| FK Pirmasens unterliegt im Derby beim SC Hauenstein

05.08.2003

Verdienter Gastgebersieg   Kapitän Christoph Dengel wollte die junge FKP-Mannschaft gestern nicht hängen lassen, obwohl er eigentlich wegen seiner Achillesbeschwerden gar nicht einsatzfähig gewesen ist. Weil aber drei Stunden vor dem Spiel auch noch Jörg Höpfner (muskuläre Probleme) und Fabian Lynker (krank) ausfielen, stellte sich Christoph Dengel in den Dienst der Mannschaft. Zunächst jedoch nur als Einwechselspieler.

"Wenn das Spiel entschieden, ist, egal für wen, werde ich nicht mehr spielen" ließ er durchblicken, dass er der jungen Mannschaft mehr psychologisch beistehen wollte. Lange sah es dann so aus, als bräuchte Dengel doch nicht mitzuspielen. Erst in der 75. Minute war es dann soweit. Zwar lagen zu diesem Zeitpunkt die Gastgeber seit einer knappen Viertelstunde mit 1:0 vorne, aber die Partie war damit in der Gluthitze noch nicht entschieden. Doch das "Opfer" von Christoph Dengel zahlte sich nicht mehr aus: Der Treffer von Bujar Gashi reichte den Gastgebern zum Sieg, obwohl sich in den letzten fünf Minuten tumultartige Szenen abspielten. Zuerst flog SCH-Spieler Eberhard Faupel mit rot vom Platz und in der 90. Minute zückte der Schiedsrichter die rote Karte gegen FKP-Abwehrspieler Markus Lechner. Faupel bekam nach einem Foul an Wolfgang Schultz den roten Karton gezeigt und Lechner weil er Michael Hunsicker im Strafraum gefoult hatte. Thomas Schuster, der in der vergangenen Saison neun Strafstöße versenkt hatte, schaffte es diesmal nicht, denn er knallte den Ball an das Aluminium (90.).

Sechzig Sekunden zuvor hing der Hauensteiner Sieg, noch einmal an einem hauchdünnen Faden: Den Schaufler-Freistoß wehrte SCH-Schlussmann Ronny Fahr mit seinem ganzen Können erst einmal ab und auch die Nachschüsse von Jan Berger, Christoph Dengel und Wolfgang Schultz parierte der Hauensteiner Schlussmann.

Nicht nur deshalb darf der Hauensteiner Sieg als verdient bezeichnet werden. Die Mannschaft von Trainer Robert Jung war einfach bissiger, während der FK Pirmasens in der Offensive einfach zu harmlos agierte.

Die junge Gästemannschaft konnte trotzdem erhobenen Hauptes vom Platz gehen, hatte sie doch Moral bewiesen. Moral in der Hinsicht, dass sie die Nackenschläge, die vor dem Spiel mit den Ausfällen von Christoph Dengel und Jörg Höpfner erhielt, ganz gut verkraftete. Wer weiß ob das Spiel nicht einen anderen Verlauf genommen hätte, wenn Alexej Gaponenko in der siebten Minuten den Ball an Ronny Fahr vorbeigebracht hätte. Mit einem Reflex fischte Fahr den Ball aber aus dem oberen Torkreuz. Die erste Torchance spielten die Platzherren beim Gegenangriff heraus. Von der rechten Seite schlug Gashi den Rückpass auf Ellermann, dessen Schuss jedoch zu harmlos war, um Steigelmann zu überwinden. Zehn Minuten später bediente der junge Sascha Meyer mit einer genauen Flanke Wolfgang Schultz vor dem SCH-Gehäuse, doch köpfte Schultz aus acht Metern übers Tor (15.).

Zweimal brannte es vor dem Pausenpfiff aber vor dem FKP-Gehäuse. jeweils nach Standardsituationen. Thorsten Wischang trat die Eckbälle gefährlich nach innen, doch strichen die Hunsicker-Kopfballe immer knapp vorbei. (hh/gök)