| Neunkirchen: Unverhofft kommt manchmal doch

03.11.2003

Borussen holten ersten Auswärts-Dreier der laufenden Saison - Bis zuletzt war Mayen die stärkere Mannschaft

Neunkirchen/Mayen (acp). Ob der Reformationstag ein Wendepunkt im Saisonverlauf von Fußball-Amateuroberligist Borussia Neunkirchen ist, das müssen die nächsten Wochen noch zeigen.

Doch der letzte Freitag wurde von den Ellenfeld-Kickern als ein Glückstag empfunden. Denn im Auswärtsspiel bei Tus Mayen holten sie den ersten Punkte-Dreierpack der laufenden Meisterschaftsrunde auf fremden Plätzen. Obwohl die Saarländer erneut mit etlichen angeschlagenen Akteuren antreten mussten und lediglich drei Feldspieler mit mehr oder weniger leichten Blessuren auf die Auswechselbank setzen konnten. Sie hatten endlich mal das viel beschworene Glück, das in den letzten Monaten so sehr vermisst wurde. Dusel hatten sie, als Mannschaftskapitän Sascha Purket einen Ball gerade noch an die Querlatte lenken konnte. Überhaupt sah es fast während des gesamten Spiels nicht nach einem Neunkircher Sieg aus.

Druck von Anfang an

Mayen machte Druck von der ersten Minute an, und es schien nur eine Frage der Zeit sein, bis die kopfballstarken Gastgeber in Führung gingen. Aber die Abwehr stand sehr sicher. Mit 0:0 ging es in die Halbzeit. Sebastian Reich, ansonsten ein wichtiger Mann für die Offensive, überzeugte auf der Libero-Position, und die Manndecker Marco Schmit und Thorsten Freyer sowie die jungen Daniel Klein, Artur Lau und Kai Hussong fügten sich wieder nahtlos ein. Nur selten konnten die Borussen für Gefahr vor dem Tor der Rheinländer sorgen. Im Gegenteil, Mittelfeld und Sturmspitzen, die eigentlich das Angriffsspiel beleben sollten, Sergio Domizio Ewald Bucher, Marco Meyer oder Markus Molter, sie mussten die Räume im Mittelfeld eng machen, konnten sich kaum nach vorn orientieren. Aber dann klappte es doch noch.

Man verzeichnete die 85. Minute; Markus Molter flankte, Christian Dorobek legte vom Eck des Fünf-Meter-Raumes zurück auf Ewald Bucher, und der verwandelte zum 1:0. Und dann begann das Nervenflattern. Spielausschuss-Vorsitzender Horst Klein: "Rund fünf Minuten ließ der Schiedsrichter nachspielen. Das war unmenschlich. Aber wir haben es mit vereinten Kräften und viel Dusel geschafft. Auch unser Trainer Werner Mörsdorf bekannte, dass ihm genau wie mir das Wie egal ist. Hauptsache gewonnen. Und noch etwas möchte ich an dieser Stelle noch sagen: Ich muss unseren jungen Leuten, Lau, Domizio, Klein, Molter und Hussong ein großes Kompliment machen. Sie hatten keine Zeit, sich zu entwickeln und wurden zwangsweise ins eiskalte Wasser der mit erfahrenen Akteuren gespickten Amateuroberliga geworfen. Hut ab für sie."