Medien Artikel

  "Die Zweitliga-Lizenz ist gewährleistet", versicherte Dieter Dollmann, künftiger Geschäftsführer des "SV Mannheim". Es könne heute bei der Deutschen Fußball-Liga in Frankfurt/Main nachgewiesen werden, dass die Unterdeckung des SV Waldhof aus der letzten Saison, die nach Einsprüchen übrigens nur 500.000 statt einer Million Euro betragen habe, ausgeglichen wird. Die MVV Energie AG wird für vorerst drei Jahre Trikotsponsor, über Konditionen des Engagements herrscht Stillschweigen.

"Sicherlich gibt es in beiden Vereinen noch viele Bedenken", ahnte MVV-Vorstandssprecher Roland Hartung. Doch sowohl Dieter Dollmann für den Ex-Bundesligisten SV Waldhof als auch Wolfgang Ulrich für den VfR, Deutscher Meister 1949, zeigten sich zuversichtlich, ihren Mitgliedern klar machen zu können, dass die "Fusion" nötig ist, um den Profi-Fußball in Mannheim zu erhalten. In beiden Klubs stehen Generalversammlungen bevor. Mannheims OB Gerhard Widder betonte, es dürfe nun keine Dauerdiskussion über das Für und Wider des Zusammenschlusses Waldhof/VfR geben, der ja "nur" auf Ebene der Lizenzspielerabteilungen stattfindet.

Die neue Zweitliga-Mannschaft hat laut Dieter Dollmann als Basis eine Kapitalgesellschaft (2,5 Millionen Euro Stammkapital), in der der SV Waldhof als "Mutterverein" 51 Prozent der Anteile hält, der VfR auf die weiteren 49 Prozent kommt. In die Saison starten wird das Team noch unter dem Namen SV Waldhof Mannheim 07, im Laufe der Saison werde es dann wohl den SV Mannheim geben.

Cheftrainer wird Andre Egli sein. Was mit dem neuen VfR-Coach Frank Wormuth geschieht, ist noch offen. Wie es gestern hieß, wird für ihn ein Platz im Trainerstab gesucht. Aus der aktuellen VfR-Mannschaft werden vier bis fünf Akteure (Kandidaten: Torwart Michael Rechner, David Fall, Michael Öller, Carsten Hennig, Sascha Benda) übernommen. Den anderen Lizenzspielern werde zum 30. Juni gekündigt, kündigte Ulrich an.

Dieter Dollmann betonte, dass die Sportwelt weiterhin Kooperationspartner sei. Allerdings werde derzeit über die Rückgabe der Vermarktungsrechte an die neue KG verhandelt.

FCK-Amateure bleiben in Liga 3

Der Lizenzverzicht des VfR Mannheim hat Auswirkungen auf den Fußball im Südwesten: Wie bereits berichtet, kehren die sportlich abgestiegenen Amateure des 1. FC Kaiserslautern nun quasi durch die Hintertür in die Regionalliga Süd zurück, dies bestätigte bereits am Donnerstag Hans Scheuerer, der Geschäftsführer des Süddeutschen Fußball-Verbandes. FCK-Sprecher Michael Novak stellte gestern klar, dass der Lizenzantrag zeitgleich mit jenem der Bundesliga-Profis bereits gestellt worden sei. Weitere Folge könnte sein, dass Wormatia Worms nun in der Oberliga bleibt, dass dann auch der TuS Neuhausen die Verbandsliga Südwest erhält. In der Landesliga Ost wäre der TuS Marienborn nachträglich gerettet.