Mannheimer Morgen | Anders bastelt an einem schlagkräftigen Kader

25.06.2002

FUSSBALL: Ehemaliger Spieler des VfR Mannheim ist neuer Trainer bei Wormatia Worms / Hoffnung auf Oberliga-Verbleib

 

Eine turbulente Saison mit einem scheinbar tragischen Ende liegt hinter den Oberliga-Fußballern des VfR Wormatia Worms. In der Relegation unterlag der Traditionsverein den Amateuren des 1. FC Saarbrücken mit 4:5 im Elfmeterschießen und musste in die Verbandsliga absteigen. Doch urplötzlich winkt dennoch der Klassenerhalt, der auf sportlichem Wege nicht zu erreichen war.

Grund: Die Gründung einer Spielgemeinschaft zwischen dem Zweitligisten SV Waldhof Mannheim und dem Regionalligisten VfR Mannheim. "Wir gehen davon aus, dass wir auch in der kommenden Saison in der Oberliga spielen werden", zeigt sich Wormatias Ehrenvorsitzender Karl-Heinz Hesch optimistisch.

Da der VfR Mannheim sein Team aus der Regionalliga Süd abgemeldet hat, ist dort ein freier Platz entstanden - und den wollen die als Viertletzter abgestiegenen Amateure des 1. FC Kaiserslautern. Sollte diesen Bestrebungen stattgegeben werden, würde es auch in der Oberliga Südwest - in welche die Pfälzer eigentlich abgestiegen sind - einen freien Platz geben, den die Wormatia dann beanspruchen würde. Die Begründung legt Hesch dar: "Wir haben die Runde nicht auf einem Abstiegsplatz beendet und mussten nur in die Relegation, weil mit dem Abstieg der FCK-Amateure zu rechnen war. Bleiben die jetzt oben, steht uns der freie Platz zu."

Die Entscheidung der Verbands-Oberen steht aber noch aus. Unabhängig davon in welcher Liga die Wormatia künftig auf Torejagd gehen wird, steht fest, dass dies unter der Regie des bisherigen Spielers und A-Lizenz-Inhabers Dirk Anders geschehen wird. Er tritt damit die Nachfolge von Peter Rubeck an, der beim saarländischen Verbandsligisten SG Holz-Kuzhof angeheuert hat. "Es war eine Entscheidung des Verstandes, nicht des Herzens", führt Rubeck die räumliche Nähe seines Wohnortes zum neuen Verein und den finanziellen Aspekt als Gründe für seine Entscheidung an. Er hatte erst im November vergangenen Jahres das Trainer-Amt in der Nibelungenstadt übernommen, als der VfR auf dem letzten Tabellenrang abgerutscht war.

Bis zu diesem Zeitpunkt wurde bereits deutlich, dass die kurz vor Saisonbeginn mit der Spielervermittlungsfirma "Rogon", die der Wormatia kostenlos neun Akteure zur Verfügung stellte, eingegangene Kooperation, nicht den gewünschten Erfolg brachte.

Weder Lutz Hofmann, der im Oktober entnervt sein Amt zur Verfügung stellte, noch Interimscoach Günther Birkle vermochten aus dem nach keinerlei strategischen Gesichtspunkten zusammengestellten Kader zu einer Einheit formen. Dies gelang erst Rubeck. Doch in der Relegation war der VfR-Truppe das Glück nicht hold.

Dennoch gehen an der Alzeyerstraße die Blicke nach vorne. "Ich freue mich auf diese Aufgabe", arbeitet Dirk Anders bereits fieberhaft an der Zusammenstellung einer schlagkräftigen Truppe. Von der bisherigen Mannschaft bleiben Steven Jones, Christian Vogel, Björn Miehe, Kapitän Volker Berg, Hagen Brinkmann und Niels Magin. Zudem wurde vom VfR Bürstadt das Trio Sven Jenner, Duro Bosanovic und Steffen Kohl zur Wormatia aus Worms gelockt. Zum Team stoßen des Weiteren die aus der eigenen A-Jugend kommenden Max Graffy und Sergej Nazarov.

Verlassen werden den VfR dagegen Volker Kühr (FV Hofheim), Tobias Lenk (FV Leimen) Nahir Bisso (TuS Neuhausen) sowie die verbliebenen "Rogon"-Spieler Marcel Gebhardt, Benni Heydel und Goran Gajsak. e lv