FuPa.net | Plan ausgeheckt: Steigen bald alle Regionalliga-Meister direkt auf?

10.11.2022

Verwegener Plan wird zu einem Modell – aber hat es eine realistische Chance?

19 Klub-Vertreter aus den Regionalligen Nord, Nordost und Bayern haben einen Plan ausgeheckt: Es soll schon bald eine gerechtere Aufstiegsregelung zur 3. Liga geben. Sprich: Es steigen dann alle fünf Meister der Regionalligen direkt auf und die 3. Liga würde auf 22 Mannschaften aufgestockt. Doch was sagen die Vertreter der 3. Liga dazu, dass es demnach dann in ihrer Liga einen Absteiger mehr geben müsste?

Das Modell der Regionalliga-Vertreter beinhaltet, dass in der Saison 2023/24 nur drei statt vier Teams aus der 3. Liga absteigen, die fünf RL-Meister kommen hinzu. Dann würde die 3. Liga ab 2024/25 aus 22 Mannschaften bestehen, fünf davon müssten absteigen.

Vergangenen Donnerstag hatten sich die Vertreter aus den Regionalligen sowie der 3. Liga getroffen, um den ewigen Aufreger Aufstieg zu besprechen. Am Mittwochabend präsentierten sie ihren gemeinsamen Vorschlag. Ein entsprechender Antrag soll schon am 19. November beim Verbandstag des Nordostdeutschen Fußballverbandes eingereicht werden.

So könnten alle fünf Regionalliga-Staffeln Nord, Nordost, West, Südwest und Bayern bestehen bleiben, der Meister würde jeweils direkt aufsteigen. Derzeit steigen nur die Sieger aus dem Südwesten und Westen immer direkt auf, während der dritte direkte Aufstiegsplatz jährlich zwischen den übrigen Staffeln wechselt und in einer Relegation ermittelt wird. Dabei stehen sich die Meister aus den Staffeln ohne direkten Drittliga-Startplatz in zwei Entscheidungsspielen gegenüber und spielen den vierten Aufsteiger aus.

Doch wie will man bei dieser erhöhten Abstiegsgefahr die Drittligisten ins Boot bekommen? Um das Modell durchzusetzen, sieht das Konzept vor, dass künftig sechs statt bisher vier Teams aus der 3. Liga direkt für den DFB-Pokal qualifiziert sind. Darüber hinaus erhoffen sich die Klubs fünf Millionen Euro von der DFL, um einer Minderung der TV-Gelder durch eine größere Streuung entgegenzuwirken. Das Ziel müsse sein: Kein Drittligist soll wegen der Aufstockung weniger Geld kassieren.

Die 3. Liga hatte bereits 2018 zähneknirschend einem vierten Absteiger zugestimmt und dabei die Vorgabe gemacht, die Landesverbände mögen eine Lösung für eine viergleisige Regionalliga finden – ohne Erfolg. Dass die Klubs der 3. Liga nun auch noch grünes Licht für einen fünften Absteiger geben, erscheint eher unwahrscheinlich. Jedenfalls braucht der Antrag eine Mehrheit.