FuPa.net | Nur eine Halbzeit auf der Höhe

23.09.2018

Wormatia verpasst vor der Pause den Anschluss und unterliegt Vorjahresmeister Saarbrücken 1:4

Völklingen. Mit hängenden Köpfen schlichen die Regionalliga-Fußballer von Wormatia Worms vom Spielfeld im Völklinger Hermann Neuberger-Stadion. Der Meister der abgelaufenen Saison war an diesem Tag für die zeitweise sehr ordentlich spielenden Wormser letztendlich eine Nummer zu groß. Die Saarländer siegten mit 4:1 (2:1). „Das war einfach zu hoch, du musst hier keine vier Stück bekommen“, sagte Innenverteidiger Ebewa-Yam Mimbala sichtlich enttäuscht, „wir haben das am Anfang gut gemacht, hätten selbst in Führung gehen können.“

Worms lief die Hausherren in der eigenen Hälfte an, wollte so den Spielfluss der in dieser Saison bislang deutlich hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Saarbrücker im Keim ersticken. Nach einer Flanke von Leon Volz kam Dimitrios Ferfelis zum Kopfball, brachte aber nicht genug Druck hinter das Spielgerät. FCS-Torwart Daniel Batz fing den Ball ab und leitete den kuriosen Führungstreffer ein. Marcel Carl wollte von der Strafraumgrenze abziehen, traf den Ball nur mit dem Außenriss. Der trudelte in einer Bogenlampe zu Fabian Eisele. Dessen Schusstechnik war besser und der Ball zum 1:0 im rechten unteren Eck (17. Minute). Zehn Minuten später entblößte Saarbrückens linker Verteidiger Mario Müller mit einem guten Pass die gesamte rechte Wormser Abwehrseite. Markus Mendler hatte freie Bahn und keine Mühe vorbei an Wormatia-Torwart Chris Keilmann auf 2:0 zu erhöhen. Doch die Gäste kamen zurück ins Spiel. Linus Radau ging bis zur Grundlinie, seinen Rückpass drückte Volz aus fünf Metern über die Linie (32.). Kurz vor dem Pausenpfiff gab es sogar die Gelegenheit zum Ausgleich. Ferfelis war drei Saarbrückern davongelaufen, Saarbrückens Innenverteidiger Marco Kehl-Gomez rettete aber vor dem einschussbereiten Dino Bajric. Ein 2:2 hätte den Spielverlauf allerdings nicht widergespiegelt. „Das Tor vor der Pause hat uns Mut gemacht“, sagte Mimbala, „wir wollten danach tief stehen und dann Nadelstiche setzen.“

Bei Standardsituationen fehlt die Zuordnung

Doch daraus wurde nichts. Nach einem Freistoß von Mendler stand Manuel Zeitz völlig frei. Sein Kopfball zum 3:1 (53.) war mehr als nur eine Vorentscheidung. Worms fand offensiv nun überhaupt nicht mehr statt. Der Schuss von Ferfelis aus gut 30 Metern (79.) war die einzige Möglichkeit in den zweiten 45 Minuten. Und hinten waren bei der Wormatia scheinbar einige Akteure eingenickt. Nach 75 Minuten und einem weiteren Freistoß von Marco Kehl-Gomez köpfte Carl den 4:1-Endstand – ohne, dass auch nur ein Abwehrspieler in seiner Nähe war. Auch Torwart Keilmann sah bei dem eher unplatzierten Abschluss nicht wirklich gut aus. „Zwei Tore nach Standards gehen halt gar nicht“, sagte Kapitän Mimbala, „der Trainer hat die Zuordnung vorgegeben, da muss man sich im Spiel dann auch dran halten.“

Worms zeigte in der ersten Hälfte durchaus spielerisches Potenzial, in der zweiten Halbzeit hatte man dem haushohen Titelfavoriten allerdings nur wenig entgegenzusetzen. „Uns nutzen Komplimente wenig“, sagte Mimbala kopfschüttelnd, „klar, wir haben das zeitweise gut gemacht. Aber es zählt das Ergebnis. Und im Fußball musst du einfach Ergebnisse und Punkte einfahren.“

Die Trainer im Wortlaut

Steven Jones (Wormatia): „Wir haben nicht so verteidigt, wie man das tun muss, um in Saarbrücken etwas mitzunehen- Wir waren nicht schnell genug in der Ordnung, haben uns nicht an die Abläufe gehalten, die wir uns in den letzten Wochenerarbeitet haben. Wenn du am Schluss dann auch die Standards nicht mehr verteidigt bekommst, geht der Sieg auch in der Höhe in Ordnung. Man kann hier verlieren, aber man kann auch dichter dran sein an einem guten Ergebnis. Zweite Halbzeit war das zu wenig von uns.“

Dirk Lottner (Saarbrücken): „Es gab zu keiner Zeit Zweifel, wer hier als Sieger vom Feld gehen wird. Bei uns haben heute wieder einige Faktoren zusammengepasst, sodass wir am Ende dieses Spiel souverän gewinnen konnten. Nach dem Spiel in Offenbach mit viel Kampf war heute mehr Spielkultur angesagt. Das haben die Jungs gut umgesetzt.“