| Rubeck: ''Wir sind noch nicht Meister''

02.10.2003

 

Von MICHAEL KIPP

Köllerbach. Irgendwo zwischen Speyer und Edenkoben liegt das kleine Dorf Weingarten. Die 1621 Einwohner kümmern sich nicht nur um Wein und die noch bekannteren Radieschen, sondern auch um Fußball. Gleich 500 Mitglieder hat der ortsansässige SV, der am Freitag bei den SF Köllerbach zu Gast ist (15 Uhr). Trainer der Weingartener ist Peter Rubeck. Der wohnt im saarländischen Gersheim, ist seit November 2002 beim SV und fährt vier Mal die Woche 168 Kilometer, um das Training zu leiten. Belasten würde ihn das nicht, schließlich mache es "riesigen Spaß, dort zu arbeiten. Ich kann mich ganz auf die Trainingsarbeit konzentrieren." Mit Erfolg.

Der SV Weingarten, bei dem inzwischen die im Saarland bestens bekannten Andreas Backmann (Borussia Neunkirchen und 1. FC Saarbrücken) und Melori Bigvava (Borussia Neunkirchen) spielen, führt die Tabelle an und hat den Aufstieg in die Regionalliga fest im Blick. Auch wenn Rubeck die Tabellenführung nur schlicht als "Momentaufnahme" bezeichnet. "Es ist erst unser zweites Jahr in der Oberliga, letztes Jahr wurden wir Siebter, dieses Jahr wollten wir zumindest Sechster werden. Da sind wir ja auf dem besten Wege", stapelt Rubeck tief.

Denn was sich der SV Weingarten gerade für ein Stadion gebaut hat, ist genauso regionalligareif wie der luxuriöse Bus, mit dem die Mannschaft durch die Lande rollt. Die "Arena Weingarten" ist jetzt fast fertig. 6800 Sitzplätze (!) hat die Arena, daneben entstanden noch drei (!) Trainingsplätze, zwei mit Rasen und einer mit Kunstrasen. Finanziert wurde der Bau durch den Verkauf von vereinseigenem Bauland und etwa 180000 Euro Eigenkapital. "Hier stimmt wirklich viel", lacht Rubeck, ehemals Trainer des FC 08 Homburg, "die Euphorie im Umfeld ist natürlich riesengroß. Ich muss jetzt schauen, dass das Umfeld nicht durchdreht. Wir sind noch lange nicht Meister. Es gibt noch ganz andere starke Mannschaften, wie zum Beispiel die Zweite des 1. FCS, gegen die wir 0:2 verloren haben."

Auch das Spiel in Köllerbach nimmt der 43-Jährige nicht auf die leichte Schulter. "Köllerbachs Vorteil ist eindeutig der Kunstrasenplatz", sagt Rubeck und warnt sein Team vor zu großer Siegeszuversicht: "Die Köllerbach sind ein wenig unter Zugzwang. Die müssen langsam, aber sicher mal wieder punkten. Es wird auf keinen Fall ein leichtes Spiel für uns."