Die Rheinpfalz: Tor der Extraklasse: Arminia Ludwigshafen im Oberligaderby gegen Worms

26.04.2025

Der FC Arminia Ludwigshafen und der VfR Wormatia Worms liefern sich ein Oberligaduell mit besonderen Toren und entscheidenden Missgeschicken.

„Eigentlich bin ich nicht zufrieden. Wir haben zwei Punkte verschenkt“, stellt Arminia-Trainer Chris Chorrosch nach dem Abpfiff fest. Es ärgert ihn, dass ein individueller Fehler am Ende seine Mannschaft den Sieg gekostet hat. Ein schlechter Rückpass auf Torhüter Robin Schneider – Chorrosch: „Er muss das Ding einfach weghauen“ – und ein unglücklicher erster Kontakt gegen zwei auf ihn zustürzende Wormser führen zum Ballverlust: Erijon Shaqiri sichert dem VfR Wormatia Worms einen ein wenig glücklichen Punkt im Oberligaderby (84.).

Die Gäste beginnen die Partie mit mehr Ballbesitz. Aber es fehlt dem Tabellenfünften der Punch. Im letzten Drittel kommt der entscheidende Pass einmal nicht an oder der Abschluss ist zu harmlos. Shaqiri hat nach 17 Minuten noch die beste Chance für die Wormatia, Ajet Grajcevci und Mert Özkaya scheitern jeweils an Schneider.

Zäher Start
Die Arminia dagegen tut sich anfangs ein wenig schwer. „Wir wussten, dass Worms hoch verteidigen wird. Wir wollten daher mit langen Bällen hinter die Kette kommen und unsere Geschwindigkeit ausspielen“, fasst Chorrosch die Spielidee zusammen. Sie kommt nach 27 Minuten das erste Mal zum Tragen: Adnan Rizvanovic scheitert nach einem Abspielfehler Moritz Gotthardts an VfR-Schlussmann Luca Pedretti. Apropos Gotthardt: Der rechte Außenverteidiger der Wormatia liefert sich immer wieder rassige Zweikämpfe mit Steffen Straub. Arminias Linksaußen hat in der 33. Minute seinen großen Auftritt. Nach einem von ihm selbst getretenen Eckball lässt er sich einfach nahe der Eckfahne fallen. Es ist sein spezieller Jubel. Der Ball hatte ohne eine sonstige Einwirkung den Weg ins Wormser Gehäuse zum 1:0 gefunden. In dieser Phase ist das ein wenig glücklich, da kein Team bis dahin wirklich Torgefahr ausgestrahlt hatte. Worms ist beeindruckt. Straub (35.) und Giuliano Cultrera (40.) prüfen Pedretti.

Nach dem Seitenwechsel bleibt Ludwigshafen dran. Noah Maier verpasst um Haaresbreite den Abschluss (48.). Dann erhält Worms einen Freistoß, der laut Chorrosch „möglicherweise keiner war“. Humorlos versenkt Linksfuß Irfan Catovic den Ball im rechten Eck zum schmeichelhaften 1:1-Ausgleich (51.). Beide Teams sind danach auf eine gute Absicherung bedacht. Der Ball geht meist schon im Mittelfeld verloren. Und dann geht Chorroschs Plan wieder auf: Cultrera ist auf rechts durch, seine Hereingabe findet in der Mitte Mittelstürmer Rizvanovic, der den Ball am kurzen Pfosten mit einem leichten Kontakt ins lange Eck schiebt (58.). Pedretti ist beim 2:1 machtlos. Die rund 570 Zuschauer im Südweststadion, zumeist Fans der Arminia, jubeln zufrieden.

Ziel ist Platz fünf
Der VfR Wormatia Worms gibt sich allerdings nicht geschlagen. Die Gäste wechseln in der zweiten Halbzeit insgesamt vier neue Kräfte ein. Chorrosch bringt lediglich kurz vor Schluss Lukas Kebernik. Jhon Mosquera rettet noch einmal in höchster Not gegen Mert Özkaya (78.). Dann jedoch kommt es zum unglücklichen Rückpass. Und die Wormatia Fans auf der Gegengerade, die ihre Mannschaft rund um die Uhr mit Trommeln und Gesängen anfeuern, werden noch einmal laut. Aber die Arminia übersteht die letzte Druckphase der Gäste.

„Eigentlich geht das Remis auch so in Ordnung“, gibt sich Chorrosch etwas später ein wenig versöhnlicher. Natürlich wird Kapitän Nico Pantano vermisst, der aufgrund einer Zerrung ausfällt. „Er hätte uns in einigen Situation mit seiner Passqualität geholfen“, ist sich der Arminia-Trainer sicher. Andererseits freut er sich, dass seine Auswahl den Ausfall einer so wichtigen Stammkraft gut kompensiert hat. Den Vorwurf, dass es in diesem Spiel eigentlich um nichts mehr gegangen ist, lässt er nicht gelten. „Wir werden bis zum letzten Spieltag alles geben. Schließlich ist der fünfte Tabellenplatz jetzt das Ziel“, stellt der Übungsleiter klar. Dafür hat der FC Arminia Ludwigshafen noch fünf Spiele Zeit.