld den deutschen Rekordmeister Bayern München empfängt.

Danach dürfte der graue Fußballalltag in die frühere Hüttenstadt zurückkehren. Denn ein mitentscheidende Rolle im Kampf um die Meisterschaft traut der Borussen-Elf diesmal wohl keiner zu. Zu stark war der personelle Aderlass, der nach dem immer noch nicht abgeschlossenen Insolvenzverfahren durchgeführt werden musste. Mit namhaften Verstärkungen konnten diese Lücken nicht geschlossen werden.

Der Name des SV Weingarten als Aufstiegsanwärter wurde häufig genannt, wenn es um die Nachfolge von Meister FSV Mainz Amateure ging. Eine Einschätzung, die Weingarten gar nicht gern gehört wird. Zwar umfasst der Kader von Trainer Peter Rubeck vor dem Saisonauftakt beim Aufsteiger Hassia Bingen 26 Spieler, soll aber nach den ersten Spielen um zwei oder drei verkleinert werden, zumal man in der Vorbereitung von Verletzungen verschont blieb. Bis auf Melori Bigvava, Marc Buchmann , Sascha Leitz, Werner Protzel und Marc Buchmann hat sich der SV Weingarten bei unterklassigen Teams eingedeckt.

Pirmasenser Zeitung vom 29.07.2003