| Hauenstein: Riesenglück in erster Halbzeit

15.09.2003

FUSSBALL-OBERLIGA: SCH erreicht 1:1 in Salmrohr – Wieder Rot für Faupel

Von unserem Mitarbeiter

Helmut Igel

SALMROHR. Der Auftritt des SC Hauenstein beim weiterhin sieglosen FSV Salmrohr hätte am Samstag mit einem Desaster enden können. Dass die Partie des Vizemeisters beim Vorletzten der Fußball-Oberliga mit 1:1 (1:1) endete, war nur dem schlampigen Umgang der FSV-Stürmer mit Torchancen und der Leistungssteigerung des SCH nach dem Seitenwechsel zu verdanken.

Salmrohr bestimmte im schmucken Salmtalstadion, wo sich knapp 200 Zuschauer verloren, klar das Geschehen. Von der 4. Minute an, als der in der ersten Halbzeit überragende Ex-FCK-Amateur Aleksandar Burch einen Fehler von SCH-Keeper Ronny Fahr nicht nutzen konnte (es war schwierig, den Ball nicht im Tor unterzubringen), bis zur 37. Minute, als Fahr glänzend gegen Salmrohrs gefährlichen Angreifer Hans-Peter Behr klärte, hatten die Gastgeber sieben gute Einschussmöglichkeiten. Doch nur Behr hatte seine in der 32. Minute nutzen können, als er nach feiner Vorarbeit von Helmut Hürter völlig freistehend den Ball aus kurzer Distanz eindrückte.

Damit stand es aus Salmrohrer Sicht jedoch „nur" 1:1, denn Thomas Schuster hatte eine von Rudolf Benkler flach vors Tor geschlagene Ecke aus 17 Metern mit der Innenseite ins Tordreieck der Gastgeber bugsiert (17.). Das war die einzige echte Tormöglichkeit der Südwestpfälzer vor der Pause. Harsch kritisierte denn auch SCH-Coach Robert Jung die Leistung seiner Spieler in der ersten Halbzeit: „Ich war enttäuscht von meiner Mannschaft. Wir hatten viel Glück, produzierten serienweise Fehler, waren bei Ballgewinn nicht anwesend und zu weit weg vom Gegner."

Doch in der zweiten Hälfte kippte die Begegnung. Jung nahm Benkler aus der Partie, ersetzte ihn durch Jens Reisdorf, der die Manndecker-Position von Manuel Hornig einnahm, der seinerseits nun stürmte. Wolfgang Flick durfte sich ins Mittelfeld zurückziehen, wo er sich der Bewachung von Robert Palikuca (nun bei Hornig) entzog. Nun bestimmte Hauenstein das Spiel. Mit mehr Leidenschaft, geschickterem Einsatz von Beinen und grauen Zellen wurde der Gastgeber, der nur noch zu einer Chance durch Behr (67.) kam, beherrscht. Dennoch gelang den Hauensteinern kein Treffer mehr.

„Uns fehlte der Biss vor dem Tor", erkannte Flick, der nach eigenen Worten „schon überrascht" war, dass er von Beginn an spielen durfte. Weder Michael Hunsicker, dem die Spritzigkeit der ersten Saisonspiele fehlte, noch dem weiter vor dem Tor unglücklich agierenden Ronnie Gütermann noch dem nicht präzise zielenden Jochen Ellermann oder dem einen Schnörkel zu viel machenden Manuel Hornig gelang das Siegtor, das Signalwirkung für die nächsten schweren Spiele hätte haben können. So bleibt der Vizemeister nach fünf sieglosen Partien in Folge im Mittelfeld der Tabelle stecken.

Bereits die dritte rote Karte in den vergangenen elf Punktspielen des SCH erhielt Abwehrrecke Eberhard Faupel, der bereits am 17. Mai gegen Mainz und am 4. August gegen den FKP des Feldes verwiesen worden war. Nachdem er in der 85. Minute einen Ball unterlaufen hatte, riss Faupel im Zweikampf FSV-Stürmer Behr um. Zweitliga-Schiedsrichter Volker Raquet entschied auf „Notbremse" – obwohl Marx dicht dabei war – und zog die rote Karte (85.). „Das war keine Notbremse. Behr zog zuerst. Die Schiedsrichter haben was gegen uns, speziell gegen mich", kommentierte der Rumbacher den Platzverweis.