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24.10.2021

Fußball Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar: Klassenprimus VfR Wormatia Worms schlägt Schlusslicht FC Speyer erwartungsgemäß mit 2:0

VON JÜRGEN JAAP | Wenn der unangefochtene Tabellenführer VfR Wormatia Worms zu Hause in der heimischen EWR-Arena den Monate lang erfolglosen Tabellenletzten FC Speyer empfängt, dann erwartet nicht allein der geneigte Fußballfan das, was es Samstagmittag zu sehen gab: eine überlegene Heimmannschaft, einen sicheren Erfolg der Gastgeber und natürlich drei weitere Punkte für den angestrebten Titelgewinn in der Fußball Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. All das gab’s beim 2:0-Sieg der Wormatia über harmlose Kicker aus Speyer. Außerdem holte der VfR sein achtes „zu Null“ der Saison 2021/2022, kam zum sechsten Oberliga-Sieg in Serie und fügte FC Speyer die neunte Niederlage am Stück zu – sämtliche Serien hielten Stand.

Pokalaus raus aus den Köpfen

Alles also „Business as usual“? Nein, nicht ganz. Erst einmal musste das unglückliche Pokalaus der 2:3-Pleite beim FV Dudenhofen aus den Köpfen der Wormaten. „So etwas erlebst du als Fußballer einmal in zwanzig Jahren“, wurmte Lennart Grimmer die bittere Pleite drei Tage zuvor merkbar. Zusammen mit Tevin Ihrig bildete der Wormser Multifunktionsspieler („Außer Torwart und Mittelstürmer habe ich diese Saison bereits fast alle Positionen gespielt“) die neue VfR-Innenverteidigung, waren Jean-Yves M’voto und Adrian Kireski doch in Dudenhofen nach ein paar Minuten bei einem Eckball mit den Köpfen zusammen gerasselt und mussten mit blutenden Kopfwunden beide vom Platz. Ihrig und Grimmer („An der Seite von Tevin ist das nicht wirklich schwierig“) machten ihre Sache in der Abwehrzentrale sehr gut, wurden von harmlosen Gästen aber auch nur selten gefordert.

Knackpunkt „mangelhafte Chancenverwertung“

Was also tun, wenn’s in der Defensive drückt? Logisch: Attacke. „Wir haben dem Gegner unser Spiel aufgedrückt“, sah VfR-Trainer Kristjan Glibo seine Mannschaft vom Anpfiff weg im Vorwärtsgang. Gegen sehr giftig verteidigende Gäste ergaben sich ein Dutzend hochkarätige Torchancen für den Klassenprimus. Jannik Marx nach einer schönen Kombination mit Mark Knäblein und Gibriel Darkaoui (15.), Simon Joachims auf Zuspiel von Darkaoui (23.), Sandro Loechelt nach Doppelpass mit Luis Kiefer (34.), Marx per Linksschuss im Anschluss einer Ecke an die Lattenunterkante (36.) und Darkaoui mit dem Kopf nach einem Freistoß von Joachims (37.) hätten die Führung erzielen können – nein, eigentlich müssen. „Wir haben unglaublich viele gute Gelegenheiten ziemlich fahrlässig ausgelassen“, monierte Kristjan Glibo einzig „die mangelhafte Chancenverwertung“ seiner Elf. Und weil die Pfeife von Schiedsrichter Jan Ulmer (Schuld) nach einem Foulspiel an VfR-Kapitän Sandro Loechelt im Strafraum stumm blieb (31.), ging es torlos in die Pause.

Zwei schnelle Tore nach der Pause entscheiden Partie

Was die Wormaten vor dem Wechsel versäumten, holten sie in kürzester Zeit nach dem Wiederanpfiff nach. Die Wormser Führung erzielte bei einem schönen Spielzug über Kiefer und Darkaoui VfR-Angreifer Noel Eichinger mit seinem dritten Treffer in Serie nach einem Abpraller (49.). Und kurz darauf nutzte Joachims einen Patzer von FC-Torwart Robin Schneider, der eine Darkaoui-Flanke durch die Finger flutschen ließ, eiskalt zum 2:0 (53.). „Die Entscheidung in der Partie“, wie Gäste-Coach Thomas Heuß bemerkte, denn: „Im Angriff fehlte uns die Durchschlagskraft.“ Wormatia hingegen versäumte es in der Folge, noch etwas für das Torverhältnis zu tun. Marx mit einem Schlenzer (56.), dem eingewechselten Joey Lieshout (64.), Darkaoui beim Knaller an den rechten Innenpfosten (80.), dem ebenfalls eingewechselten Henrique bei einem Konter (83.) und Luca Graciotti beim ersten Kurzeinsatz der Saison nach langwieriger Verletzung (86.) blieb ein weiterer Treffer aber versagt. Die drei Zähler freilich waren für den VfR dennoch sicher eingebucht.