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13.09.2020

Nach unsicherem Start spielt Wormatia 3:0 gegen Mechtersheim – trotz Antrag auf mehr vor nur 350 Zuschauern

WORMS. Am Ende war’s ein ungefährdeter Heimsieg für den VfR Wormatia in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar Süd: Beim 3:0 (2:0) bewiesen die anfangs gleichwertigen Gäste vom TuS Mechtersheim zu wenig Biss – und Wormatia die Fähigkeit, sich in einem Spiel Stück für Stück zu steigern und effektiv zuzuschlagen.

Enttäuschung herrschte zunächst vor dem Spiel: Anders als etwa in Trier, wo 500 Zuschauer ins Moselstadion durften, hatte sich die Stadt Worms erneut nicht in der Lage gesehen, ihr Ermessen im Rahmen der Einzelfallentscheidung zur Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes zugunsten der Wormatia auszuüben. Die 350 Zuschauer in der EWR-Arena sahen einen durchwachsenen Auftakt mit vielen Ballverlusten und kompakten Gästen. „In der ersten Viertelstunde hat uns die Passgenauigkeit gefehlt“, kritisierte Wormatia-Coach Kristjan Glibo. Zwei Halbchancen für die Wormser waren danach zu notieren: Luca Graciotti flankte in den Strafraum, Keeper Nazmi Mert Seymann flog vorbei – Jan Dahlke aber konnte nur per Hinterkopf den Ball spielen (17.). Dann ging der Goalgetter mit Lennart Grimmer in den Doppelpass – doch der Winkel war zu spitz für den diesmal als Linksverteidiger in einer Viererkette eingesetzten Grimmer (19.). Die nach der Pleite in Speyer umformierte und offenkundig zunächst etwas verunsicherte Wormatia bekam die Partie Mitte der ersten Halbzeit deutlich besser in den Griff: Graciotti verlängerte ins Netz – doch der Referee hatte vorher Thorsten Ullemeyers Handspiel abgepfiffen; Dahlke indes versenkte den Strafstoß (26.).

„Wir waren richtig gut vorbereitet. Und bis zum 1:0 durch eine Unachtsamkeit haben wir’s auch richtig gut umgesetzt. Wir hatten einige Durchbrüche nach vorne – davon müssen wir was nutzen“, ärgerte sich Gästecoach Ralf Schmitt, der aber wusste: „Danach war der Gegner effizienter.“ Denn der Ex-Mechtersheimer Jannik Marx traf erst aus 20 Metern den Pfosten (32.) – und kurz darauf aus gleicher Distanz zum 2:0 (44.). „Es war jetzt nicht ausdrücklich mein Ziel, ein Tor zu schießen – aber man nimmt es und freut sich“, verdeutlichte Marx, der noch „viele freundschaftliche Kontakte“ an die Kirschenallee hat und die Wormatia vor einem guten Gegner warnte: „TuS hatte ja vorher null Gegentore. Aber gegen uns sind die allermeisten Mannschaften auch besonders motiviert, machen Druck – da müssen wir oft vor allem die ersten 20 Minuten gut dagegengehalten.“ Wormatias Vorteil „heute im Vergleich zu Speyer war auch der größere Platz“, ergänzte Marx. „Es gibt im Fußball Dinge, die du nicht kontrollieren kannst“, zog auch Glibo einen Vergleich zur turbulenten Partie in Speyer und bilanzierte: „Es war heute wichtig, nachzulegen!“ Mehrmals war die TuS bei einer Ecken-Serie (40., 41, 42.) durchaus aus dem Gewühl heraus gefährlich geworden – insgesamt aber sprang sowohl bei dem für die Gäste positiven Eckball-Verhältnis von 7:3 als auch bei den Mechtersheimer Freistößen kaum Torgefahr heraus. „Jean-Yves ist aber auch ein Turm bei Standards“, sagte Glibo in Richtung seines Innenverteidigers M’voto. Und auf dem Boden vergab Gästespitze Christoph Batke die dickste Chance – Tevin Ihrig spitzelte ihm den Ball vor dem verwaisten Tor weg (47.). Stattdessen traf gegenüber Sandro Loechelt zum 3:0 – auch aus 20 Metern (49.)

Damit war die Gäste-Luft größtenteils raus – nur von Thomas Meiers wurde noch ein Solo zur Ecke abgewehrt (62.). Gefährlicher: Wormatia. Jean-Yves M‘voto köpfte eine Ecke an die Latte (65.). Henrique schoss volley drüber (74.). Und Asamoah erwischte den Ball nach einem schönen Konter über Dahlke und Graciotti frei vor dem Tor nicht richtig – und verpasste das 4:0 (87.). „Da hätten wir was fürs Torverhältnis tun können“, konstatierte Glibo, der aber unterm Strich zufrieden war.