| FK Pirmasens hält die rote Laterne fest

13.10.2003

 

FUSSBALL-OBERLIGA: Black-Outs von FKP-Keeper Steigelmann verhelfen Saarbrücken zum 5:3-Sieg

SAARBRÜCKEN. Der FK Pirmasens hält die rote Laterne der Fußball-Oberliga-Südwest wieder fest in Händen, weil sich Torwart Frank Steigelmann am Samstag bei der 5:3 (2:2)-Niederlage gegen die Amateure des 1. FC Saarbrücken die Lederkugel bei zwei Treffern ungeschickt abluchsen ließ.

Geknickt saß der unglückliche Keeper nach dem Abpfiff auf der Spielerbank. Das Gesicht tief in seine Torwarthandschuhe gedrückt. „Er hatte wohl einen Black-Out", mutmaßte FKP-Coach Fritz Fuchs.

Beim Saarbrücker 3:2-Führungstreffer verharrte Steigelmann nach langer Freistoß-Flanke von Nobutatia Suzuki auf der Linie. Christian Quack köpfte, wenn auch durch ein Foul begünstigt, ein (62.). Beim 4:2, wiederum durch Quack (83.), brachte der eingewechselte Fabian Lynker mit einem katastrophalem Fehlpass Saarbrücken in Ballbesitz. Quack legte sich den Ball zu weit vor. Steigelmann, eigentlich zum richtigen Zeitpunkt herausgelaufen, schien die Kugel sicher in Händen zu halten. Doch dem war nicht so. Quack jagte dem Goalie den Ball ab und konnte von der Grundlinie aus ins Tor marschieren. Beim 5:3 stellte sich der FKP-Torwart sehr ungeschickt an, als er an der Höhe der Grundlinie das Duell gegen Suzuki verlor, der Japaner zu Urhan Peci passte und der in der Nachspielzeit dem Schlusslicht den Gnadenstoß versetzte (90.).

Dabei hatte drei Minuten zuvor Steffen Moritz, der nach einem Kopfballduell in der 6. Minute mit blutender Wunde für fünf Minuten behandelt werden musste und anschließend wie einst Dieter Hoeneß mit Turban spielte, den 4:3-Anschlusstreffer nach feiner Flanke von Sascha Meyer geschafft. Und es schien, als wäre gegen die verwundbare Abwehr der Saarbrücker in den letzten Spielminuten durchaus noch etwas drin.

Auch das 1:0 des Tabellendritten von der Saar war begünstigt durch einen individuellen Fehler. Markus Lechners beförderte das Leder nach Flanke des besten Saarbrückers, Nico Weißmann, der die Schwächen auf der linken Pirmasenser Abwehrseite mehrfach aufdeckte, direkt in die Füße des Torschützen Sammer Mozain (15.). Danach kam der FKP. „Da haben wir so gespielt wie ich mir das vorstelle", beschrieb Fuchs jene Phase, in der der FKP den Rückstand in eine 2:1-Führung drehte.

Beim 1:1 eroberte sich der, mit der Abwehrorganisation manchmal überforderte Alexander Ziehl das Leder. Alexej Gaponenko setzte seinen Kapitän Christoph Dengel glänzend ein, dessen Schuss noch gestoppt werden konnte, Gaponenko aber den frei liegenden Ball in die Maschen versenkte (20.). In Minute 34 dann die Führung nach einer herrlicher Stafette: Einwurf Jörg Höpfner, Kopfballverlängerung Danny Bossert, Fußverlängerung Moritz, Kopfball Gaponenko. Dazwischen lag noch eine Großchance Dengels ebenfalls nach tollem Pass von Moritz. Doch der Kapitän wurde auf dem Weg zum Tor von Alexander Rosen gefoult, der wegen dieser Notbremse die Rote Karte erhielt (31.).

Doch der Schwung des FKP wurde gebremst. Wieder vollführte Lechner einen unglücklichen Querschläger, der Ball kommt zu Pierre Halle, der tanzt den indisponierten Jens Träger aus und legt Mozain zu seinem zweiten Tor auf (40.). Damit war die FKP-Herrlichkeit insbesondere im zweiten Abschnitt dahin, denn da fand der FKP nicht mehr statt. „Wir sind ein Mann mehr", rief Dengel seinen Mitspielern zu, die nach der Pause gerade zweimal auf das FC-Tor schossen. Moritz' Knaller (69.) ging knapp am Gehäuse vorbei und Meyer (75.) traf nur den Außenpfosten. (keb)