FuPa.net | »Entschuldigung«

02.12.2018

Nach 0:2 gegen Elversberg macht sich Frust bei Wormatia-Trainer Jones breit

Worms. Die Situation an der Alzeyer Straße wird zunehmend prekärer. Nach dem 0:4 beim FC Homburg hat der VfR Wormatia Worms in der Fußball-Regionalliga auch sein erstes Heimspiel der Rückrunde verloren. Als VfR-Trainer Steven Jones nach dem 0:2 (0:1) in der Pressekonferenz zum Mikrofon griff, tat er dies in erster Linie, um sich bei den hier versammelten Anhängern für die Leistung seiner Elf zu entschuldigen: „Ich kann jeden verstehen, der heute unzufrieden war.“

Katastrophal. Desaströs. Mutlos. Auf der Suche nach einer Einordnung der abgelaufenen 90 Minuten stand Jones nicht der Sinn nach einer Beschönigung. Dabei hätte er doch zumindest auf zwei ordentliche Möglichkeiten der Anfangsphase verweisen können. Ein 24-Meter-Freistoß von Andreas Glockner sauste gefährlich am Gästetor vorbei (6.). Nach einer Ecke kam Tevin Ihrig frei zum Kopfball, setzte die Kugel aber ebenso vorbei (15.). Herausdeuten mochte Jones beide Szenen aber nicht. Vielmehr fand er: „Es war von der ersten bis zur letzten Minute katastrophal.“

Dem Gast kam das gelegen. Und selbst SV-Trainer Horst Steffen bekannte, nach seinen Spielbeobachtungen mehr Widerstand erwartet zu haben. „Ich habe Wormatia als sehr spielstark gesehen“, so der Ex-Profi, der erleichtert feststellte: „Es lief anders, als ich das befürchtet hatte.“ Bedeutete: „Wir haben uns mehr in der gegnerischen Hälfte aufgahelten.“ Die Chancen, die sich eröffneten, waren die fast logische Konsequenz. Mit einem klasse Drehschuss aus 14 Metern scheiterte Koffi noch am glänzend reagierenden Chris Keilmann im VfR-Kasten (8.). Bei einem von links aufs lange Eck gezirkelten Freistoß von Manuel Feil war dieser aber machtlos – 0:1 (23.).

„Wir haben ordentlich verteidigt, wenig Torchancen zugelassen“, fasste Steffen den Rest zusammen. Ein „Rest“, den Steven Jones als „nicht griffig in den Zweikämpfen“ beschrieb. In dem er Fehlpässe seiner Elf bemängelte. „Es gab keine Ballbehauptung.“

Ein Fehlpass gleich nach der Pause, der in den Füßen von Koffi landete, leitete bereits die Entscheidung durch den SVE-Stürmer ein (50.). Seine Abwehrformation hatte Jones da wieder von der Dreier- auf eine Viererkette umgestellt. „Ich hatte in der Dreierkette in den vergangenen Wochen gute Ansätze gesehen“, betonte er zwar. Von der Rückkehr auf das traditionelle System hatte er sich aber wie schon im Heimspiel gegen VfB Stuttgart II neuen Schwung erhofft. Sein Eindruck: „Die zweite Halbzeit war noch schlechter als die erste.“ Zumindest Horst Steffen mochte die Endphase nicht übersehen, in der Wormatia doch noch mal im Gästestrafraum auftauchte „und eigentlich das 1:2 machen muss“. Ein abgefälschter Schuss von Giuseppe Burgio trudelte da am Pfosten vorbei (77.), auf Hereingabe von Burgio setzte Jan-Lucas Dorow die Kugel freistehend aus 14 Metern übers Tor (87.).

Für Steven Jones war all dies kein Trost. „Wir hatten keine Struktur in unserem Spiel“, räumte er noch ein – und schnitt so letztlich sogar noch einen Punkt an, an dem sich die Frage anknüpfen könnte, ob bei fehlender Struktur nicht der Trainer selbst in die Verantwortung rückt. „Wir haben keine Trainerdiskussion“, hielt an diesem Punkt zumindest Wormatia-Vorstand Marcel Gebhardt fest. Noch immer steht Wormatia ja auch auf Platz 13. Momentan ist die Situation andernorts tatsächlich noch prekärer.