| FKP muss sich in Klausen mit Unentschieden begnügen

29.09.2003

Keinen Schritt weiter

Von PZ-Redakteur Helmut Hartmann

Auf dem Weg auf einen Nichtabstiegsplatz ist der FK Pirmasens am Samstag keinen Schritt vorangekommen. Dabei hätte die Mannschaft des Tabellenvorletzten in der ersten Halbzeit beim Neuling SV Klausen schon den Sack zu machen müssen. Drei hochkarätige Möglichkeiten wurden ausgelassen. Und weil der Gegner nicht in der Lage war überhaupt eine zählbare Chance herauszuspielen, endete die Begegnung 0:0-Unentschieden.

Ob Fritz Fuchs schon in dieser Woche als Trainer beim FK Pirmasens Verantwortung übernimmt, hängt von dem Ex-Profi selbst ab, wie Fuchs am Samstag als Zuschauer in Klausen durchblicken ließ.

Auch diesmal geht FKP-Abwehrspieler Jens Träger (links) als Sieger aus dem Zweikampf gegen den Klausener Angreifer Philipp Bayode hervor. (Foto: Hartmann)

So tief saß bei den FKP-Spielern nach dem Abpfiff der Frust über die verpasste Gelegenheit mit einem Sieg etwas Boden gut zu machen, dass sich einige Spieler gegenseitig lautstark Vorwürfe machten, Spielleiter Frank Wafzig auch ziemlich lautstark mitmischte. Opfer dieses "Nachkartens" war Christian Kuhl in der vorletzten Minute nichts mannschaftsdienlich spielte, und der dafür einiges zu hören bekam. Ein paar Meter davon entfernt knallte Kapitän Christoph Dengel seine Schuhe und Schienbeinschützer auf den Rasen. Bei ihm dürfte die Enttäuschung besonders tief sitzen, denn gleich zweimal hatte er die Chance zum Führungstreffer ausgelassen.

Die erste Großchance in der 25. Minute nach Zuspiel von Alexej Gaponenko, doch brachte Dengel den Ball nicht am Klausener Schlussmann Frank Thieltges vorbei. Später sprach der Klausener Trainer Werner Hoor dem Keeper das Lob zu, seiner Mannschaft den Punkt gerettet zu haben. "Der Frank war heute unsere absoluter Rückhalt. Ohne ihn wäre die Begegnung schon früh entschieden worden."

Dafür sprach auch die Szene in der 28. Minute. Diesmal kam der Pass von Steffen Moritz zu Christoph Dengel, doch wiederum vereitelte Thieltges mit einer Glanzparade, so dass Dengel den Ball nicht an ihm vorbei brachte. Genau so erging es in der 30. Minute Steffen Moritz. Schön von Alexej Gaponenko mit einem Paß auf die Reise geschickt, verstellte Thieltges den Winkel jedoch so geschickt, dass auch Steffen Moritz kein Erfolgserlebnis hatte. Zwar kontrollierte der FKP das Geschehen weiterhin, so klare Möglichkeiten wurden bis zur Pause jedoch nicht mehr herausgespielt.

Im zweiten Spielabschnitt versuchten die Gastgeber ein wenig mitzuspielen, doch waren ihre Angriffsspitzen Alexander Roso bei Markus Lechner und Philipp Bayode bei Jens Träger sehr gut aufgehoben und den Rest erledigte Libero Alexander Ziehl in souveräner Manier.

Mit der Hereinnahme von Wolfgang Schultz für den angeschlagenen Jens Schaufler erhöhte der FKP nochmals den Druck auf die Gastgeber, die besonders in den letzten fünf Minuten richtig in der Abwehr "schwammen". Hätte Christian Kuhl in der 87. Minute die Übersicht behalten und quer zum freistehenden Wolfgang Schultz gespielt, statt überhastet abzuspielen, wäre der FKP wahrscheinlich als Sieger vom Platz gegangen.

Dass Christoph Dengel 60 Sekunden nach dieser Szene im Strafraum gefoult wurde und nicht den geforderten Strafstoß zugesprochen erhielt war für FKP-Trainer Schlick kein Grund "darauf herum zu reiten. "Wir hätten viel früher das 1:0 machen müssen, dann hätten wir unsere zweiten Saisonsieg in Tasche gehabt und damit auch ein paar Sorgen weniger", bedauerte er dass seine Mannschaft den Abstand auf die rettenden Plätze nicht verkürzen konnte.

Die andere Hoffnung von Trainer Günter Schlick, dass er schon bald den Trainerjob an den Nagel hängen kann, dürfte sich auch in dieser Woche zerschlagen. Fritz Fuchs, vor zwei Wochen schon mal als Trainernachfolger im Gespräch, nach Bekanntwerden seines Interesses jedoch aus Verärgerung abgesprungen ist, stand am Samstag in Klausen unter den Zuschauern. Jetzt würde ihn die Verantwortung schon reizen. Allerdings nur bis 31. Dezember, da er danach die Aussicht auf eine berufliche Veränderung habe.

Die FKP-Verantwortlichen stehen dieser Zwischenlösung ablehnend gegenüber. Nur wenn Fritz Fuchs mindestens bis Saisonende weiter machen kann, soll der erfahrende Trainer verpflichtet werden. Morgen, Dienstag, will Fritz Fuchs den FK Pirmasens darüber informieren, wie er sich entschieden hat.

Pirmasenser Zeitung vom 29.09.2003