SWR | "Der Standpunkt bestimmt die Perspektive"

05.05.2021

Eintracht Trier droht ein weiteres Jahr in der fünftklassigen Oberliga. Doch der Ex- Zweitligist wehrt sich gegen die Entscheidung, dass es keine Aufsteiger geben soll und zieht vor das Berufungsgericht.

Sechs Absteiger aus der Regionalliga Südwest und vier Aufsteiger aus den drei Oberligen Rheinland- Pfalz/ Saar, Baden Württemberg und Hessen - darauf hatten sich die Verbände vor dieser ungewöhnlichen Corona - Spielzeit 2020/21 festgelegt. Doch bekanntlich gilt das seit letzter Woche nicht mehr. Da wurde bekannt, dass es nur noch zwei Absteiger aus der vierten Liga und keine Aufsteiger aus den Oberligen geben wird. Eine Entscheidung, die unter anderem auch bei Eintracht Trier auf großes Unverständnis stößt. So räumt zwar der Vorstandssprecher des Ex- Zweitligisten, Alfons Jochem, im Interview mit SWR Sport ein, dass "der Gang vor ein Gericht nicht zielführend" sei, andererseits betont er aber auch, dass sich die gesamte Gesellschaft derzeit in einer Ausnahmesituation befindet.

Gang vor das Berufungsgericht

Und so hat man sich beim Traditionsklub von der Mosel dazu entschieden, gegen die Entscheidung der Regionalliga Südwest GbR juristisch vorzugehen. "Die Voraussetzungen hierfür sind gegeben", sagt Jochem, "die Spielordnung der Oberliga Südwest gibt das her". Hier hatte man Eintracht Trier, nach 8 Spielen Tabellenführer in der Gruppe Nord der zweigeteilten Liga, bereits inoffizell als designierten Aufsteiger vermeldet. Bei der Eintracht favorisiert man deshalb eine Lösung mit 26 Regionalligateams, die dann ab der kommenden Saison in zwei Staffeln spielen sollen. Ein Vorschlag, den es übrigens schon vor der Saison gegeben hatte.

Der Standpunkt bestimmt die Perspektive

Dass die in der letzten Woche getroffene Entscheidung polarisiert, liegt natürlich auf der Hand. Die vorher abstiegsgefährdeten Regionalligisten freuen sich und können weiter mit der vierten Liga planen und der ambitionierte Oberligist Eintracht Trier dümpelt frustriert ein weiteres Jahr in der Oberliga herum. Oder, wie es Vorstand Alfons Jochem formuliert: "Der Standpunkt bestimmt die Perspektive". Wobei hier nicht nur die Klubs, sondern auch die vielen Fans sehr gespannt sind, ob sich Standpunkt und Perspektive am grünen Tisch noch einmal ändern werden.